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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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ihr das schwere Eisen aus den Händen fallen konnte, fing Bannor es geschickt auf und hängte es wieder an den Haken an der Wand. »Ich hätte wissen müssen, dass ein Schwert nicht ausreichen würde, um Euch abzuschrecken«, grunzte er. »Vielleicht hätte ich mir besser ein Kruzifix und einen Strang Knoblauch besorgt.«
    Seine Miene war so grimmig, dass Willow ein Lachen nicht unterdrücken konnte. »Das ist nicht erforderlich. Ich versichere Euch, dass ich vollkommen harmlos bin.«
    »Hat das nicht auch die Schlange gesagt, als sie Eva dazu verführt hat, in den knackigen, rotbackigen Apfel zu beißen?«, fragte Bannor erbost, trat vor den Schrank und riss die schweren Türen auf. Indem er den Inhalt des Schranks minutenlang fluchend durchforstete, gab er Willow genügend Zeit, den Krug Bier, nach dem er suchte, vom Kaminsims zu nehmen, wo sie ihn erwärmt hatte. Als er die Tür des Schranks wieder zuknallte und zornig herumwirbelte, hielt sie ihm bereits mit einem einladenden Lächeln einen bis zum Rand mit dem bernsteinfarbenen Getränk gefüllten Becher hin.
    Ihre Finger berührten sich, als er den Becher widerstrebend nahm und durstig an seine Lippen führte. »Ich dachte, ich hätte Euch Eure Freiheit gewährt. Weshalb also seid Ihr noch hier?«
    »Ihr habt mir meine Freiheit gewährt für den Fall, dass ich sie will. Aber vielleicht will ich sie ja gar nicht«, antwortete sie.
    Er zog sich ans andere Ende des Turmzimmers zurück, sodass der schwere Tisch als Barrikade zwischen ihnen stand. »Was genau wollt Ihr, Mylady?«, fragte er. »Wollt Ihr mich auch in meinem letzten Refugium heimsuchen? Wollt Ihr mir keinen Raum mehr lassen, wo ich vor Eurem Lächeln, Eurem Duft«, seine Stimme wurde sanft, während er die Samtbänder um eine der Schriftrollen befingerte, »Eurer Berührung sicher bin?«
    Prickelnde Wärme breitete sich in Willow aus. »Wenn Ihr erst einmal gehört habt, was ich Euch zu sagen habe, seid Ihr vielleicht gar nicht mehr so versessen darauf, vor mir zu fliehen«, stellte sie leise fest. »Ich glaube, ich weiß, was Euch plagt, Maylord. Und ich glaube, dass ich vielleicht die Lösung für Euer Problem habe.«
    Er bedachte sie mit einem argwöhnischen Blick, als sie den Tisch umrundete. »Wusstet Ihr, dass es Mittel gibt, mit denen eine Frau eine Schwangerschaft verhindern kann?«, brachte sie mit dem Mut der Verzweiflung hervor.
    »Wie zum Beispiel, indem sie ihren Mann zwingt, den ganzen Tag in Gesellschaft seiner Kinder zu verbringen?«
    Willow sah ihn stirnrunzelnd an.
    Bannor sank auf einen Stuhl, legte die Beine auf den Tisch und stieß einen müden Seufzer aus. »Natürlich habe ich bereits von derartigen Tricks gehört. Schließlich bin ich kein Narr. Aber ebenso weiß ich, dass es eine Sünde wäre, würden wir sie anwenden.«
    Willow pustete verächtlich. »Weshalb sollte eine solche Sache nicht im Sinn des lieben Gottes sein?«
    »Weil er das Ehebett für die Fortpflanzung und nicht fürs Vergnügen vorgesehen hat.«
    Angesichts der bisherigen Lebensweise ihres Gatten konnte sie diese Antwort nicht kommentarlos hinnehmen. »Und falls ein Mann sein Vergnügen außerhalb des Ehebettes sucht? Muss man das dann nicht ebenfalls als Sünde sehen?«
    Bannor sah sie mit Unschuldsmiene an. »Unzucht ist eine lässliche Sünde, aber die Verhinderung der Empfängnis ist eine Todsünde.«
    Willow blinzelte verblüfft. »Allmählich fange ich an zu verstehen, weshalb Ihr ein Dutzend Kinder habt.«
    Er trank den Rest seines Bieres und senkte beinahe verschämt den Kopf.
    Willow schlenderte gedankenverloren durch den Raum. »Wenn wir die Ehe nicht vollziehen, kann man uns wohl kaum des Missbrauchs des Ehebetts bezichtigen.«
    »Bitte fahrt fort...«, murmelte Bannor und hob den leeren Becher an seinen Mund.
    »Aus diesem Grund werden wir in den Augen Gottes auch nicht sündigen«, schloss sie strahlend ihre Ausführungen und stützte ihre Hände auf die Tischplatte.
    Bannor räusperte sich. Es schien, als fiele ihm die Wahl der rechten Worte ungeheuer schwer. »Ich nehme an, dass Ihr Euch nicht von Vater Humphries habt beraten lassen.«
    »Nein.« Jetzt wandte Willow ihre Augen ab. »Wenn Ihr es unbedingt wissen müsst: Ich habe die Dorfhure besucht.«
    Bannor fielen die Füße von der Tischplatte, und er richtete sich kerzengerade auf. »Ihr habt mit Netta gesprochen?« Willow hätte schwören können, dass er für den Bruchteil einer Sekunde schuldbewusster wirkte als sie selbst.
    »Genau. Und

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