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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Ihr, es besteht kein Grund, deshalb verlegen zu sein. Ihr seid ganz sicher nicht die erste und auch nicht die letzte Braut, die meinen Ratschlag sucht.«
    »Oh, ich glaube nicht, dass es allzu schwierig werden wird, meinen Herrn zu befriedigen«, antwortete Willow und errötete noch stärker als zuvor. »Was ich brauche, ist ein Rat, wie ich ihn zufrieden stellen kann, ohne dass ich im Anschluss daran von ihm schwanger bin.«
    Netta sah sie verblüfft an, ehe sie den Kopf in den Nacken warf und heiser zu lachen begann. »Ich bin eine Hure, keine Zauberin, mein Kind. Ich habe weder irgendein Gebräu, noch kenne ich irgendeinen Spruch, der den Samen eines Mannes daran hindert, dass er im Leib seiner Frau Wurzeln schlägt. Vor allem nicht den Samen eines Mannes wie des Euren.«
    »Ich suche weder ein Gebräu noch einen Spruch«, erwiderte Willow, »sondern einfach einen vernünftigen Rat. Ihr tut doch ganz sicher auch irgendetwas? Wenn nicht, liefen doch bestimmt überall hier in der Hütte Kinder herum.«
    Nettas Lächeln schwand. Sie starrte in die Flammen im Kamin und legte den Kopf auf die Seite, als höre sie das gespenstische Lachen all der Kinder, die niemals hier spielen würden. »Ja, ich nehme an, da habt Ihr Recht«, sagte sie schließlich rau.
    »Ich kann Euch bezahlen.« Willow tastete nach dem in ihrem Ärmel steckenden Geldbeutel.
    Netta erhob sich vom Bett und ihre Miene drückte Widerwillen aus. »Ihr könnt Eure Münzen behalten, Mylady. Ich werde es nicht tun. Das ist ein viel zu gefährliches Spiel, was Ihr da spielen wollt. Ich werde Euch nicht helfen, Euren Gatten zu hintergehen.«
    »Aber ich habe gar nicht die Absicht, ihn zu hintergehen. Ganz im Gegenteil glaube ich, dass Lord Bannor begeistert wäre, wenn er wüsste, dass Ihr mich beraten habt. Gleich heute Abend werde ich ihm sagen, dass ich bei Euch gewesen bin!«
    Netta stemmte die Hände in die Hüften und blinzelte verständnislos. »Dann stimmt also, was man sich im Dorf erzählt. Ihr habt Eurem Herrn tatsächlich den Krieg erklärt und seine Kinder als Geiseln genommen. Ihr seid verrückt, nicht wahr?«
    »Würdet Ihr mir helfen, wenn ich einen Geliebten hätte, den ich derart hintergehen wollte?«, fragte Willow in ihrer Verzweiflung unerwartet kühn.
    Netta schnaubte verächtlich auf. »Das würde ich Euch niemals glauben«, antwortete sie. »Weshalb sollte eine Frau einem Mann wie Lord Bannor jemals untreu sein?«
    Willow öffnete den Mund und sprach die Frage aus, die sie sich vorgenommen hatte, sie ganz bestimmt nicht zu stellen. »Hat Lord Bannor jemals...? Habt Ihr und er...«
    Netta musterte sie lange schweigend, und als sie ihr schließlich die Antwort gab, drückte ihr heiseres Lachen ehrliches Bedauern aus. »Ich riskiere vielleicht meine Knochen in den Armen eines betrunkenen Soldaten, aber ich bin nicht verrückt genug und setze je eines Mannes wegen mein Herz aufs Spiel. Knochen wachsen wieder zusammen, aber Herzen...?«
    Willow senkte ihre Lider, denn sie gestand nicht gerne ein, dass sie eine Närrin war.
    Netta streckte ihre Hand aus. »Habt ihr einen Schilling da?«
    Willow sah verwundert auf. »Ich dachte, Ihr hättet gesagt, dass ich mein Geld behalten soll?«
    »Habe ich auch«, antwortete Netta und sah sie nun mit einem vergnügten Grinsen an. »Denn jetzt werde ich Euch zeigen, wo Ihr es am besten aufbewahrt.«
    »Vierhundertfünfundneunzig. Vierhundertsiebenundneunzig. Vierhundertachtund-«
    »Oh, Beatrix«, unterbrach Willow mit freundlicher Stimme das gelangweilte Zählen ihrer Stiefschwester. »Ich glaube, du hast dich gerade verzählt. Vielleicht fängst du besser noch einmal von vorne an. Oder zumindest bei vierhundert, ja?«
    Während Beatrix wütend in den Spiegel starrte, den Willow in den Händen hielt, blickte Willow verstohlen aus dem Fenster ihres Schlafzimmers. Der Mond kroch schmerzlich langsam über das dunkle Firmament.
    Beatrix knirschte mit ihren strahlend weißen Zähnen und zerrte lieblos mit der silbernen Bürste an Willows dunklem Haar.
    »Aua!«, schrie Willow und hüpfte von ihrem Stuhl. »Du hast wohl kaum das Recht, beleidigt zu sein. Mein Haar fünfhundertmal zu bürsten ist wohl noch eine ziemlich milde Strafe dafür, dass du mich gestern Abend an Lord Bannor verraten hast.«
    »Ich habe mich nur deshalb bereit erklärt, dich ihm auszuliefern, weil er mir geschworen hat, dir ganz bestimmt nicht wehzutun.« Beatrix feixte Willow an. »Und es scheint, als ob du seine grausame Folter

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