Rebellin der Nacht: Roman (German Edition)
Reserviertheit einer gewissen Neugier gewichen war. Sie war offen und bereit gewesen, sich überzeugen zu lassen, hätte er nur den Mut gehabt, sich zu erklären.
Aber nein, dachte er, als eine noch ältere Erinnerung sich vor ihr Bildnis schob. Er hatte diesen Fehler einmal gemacht, zehn Jahre, bevor er die schwarzäugige Pfarrerstochter umschwärmt hatte. Einmal war mehr als genug. Byron hätte damit leben können, dass ihr Interesse schwand, weil ein anderer Verehrer ihre Hand gewonnen, sie zum Altar geführt und sie Byron entzogen hatte. Wäre dieser Verehrer nicht jemand gewesen, der Byron gedemütigt hatte. Will Whitford war mit einem Universitätsdiplom und charmantem Benehmen in die feine Gesellschaft von Merritonshire zurückgekehrt und hatte die einfachen Mädchen vom Land einfach umgehauen. Zwei Diebe, einer, der seinen Stolz kränkte, und einer, der sein Mädchen stahl, waren zu viel gewesen. Byron war nach London geflohen und hatte nie zurückgeblickt, mit Ausnahme jener Momente, in denen er zu tief ins Glas geschaut hatte.
Nach langem Schweigen holte Victoria tief Luft. »Danke, dass Sie es mir erzählt haben, mir etwas von sich zurückgegeben haben.« Sie seufzte. »Ich bin wahrscheinlich eine Närrin, ich kann nicht anders, vermute ich, also glaube ich Ihnen eben als Närrin. Sie werden mich deswegen schon nicht belügen oder verabscheuen.«
Byron lächelte und ließ die Frau, die vor ihm stand, die Geister der Vergangenheit vertreiben. »Glauben Sie mir als was auch immer, so lange Sie mir nur glauben.« Und er hob wieder mit dem Finger ihr Kinn, aber diesmal, um sie zu küssen.
Ihre Lippen waren weich und freigebig und hungrig genug, ihm den Atem zu nehmen. Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, bewegte Victoria ihre Lippen an seinem Hals entlang und fing an, sein Hemd aufzuknöpfen. Ihre Lippen folgten den Fingern über den Stoff seines Unterhemds, bis der letzte Knopf offen war.
Sie zog an seinem Unterhemd, legte die glatten, kühlen Hände an seinen Körper. Sie schob das Unterhemd nach oben, neigte den Kopf und presste die Lippen auf seine nackte Haut. Sie suchte sich ihren Weg nach oben, über die spärlichen Haare auf seinem Bauch zur Brust hinauf. Byron hielt sich ruhig, doch sein Atem geriet außer Kontrolle, beschleunigte sich, und er keuchte, während sie ihre Bemühungen verdoppelte.
Er schob sie schweigend weg und schüttelte den Kopf. Er machte die Manschetten auf und zog mit zwei schnellen Handgriffen Hosenträger, Hemd und Unterhemd aus. Victoria fasste nach seinem Hosenbund, doch er schob ihre Hände weg und zog ihr stattdessen das Unterkleid über den Kopf. Dann begann er, ihre Unterhosen aufzuknöpfen, doch sie stoppte ihn.
»Sie zuerst«, sagte sie mit fester Stimme.
Er schnaubte missmutig. »Nur wenn Sie die Stiefeletten ausziehen.«
»In Ordnung.« Victoria machte sich an den Knöpfen an ihren Knöcheln zu schaffen, während er sich der restlichen Kleider entledigte. Als er die Hosen wegschleuderte, warf sie gerade den zweiten Schuh fort und sah auf. Und erstarrte. Es dauerte einen Moment, bis Byron begriff, dass sich sein Schwanz direkt auf ihrer Augenhöhe befand.
»Sie können schlecht behaupten, Sie hätten so was noch nicht gesehen«, stellte er fest.
Victoria sah ihn kurz mit leerem Blick an. »Nicht aus dieser Nähe.« Sie stockte. »Ich müsste ihn eigentlich hässlich finden, aber ich tue es nicht … Er ist... faszinierend.«
Byron lächelte unwillkürlich. »So hat ihn noch niemand genannt.«
Sie streckte die Hand aus und legte versuchsweise die Finger darum. Byron atmete scharf ein, als ihn die Berührung wie ein Blitz durchzuckte.
Victorias Gesichtsausdruck war fragend, fast scheu. »Überrascht?«
»Meine liebe Victoria, das Einzige, was ich von Ihnen erwarten würde, ist das Unerwartete, so viel weiß ich inzwischen«, erwiderte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Sie umfasste seine Erektion fester und ließ die Hand daran entlanggleiten. Er gab einen erstickten Laut von sich, als die Vorhaut über die Eichel glitt und ihm eine Hitzewelle durch den Körper fuhr.
Einen Fluch murmelnd, packte Byron ihr Handgelenk. »Ein anderes Mal gern, aber heute Nacht, meine durchtriebene Circe, werden wir das auf andere Art und Weise zu Ende bringen.« Er zog sie hoch und schob ihr gleichzeitig die Unterhosen über die Hüften. Zwei weitere Handgriffe, und die Strümpfe fielen daneben. Dann hob er Victoria hoch und bettete sie fein säuberlich auf die
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