Rebellin der Nacht: Roman (German Edition)
vorausgesetzt, Sie haben keine Angst?«
Sie zog die Augenbrauen bedrohlich zusammen. »Natürlich nicht.« Das Blitzen in ihren Augen erstarb, als ihr klar wurde, dass er scherzte. »Ich denke, ich vertraue Ihnen, was das hier angeht.«
»Gut«, sagte er und führte ihr das letzte Stück zwischen die Beine ein, bis es in ihrer Öffnung festsaß. Victoria keuchte erstickt und bog sich in die Kissen.
»Und das, meine liebe Circe, ist erst der Anfang.«
Womit er sich über sie beugte und mit den Zähnen das erste Stück aus ihrer Halsgrube pflückte und den Sirup ableckte, in dem es gelegen hatte.
Die kühlen Stücke waren reich an Zimt, aber reicher noch war ihre Haut, fest und gleichermaßen weich, wie das Fruchtfleisch selbst. Er bewegte sich langsam ihren Körper entlang, nahm hier ein Stückchen auf, leckte dort den Sirup und genoss jedes Zittern und jedes Beben, das er verursachte. Manche von den Stücken aß er selbst, manche fütterte er ihr mit dem Mund, und das waren die Süßesten. Und die ganze Zeit über pochte sein eigenes Verlangen hart durch seine Adern und forderte Erfüllung.
Als er den Kopf über ihren Schritt beugte und das letzte Stückchen herauszog, bog sie ihm heftig ihre Hüften entgegen.
»Jetzt«, sagte sie. »Ich bin für Sie bereit.«
Ich bin für Sie geboren, muss es heißen, dachte er, sagte aber nur: »Einen Augenblick noch. Nur einen Augenblick.« Und dann beugte er sich zu ihr und leckte den letzten Rest Sirup ab.
Victoria lag ein, zwei, drei Atemzüge lang erstarrt da. Dann setzte sie sich auf, legte die Hände auf seine Schultern und schob ihn zurück. Bevor er noch wusste, was sie vorhatte, hatte sie sich rittlings auf ihn gesetzt und war auf seine Erektion geglitten, und er konnte nur noch alles, was in seiner Kraft stand, tun, um sich nicht schon beim ersten Stoß zu verlieren.
Das Gewicht rechts und links von ihm auf die Knie verlagernd, begann Victoria, sich auf und ab zu bewegen, das Gesicht eine Maske aus konzentriertem Vergnügen. Sie war perfekt in ihrer selbstvergessenen Ekstase, so wie sie ihn mit feuchter Lust umfing und auf ihn sank, den Busen bei jeder Bewegung über seine Brust reibend. Er biss die Zähne zusammen, versuchte, an sich zu halten. Sie bewegten sich gemeinsam, der Atem in keuchenden Spiralen, während Victoria sie beide näher und näher an den Abgrund brachte.
Gott, sie war perfekt – mit Ausnahme ihres Blicks, der immer entrückter wurde; mit Ausnahme ihrer Hände, deren Streichen mechanischer wurde, während sie sich an irgendeinen inneren Ort zurückzog.
»Wage es nicht, mich jetzt auszusperren, Victoria Wakefield«, ächzte er.
»O Gott, hilf mir«, keuchte sie, die blauen Augen plötzlich auf sein Gesicht gerichtet. »Ich kann nicht!«
Und damit stürzte die Hitze auf sie ein, und sie erlebten Auge in Auge einen kurzen Moment, der sich in die Ewigkeit erstreckte.
Als Victoria schließlich matt, keuchend und halb blind auf ihm lag, ein paar Atemzüge lang immer noch mit ihm verbunden, hörte er sie mit einer Stimme, die so jämmerlich war, dass er sie kaum als die ihre erkannte, etwas flüstern. »Lass mich nicht allein.«
»Bestimmt nicht«, versprach er, das Gesicht in ihr nach Lavendel und Zimt duftendes Haar gegraben. »Nicht jetzt, nicht heute Nacht.«
Nie.
Er wehrte sich gegen den Gedanken, wo immer er auch herkam, seiner war es nicht. Er musste einem jungenhaften Winkel seines Hirns entsprungen sein, der voller Romantik und Lüsternheit war und längst schon hätte verdorrt sein müssen. Schon wieder eine dieser Verfehlungen: die Unfähigkeit, die letzten Träume der Jugendzeit zu tilgen. Er war kein Junge mehr und Victoria auch keine neue Charlotte. Doch als er sich schließlich von ihr löste, stieg ihm der stechende Geschmack der Trauer wie Galle in die Kehle.
Victoria erwachte im Dunklen, weil sich etwas neben ihr regte. Sie glaubte, eine Stimme zu hören – ein Wort, einen kurzen Ausruf -, doch ihre Sinne waren zu schlaftrunken, um zu verstehen.
»Raeburn?«, fragte sie.
»Wer sonst?«, erwiderte er prompt, einen Anflug von Belustigung in der Stimme. Sie spürte seinen warmen weichen Atem auf der Wange, und seine Hand streifte ihr Gesicht, als er ihr Haar zur Seite strich.
»Ich wusste nur nicht, ob Sie wach sind – oder vielleicht in Ihr Zimmer zurückgehen wollen.«
»Noch nicht. Nicht solange es noch Nacht ist.«
Natürlich, dachte Victoria. Am Morgen würde das Turmzimmer von Licht erfüllt sein, und
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