Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch

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selbst die, die sich normalerweise gegen sie stellten, ließen ihr Bedauern erkennen.
    »Und mehr braucht es nicht?« fragte sie. »Eine Anklage, und schon spricht man einen Mann schuldig, schuldig eines Verbrechens, das er nicht begangen hat? Dies ist kein Beweis. Und selbst wenn es einer wäre - Sie alle kennen Han. Sie wissen, daß er dazu nicht fähig ist.«
    »Leia, bitte, machen Sie es uns nicht so schwer«, forderte Gno.
    »Was soll ich denn Ihrer Meinung nach tun, Senator?« fragte sie und wählte die förmliche Anrede. »Soll ich zurücktreten?«
    »Nein«, entgegnete er. »Sich nur aus Verfahren, die Han betreffen, heraushalten.«
    »Und wenn ich das nicht tue?«
    Gno wandte den Blick von ihr ab. C-Gosf drückte Leia kurz an sich und ließ sie dann los. »Denken Sie darüber nach, Leia. Wir treffen uns morgen früh. Bis dahin ist die Nachricht nicht mehr ganz so erschütternd.«
    »Sie ist nicht erschütternd«, sagte Leia und stand auf. »Was mich erschüttert, ist, wie bereitwillig Sie alle diesen Unsinn glauben.«
    »Verzeihen Sie, Frau Präsidentin«, sagte Meido. »Aber derjenige, der die Bombe gelegt hat, muß Zugang zum Sitzungssaal gehabt haben, und den hatten nur sehr wenige. Es wird also mit Sicherheit jemand sein, dem wir alle vertrauen. Das kann ich garantieren - allein schon den äußeren Umständen nach zu urteilen. Und ich glaube, sobald Sie sich beruhigt haben, werden Sie das auch erkennen.«
    Leia stand langsam auf, setzte all das ein, was sie am Hot ihres Vaters gelernt hatte, legte es in den Blick, mit dem sie Meido musterte. »Als ich achtzehn war, stand ich neben Großmufti Tarkin, als dieser aus den Tiefen des Weltraums einen Befehl erteilte, mit dem er Alderaan, meinen Heimatplaneten, mit einem einzigen Energiestrahl des Todessterns einfach auslöschte. Bis zu jenem Augenblick hatte ich geglaubt, die Vernichtung eines ganzen Planeten im Zeitraum eines Augenblicks sei unmöglich. Sagen Sie mir also nicht, was die Wahrheit sein muß, Meido. Ich bin machtsensitiv. Wenn mein Mann mich oder die Republik verraten würde, würde ich das wissen. Und das gleiche gilt für meinen Bruder, der ein Jedi- Meister ist. Wir wissen immer noch nicht, was an jenem Tag im Senat geschehen ist. Und bis wir das wissen, können wir nicht sicher sein, ob uns ein Freund verraten oder ob jemand eine neue Waffe an uns erprobt hat. Aber an Ihrer Stelle würde ich auf der Stelle aufhören, mit Beschuldigungen um mich zu werfen, für die es keine Grundlage gibt. Solche Beschuldigungen führen nur zu Zwietracht zwischen uns. Und dabei müssen wir jetzt mehr denn je geschlossen handeln.«
    Ihr Blick wanderte um die Tafel, verharrte kurz bei jedem Mitglied des Rates. Borsk Fey'lya lehnte sich in seinem Sessel zurück, seine Augen funkelten; Bel Iblis wich ihrem Blick aus; ChoFi studierte seine Hände; C-Gosfs Schnurrbarthaare zitterten, doch auch sie wich Leias Blick aus. Gno war der einzige unter ihren Freunden, der ihr zulächelte, als könnte er sie damit ermutigen.
    Sie würden nichts über das hinaus unternehmen, was sie bereits getan hatten. Sie konnte darauf zählen, daß sie sich das angebliche Beweismaterial anhörten, mehr nicht.
    Leia nickte. »Die Sitzung ist bis morgen früh vertagt. Bis dahin«, setzte sie dann hinzu, »erwarte ich Antworten. Keine
    Anklagen, sondern konkrete Informationen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Leia gab ihnen keine Gelegenheit, darauf zu antworten. Sie drehte sich um und verließ aufrecht und stolz den Saal. Aber als sie allein war, gab sie sich dem unkontrollierten Zittern ihres Körpers hin.
    Es hatte angefangen. Die Einigkeit, die sie höher schätzte als alles andere, zeigte, außer in ihrer Familie, erste Risse.
    Und sie hatte gewußt, daß es dazu kommen würde.
    Als die Glücksdame auf Skip 1 landete, wanderte Landos Blick über das Landefeld und suchte den Millennium Falken. Die Aufbauten des Schiffs waren so unverwechselbar, daß es selbst von anderen leichten corellianischen Frachtern auf einen Blick zu unterscheiden war. Aber solche Schiffe sah Lando nirgendwo.
    Der Teufel sollte Solo holen. Das war typisch für ihn, einfach zu verschwinden, da Lando doch beschlossen hatte, wie ein Held zu handeln. Trotzdem sah er keine andere Möglichkeit, ihn aufzuspüren.
    Er konnte nur hoffen, daß Han nicht bis über beide Ohren in irgendwelchen Scherereien steckte.
    Die Glücksdame setzte mit einem leichten Ruck auf. Ohne Fernsteuerung, und einzig und allein auf einen