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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nach Vollrei fen Exemplaren abzusuchen. Vielleicht würde er später beim Schwimmen ein rohes Caver-Ei verzehren. »Jarril hat letzte Woche seine Schulden bei mir bezahlt. Dreißigtausend Kredits. Ich war nicht besonders erfreut darüber.«
    »Dann ist er also zu Geld gekommen.«
    Nandreeson schüttelte Wasser von seinem Maul. »Jeder ist plötzlich zu Geld gekommen. Ich habe seit Monaten kein größeres Darlehen mehr ausgeben können. Jarril ist nur einer von vielen, die mich ausbezahlt haben Wenn sich das nicht bald ändert, muß ich die Branche wechseln.«
    »Vielleicht sollten wir den Run verlassen«, meinte Iisner. »Für meinen Geschmack hat sich hier zu viel verändert. Ich mag keine reichen Schmuggler. Sie verderben den Spaß am Geschäft.«
    Nandreeson lächelte. »Ja, ich muß zugeben, man wird einfach nicht mehr so gefordert. Und wenn ich etwas Besseres wüßte als den Run, dann wurde ich auf der Stelle von hier fortgehen. Aber für den Augenblick erfüllt dieser Ort für uns noch seinen Zweck.«
    »Und was ist mit Glottal?« wollte Iisner wissen.
    Nandreesons Blick verfinsterte sich. Sein Heimatplanet mit seinen Teichen und Sümpfen, den Süßkäfern und Farnen, den dunklen Wäldern und der klebrigfeuchten Luft stellte eine große Verlockung für ihn dar. Aber auf Glottal würde er nur einer unter tausend reichen 'Phibs sein; hier hingegen war er der einzige reiche 'Phib und einer der mächtigsten Verbrecherbosse in der ganzen Galaxis. Und dieser zweite Ruhmestitel würde auf Glottal überhaupt nichts bedeuten.
    »Ich bin noch nicht bereit, nach Glottal zu gehen«, entgegnete er. Zum Sterben würde er dorthin zurückkehren. Er würde laichen und sein Vermögen seinen überlebenden Nachkommen hinterlassen. »Nein. Ich brauche ein neues Geschäft. Und einen neuen Zeitvertreib.«
    »Sie könnten ja anfangen, mit imperialem Kriegsgerät zu handeln.«
    Nandreeson schwenkte eines seiner Augen herum und starrte Iisner damit an. »Ich ziehe bare Kredits und funkelnde Preziosen vor. Der Markt für Kriegsgerät ist beschränkt. Sobald der Käufer findet, was er sucht, oder seine eigene Produktion in Betrieb nimmt, hat dieser unverhoffte Reichtum ein Ende. Und dann werden eine ganze Menge Schmuggler, die sich übernommen haben, wieder dringend Geld brauchen.« Er lächelte. »Vielleicht reagieren wir zu schnell auf die Unwägbarkeiten des Marktes. Geduld, mein Junge. Geduld ist die Tugend der Weisen.«
    Iisner ließ sich tiefer ins Wasser gleiten und schwamm ans andere Ende des Teichs. Die Zacken an seinem Rücken hoben sich über die Wasseroberfläche, und ein paar Schuppen fielen ab. »Sie haben auf mich nie den Eindruck gemacht, allzuviel von dieser Tugend zu besitzen«, bemerkte er aus der Sicherheit seiner neuen Position heraus.
    Nandreesons Zunge schoß vor und schnappte sich einen Mundvoll Mücken. Er röstete sie mit seinem Atem und schluckte sie hinunter. Ein kleiner Appetithappen. Er würde heute eine reichliche Abendmahlzeit brauchen.
    »Ich bin geduldig«, sagte er. »Ich bin sogar sehr geduldig. Und Geduld zahlt sich aus. Ich verweise nur auf Calrissian.«
    »Calrissian hat sich seit siebzehn Jahren nicht im Run blicken lassen.«
    Nandreeson verschluckte die letzte Mücke. Sein Magen rumorte. »Aber er wird bald hier sein.«
    »Das wissen Sie nicht«, widersprach Iisner.
    Nandreeson wandte ihm sein anderes Auge zu. Iisner tauchte so weit ins Wasser ein, bis nur noch seine Augen und die Oberseite seines Kopfes zu sehen waren. »Und ob ich das weiß. Und obwohl ich Ihren Rat schätze, kann ich mich Ihrer Skepsis nicht anschließen. Calrissian wird kommen, weil Solo hier ist.«
    Iisner blies Wasser durch die Nase. Der Algenfaden segelte durch die Luft und landete auf dem moosbedeckten Felsen neben dem Teich. Dann stemmte er sich weit genug in die Höhe, um sprechen zu können. »Solo und Calrissian sind keine Partner. Sie sind nie gemeinsam unterwegs gewesen. Bevor Solo geheiratet hat, ist er nur mit dem Wookiee gereist.«
    »Sie passen nicht auf.« Nandreeson ließ sich wieder tiefer in das warme Wasser gleiten. Der obere Teil der schlecht temperierten Couch ließ ihn frösteln. »Seit Calrissian Cloud City verloren hat, haben er und Solo sich angesichts einer neuen imperialen Bedrohung jedesmal verbündet.«
    »Und?«
    »Und?« Nandreeson stach unter Wasser eine Schwefelblase an. Sie teilte sich in mehrere kleinere Blasen, die an die Oberfläche stiegen. »Und, mein lieber Iisner, was hat sich im Run

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