Rebellion der Verlorenen
gebracht werden konnten, jeder einzelne von ihnen. Er wollte nicht an all die Schiffe denken, die er überholt hatte, all die X-Flügler, die bereits ins All gestartet waren, fliegende Bomben, die nur darauf warteten, daß der Pilot den falschen Hebel berührte oder den falschen Knopf drückte.
Cole drehte sich halb um und sah den kleinen Droiden an. R2 schaltete die Lampe ab. »Kannst du herausfinden, wie viele X-Flügler-Unfälle es gegeben hat, seit das erste dieser Schiffe von Coruscant gestartet ist?« fragte Cole.
R2 piepste zustimmend.
»Dann mal los!« sagte Cole. Er griff nach der Deckplatte des Computers und wollte sie gerade wieder anbringen, als er hinter sich ein knirschendes Geräusch hörte.
R2 ließ sich auf seine Räder herab. Der Droide schnarrte leise. Es klang wie eine Warnung.
Coles Nackenhaare sträubten sich. »Die Meldung hat also gestimmt«, vernahm er eine tiefe Männerstimme. »Wir haben hier einen Saboteur. Kommen Sie raus!«
R2 gab einen klagenden Laut vor. sich. Cole stellte die Deckplatte vorsichtig ab, lehnte sie gegen den Pilotensessel und achtete sorgfältig darauf, keine der Steckverbindungen zu berühren.
»Rauskommen!«
Cole richtete sich langsam auf und nahm die Hände hoch. Ein halbes Dutzend Männer der Sicherheitswache hatte ihn umringt und ihre Blaster auf seinen Kopf gerichtet.
Nandreeson lehnte sich auf seiner mit Baquor überzogenen schwimmenden Couch zurück. Die obere Hälfte war nicht richtig eingeschleimt worden und fühlte sich feucht und kalt auf seiner Haut an. seine Beine aber waren warm. Sie hingen im Brackwasser des Teiches, wo die Couch mit Algen getränkt war. Dort wenigstens stimmte die Mischung.
Nandreeson war drei Tage unterwegs gewesen, um Nachforschungen in den äußeren Randwelten anzustellen, wo einer seiner Männer verschollen war. Bei seiner Rückkehr in den Smuggler's Run hatte er feststellen müssen, daß jemand seine alte Couch gegen eine neue ersetzt, sie aber nicht richtig präpariert hatte. Sobald er sich ein wenig ausgeruht hatte, würde er den Rest seines Domizils durchsuchen, um herauszufinden, ob auch noch andere Fehler gemacht worden waren.
Auf den ersten Blick schien alles in Ordnung. Die Luft war so feucht, daß man sie fast mit bloßem Auge erkennen konnte; winzige Mücken tanzten und bildeten eine kleine Wolke, und an der Wand schwärmten eilnianische Süßfliegen. Sie waren fast reif genug zum Verzehr. Allein der Gedanke daran ließ Nandreesons Mund brennen.
Die Lilien auf dem Teich standen in Blüte, und jemand hatte die Algen abgekratzt, wahrscheinlich um sie später zu bearbeiten. In der Mitte stiegen Blasen auf, die, wenn sie platzten, einen schwefeligen Geruch verbreiteten. Dies war sein Zuhause. Es war einfach wunderbar, hier zu sein. Noch eine kleine Weile, dann würde er ein wenig durch die Höhlen schwimmen und nachsehen, ob sich jemand an seinen Eierbänken oder seinen Schatzhorten zu schaffen gemacht hatte.
Aber vorher gab es noch etwas zu erledigen. Er hatte alle seine Leute - mit Ausnahme von lisner - in ihre Schotenbetten geschickt, lisner war ebenso wie Nandreeson ein Glottalphib, nur daß sein Maul fünfzehn Zentimeter kürzer und seine Zähne bis auf kleine Stummel abgewetzt waren; seine Augen, dicht über dem Maul, sahen wie kleine Käfer aus; die kleinen Hände schwebten auf der Wasserfläche, und sein Schwanz war um den Sockel der Couch gewunden. Aus seinem rechten Nasenloch hing ein Algenfaden, den er vorhin aufgesogen hatte, als er sich unter Wasser im Teich umsah, um sich zu vergewissern, daß niemand ihn vergiftet oder sich sonstwie daran zu schaffen gemacht hatte. Iisners Kiemen öffneten und schlossen sich, als bekäme er nicht genug Luft.
Über kurz oder lang würde Nandreeson sich Ersatz für ihn besorgen müssen, Iisner wurde alt. Seine Schuppen fielen bereits ab, wenn er zwei oder drei Tage ohne Wasser war. Er hatte sich in seinem Wohnquartier auf der Silver Egg einen Schlammteich gebaut, um auf langen Weltraumreisen nicht zu viele Schuppen zu verlieren.
»Es heißt«, sagte Nandreeson, »daß Han Solo sich auf Skip 1 aufhält.« Eine winzige Flamme zuckte aus dem linken Winkel seines breiten Mauls. Er war hungriger, als er geglaubt hatte.
»Ja«, antwortete Iisner. »Er hat sich dort einquartiert. Auf Jarrils Veranlassung.«
»Jarril.« Nandreeson tauchte sein Maul in das warme morastige Wasser. Das verschaffte ihm etwas Kühlung. Ihm war einfach noch nicht danach, die Süßfliegen wand
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