Rebellion der Verlorenen
weiterzugehen.«
Seluss schüttelte jetzt heftig den Kopf und redete so schnell, daß Han fast nicht mehr mitkam. Fast.
»Alle drei Opfer haben versucht, die Käufer auszuforschen? Und alle drei wurden daraufhin tot aufgefunden?« Han pfiff zwischen den Zähnen. »Und Jarril hat auch versucht, bis zur Quelle vorzudringen?«
Seluss senkte den Kopf. Sein Schnattern klang jetzt fast stockend.
»Jarril kam zu mir.« Han seufzte und ließ den Blaster sinken. Und jetzt war Jarril verschwunden. Han gefiel das gar nicht. Wenn Jarril gestorben war, weil er zu ihm gekommen war, dann würde derjenige, der Jarril getötet hatte, als nächstes Han aufs Korn nehmen, »Na prima.«
Seluss' Schnattern klang jetzt bedrückt, als wollte er sich entschuldigen.
Chewie blickte ernst. F.s sah wirklich schlimm aus. Sehr schlimm.
»Also schön«, wandte sich Han an Seluss. »Und was hast du jetzt für einen Plan?«
Seluss sah zuerst Chewie und dann Han an. Dann fuhr er zu schnattern fort.
»Du hast keinen Plan?« Han ließ verärgert seinen Blaster kreisen. Seluss duckte sich. Dabei hatte Han den Finger gar nicht am Abzug. Er begriff nicht, weshalb der Sullustaner dauernd überreagierte. »Du hast keinen Plan. Niemand hat einen Plan. Wie kommt es, daß niemand einen Plan hat?«
Chewie brüllte.
Seluss kauerte sich neben der angeschimmelten Pritsche nieder und schnatterte.
»Du hast gedacht, ich hätte einen Plan? Ich habe das doch gerade erst erfahren, Kumpel. Chewie, mach du einen Plan!«
Chewie schüttelte den Kopf.
»Ist ja großartig«, seufzte Han. »Wirklich großartig. Ich komme hierher, um einem Mann gefällig zu sein, der verschwunden ist. Und der hinterläßt mir nicht einmal einen Plan.«
Seluss schnatterte verhalten.
»Vielen Dank«, sagte Han. »Aber irgendwie glaube ich, daß das mehr mit Jarrils armseligen Managementfähigkeiten zu tun hat als mit seinem Vertrauen auf meine Intelligenz.«
Aber vielleicht hatte es auch etwas mit Jarrils durch und durch echter Angst am Tag des Bombenanschlags zu tun. Vielleicht hatte Jarril gar nicht weiter vorausplanen können.
Seluss preßte die behandschuhten Hände vors Gesicht und beobachtete Han zwischen den Fingern. Chewie tat so, als würde er etwas an seiner Armbrust untersuchen.
»Natürlich werde ich mir einen Plan einfallen lassen«, sagte Han. »Tu ich das denn nicht immer?«
Chewie knurrte.
»Qualität kann ich nicht garantieren, du Bettvorleger. Ich garantiere nicht einmal, daß der Plan funktioniert. Ich garantiere bloß, daß ich etwas in Gang setzen werde.« Han funkelte die beiden an. »Und das wird für den Augenblick reichen müssen.«
17
Cole Fardreamer entfernte sich rückwärts von Skywalkers X- Flügler und ging schnell zu der nächsten Maschine des gleichen Typs, deren Umbau bereits abgeschlossen war. Die R2-Einheit zwitscherte aufgeregt, als wollte sie ihn maßregeln, weil er seinen Posten verließ.
»Hör zu, R2«, sagte Cole. »Wenn wir zusammenarbeiten wollen, wirst du mir vertrauen müssen.«
Hatte er das tatsächlich gerade zu einem Droiden gesagt? Cole schüttelte verwundert den Kopf und kletterte auf die Montageplattform des überholten X-Flüglers, dessen Computer mit Schrauben befestigt war, aber er hatte seinen Schraubenschlüssel vergessen.
R2 kam ihm nach, den Schraubenschlüssel in der ausgestreckten Klaue. Ein paar von Coles anderen Werkzeugen baumelten wie Teile einer artesianischen Weltraumcollage an verschiedenen Punkten von R2s Droidenanatomie.
»Danke«, nickte Cole der kleinen Einheit mit einem Grinsen zu. »Ich werde dir wohl auch vertrauen müssen.«
R2 piepste zustimmend.
Cole entfernte eine Abdeckung, richtete sich auf und pfiff halblaut. Dieser X-Flügler war ebenfalls mit einem Sprengmechanismus versehen. Und das gleiche galt für den nächsten überholten X-Flügler und den danach auch ...
R2 trillerte eindringlich, und Cole nickte. Sie dachten dasselbe: Wenn dieses Problem bei den modifizierten alten X-Flüglern auftauchte, was war dann mit denen der neuen Generation?
Das herauszufinden versprach nicht einfach zu werden. Cole war nicht berechtigt, an den neuen X-Flüglern zu arbeiten. Aber das hatte nicht viel zu bedeuten. Wenn man ihn erwischte, würde er einfach melden, was er festgestellt hatte. Aber wem? Was, wenn jemand im Wartungsbereich von den verdächtigen Vorrichtungen wußte? Vielleicht hatte Skywalker gar nicht so unrecht gehabt, als er behauptete, sein kleiner Droide sei »unter Arrest
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