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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sich dort nicht ohne weiteres einordnen konnte. Das Ende von Lied war also, daß er dort, wo er jetzt stand, eingeklemmt wurde und ihnen den Weg versperrte. Ihr Fahrer war über den Beinahe-Unfall so wütend, daß er begonnen hatte, laut herumzubrüllen. Der andere Fahrer bedachte ihn dafür mit einer äußerst rüden Geste, wofür ihr Fahrer sich seinerseits mit einer Reihe sehr lautstark geäußerter Flüche revanchierte.
    Bei einigen der Worte, die aus seinem Mund kamen und noch einen halben Block entfernt zu hören waren, wurde Catherine glühend rot im Gesicht. »Verschließ deine Ohren, Cassie«, verlangte sie und warf dem Fahrer einen Dollar zu. »Wir gehen zu Fuß.«
    »Aber es wird doch gerade erst interessant«, protestierte Cassie.
    »Wir gehen zu Fuß«, wiederholte Catherine mit größerem Nachdruck. Sie war wirklich verlegen. Cassie fand diesen Umstand sehr amüsant, besonders da sie von den Cowboys auf der Lazy S schon weit Schlimmeres gehört hatte und fast genauso Schlimmes aus dem Mund ihrer Mutter, wenn sie an ebenjenen Cowboys etwas auszusetzen hatte. Aber das war einer von Catherines Verschrobenheiten. Ganz anders als Cassie, die ihren Colt nur auf der Ranch trug, ging Catherine niemals ohne den ihren aus dem Haus -außer im Osten. Dort verwandelte sie sich in ein Vorbild für vornehme Umgangsformen und trug eine Eleganz zur Schau, wie sie einer Matrone der High Society zukam. Ihr übriges Benehmen mußte dann natürlich dazu passen.
    Cassie fand, ihre Mutter hätte es verdient, ein klein wenig aufgezogen zu werden. »Weißt du, das wäre nicht passiert, wenn Angel bei uns gewesen wäre.«
    »Willst du etwa damit prahlen, daß dieser Mann die Leute allein durch sein Aussehen in Angst und Schrecken versetzt?« fragte Catherine ungläubig.
    »Oh, habe ich das getan? Na ja, gelegentlich könnte so etwas durchaus von Nutzen sein. Stell dir nur vor, wie leicht du die beiden Miss Potters loswerden würdest, wenn Angel ins Zimmer käme.«
    Catherine schnaubte verächtlich. »Mach dir da nur nichts vor. Diese beiden Quasselstrippen würden wohl eher ihn in die Flucht schlagen.«
    »Dann wäre da noch Willy Gate, der dich jeden Sonntag mit seinen bombastischen Reden über den Bürgerkrieg belästigt. Und dein gutes Herz hindert dich daran, ihn einfach zu ignorieren.«
    „Er war immerhin ein Held – und du willst doch nicht etwa andeuten, daß es schön wäre, Angel in der Nähe zu haben, oder?«
    Catherines Blick war so streng, daß Cassie es vorzog, nicht zu antworten. »Wir werden zu spät kommen, wenn wir uns jetzt nicht beeilen«, fuhr sie fort, während sie auf den überfüllten Gehweg hinaustrat und ihrer Tochter auf diese Weise keine Gelegenheit mehr gab, sie aufzuziehen – oder irgend etwas anzudeuten.
    Ein paar Minuten später erreichten sie das Kleidergeschäft, gerade rechtzeitig, um durch die Ankunft eines gutgekleideten jungen Herrn und seiner übertrieben vornehm gekleideten Freundin noch einmal aufgehalten zu werden. Der Mann sah so gut aus, daß Cassie nicht umhin konnte, ihn anzustarren. Catherine bemerkte das nicht, konnte jedoch ihrerseits nicht umhin, festzustellen, daß der Mann ihnen so wenig Beachtung schenkte, daß er ihnen nicht einmal die Tür aufhielt, sondern seiner Begleiterin ohne zu zögern in das Geschäft folgte.
    »Manche Leute haben aber auch gar keine Manieren.«
    Diese Worte hatte Catherine ausgesprochen, bevor sich die Tür hinter dem Mann schloß. Er hörte sie und drehte sich um, wobei er ihr einen so geringschätzigen Blick zuwarf, daß ihre Wangen glühten. Cassie fand es besser, nicht zu erwähnen, daß auch das nicht geschehen wäre, hätten sie Angel bei sich gehabt.
    Aber ihre Unterhaltung über dieses Thema war noch zu frisch, so daß Catherine ihr jetzt einen finsteren Blick zuwarf und mit einem warnenden Unterton feststellte: »Sag es nicht.«
    »Das wollte ich auch nicht.«
    »Ich hätte gute Lust, mich bei Madame Cecilia zu beschweren«, fuhr Catherine fort, »und unsere Geschäfte demnächst woanders zu tätigen.«
    »Es ist nicht ihre Schuld«, protestierte Cassie.
    »Ach nein? Wenn sie unsere Anprobe zur selben Zeit ansetzt wie die von diesem lockeren Weibsbild?«
    »Was bringt dich auf die Idee, daß sie keine Dame ist?«
    »Ich erkenne eine Mätresse, wenn ich eine zu sehen bekomme«, erwiderte Catherine eingeschnappt.
    Cassie verdrehte die Augen. »Mama, du machst aus einer Mücke einen Elefanten.«
    »Tue ich das?« konterte Catherine. »Wenn du

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