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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ist.
    Mit der letzten Feststellung stimme ich übrigens aus ganzem Herzen überein. Ich habe es niemals auch nur einen Augenblick lang bedauert, dich bekommen zu haben, Cassie. Aber nach dem, was ich durchgemacht habe, wollte ich keine Kinder mehr haben, wenn ich es verhindern konnte, und ich konnte es verhindern. Ich habe deinem Vater gesagt, ich würde ihn erschießen, wenn er auch nur daran dächte, noch einmal in mein Bett zu klettern.«
    Cassies Augen weiteten sich. »Ich nehme nicht an, daß er das allzu freundlich aufgenommen hat?«
    »Nein, wohl kaum.«
    »Und das war es?«
    »Damit hat nur alles angefangen. Weißt du, ich habe ihn nicht gebeten, mir Zeit zu geben. Ich habe klipp und klar gesagt: Nie mehr. Und er war am Anfang auch ungeheuer geduldig mir mir, weil er dachte, ich würde meine Meinung ändern. Das hätte ich vielleicht auch getan – die Erinnerungen an die Schmerzen werden wirklich im Laufe der Zeit schwächer. Aber dann vergingen acht Monate, und schließlich explodierte er.
    Ich kann ihm jetzt wohl keine Vorwürfe mehr machen, obwohl ich es damals ganz sicher getan habe. Ich weiß nicht. Wahrscheinlich habe ich wohl gedacht, wenn ich für den Rest meines Lebens auf diese Art von Liebe verzichten könnte, müßte er das verdammt noch mal auch fertigbringen. Das war, wie ich jetzt weiß, natürlich ganz unrealistisch. Aber ich war jung und sehr empfindsam, und, wie ich schon sagte, mein Verstand funktionierte zu dieser Zeit nicht so, wie er sollte.«
    »Seine Wut hat dann also den Ausschlag gegeben?«
    »Nein, den Ausschlag hat etwas ganz anderes gegeben: Ich fand heraus, daß er zu Gladis ging.«
    Cassie wußte, was das zu bedeuten hatte. Gladis' Haus war vor ungefähr sieben Jahren abgebrannt, und Gladis war mit ihren Mädchen in irgendeine andere Stadt gezogen. Aber seinerzeit hatte sie eines der berühmtesten Freudenhäuser in Wyoming geführt. Bis zum heutigen Tag sprachen die Männer immer noch über Gladis – und Cassie konnte sich einfach nicht vorstellen, daß ihr Vater dort gewesen sein sollte.
    »Bist du sicher?« fragte sie.
    »Natürlich bin ich sicher. Du glaubst doch nicht, daß ich eine Ehe aufgrund bloßer Vermutungen beenden würde? In Cheyenne lebte damals dieser Mann … Ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen, aber er hatte Gefallen an mir gefunden und zog mich immer damit auf, wann ich endlich deinen Vater verlassen und zu ihm kommen würde. Er hat mich sogar belästigt, als ich hochschwanger war. Nun, er dachte wohl, er täte mir einen Gefallen, als er mir erzählte, daß die halbe Stadt Charles bei seinem Besuch in diesem Bordell gesehen hatte.«
    »Schöner Gefallen«, bemerkte Cassie trocken.
    »Finde ich auch. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich mir zwei Knöchel an seinem Kiefer gebrochen, um mich dafür zu bedanken. Und ich habe ihn nie wiedergesehen. Aber ich war immerhin so wütend, als ich deinen Vater darauf ansprach und er es zugab, daß ich ihm sagte, er solle verschwinden. Das wollte er nicht. Also habe ich ihm verboten, jemals wieder mit mir zu sprechen.«
    »Was er auch nicht getan hat – genausowenig wie du.«
    »Ich kann nun einmal nichts gegen mein Temperament tun, Cassie«, verteidigte Catherine sich. »Ich bin eine unversöhnliche Frau. Ich weiß es. Was diese Dotty da neulich gesagt hat, ist völlig richtig. Dein Vater kann sich glücklich schätzen, daß ich ihn damals nicht erschossen habe. Ich bin allerdings eines Abends zu Gladis gegangen, um herauszufinden, welche von den Frauen er dort besucht hat. Sie hätte ich tatsächlich erschossen. Aber Gladis hat ihre Mädchen wirklich gut beschützt. Sie hat mir nichts verraten.«
    »Und dennoch sagst du, daß du nie aufgehört hast, ihn zu lieben«, erinnerte Cassie sie.
    »Auch dagegen kann ich nichts machen. Und ich weiß, daß ich ihn dazu getrieben habe – trotzdem ist das etwas, das ich einfach nicht verzeihen kann. Angst und Zorn sind eine schreckliche Kombination. Laß niemals zu, daß sie dich in ihre Gewalt bekommen, so wie mich.«
    Cassie schüttelte verwirrt den Kopf. Daß es etwas so Einfaches wie Eifersucht gewesen war! Sie wünschte nur, sie hätte nicht mit beiden Seiten Mitleid, aber so war es nun mal. In einer solchen Situation gab es einfach keinen Gewinner. Aber wenigstens redeten sie jetzt wieder miteinander, führte sie sich vor Augen. Irgend etwas hatte ihnen über ihren lange währenden Zorn hinweggeholfen.
    »Mama, was ist in jener Nacht in der Scheune

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