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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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in Cheyenne mitten auf der Straße gestanden hat, ohne Deckung, in einem Kugelhagel, und zwei von vier Bankräubern erschossen hat, zufällig darunter auch den, der das geraubte Geld bei sich trug. Du kannst mir nicht erzählen, daß du nicht eine der furchtlosesten Frauen bist, die ich kenne.«
    Endlich sah Catherine ihre Tochter über den Tisch hinweg an, und ihre Mundwinkel hoben sich zu einem halben Lächeln. »Ich hatte eine ganze Menge Geld auf dieser Bank. Und ich hatte keinesfalls die Absicht, es mir vor der Nase wegschnappen zu lassen, wenn ich es verhindern konnte. Aber ich habe auch nie gesagt, daß ich Angst davor hätte zu sterben.«
    »Wovor hast du denn dann Angst?«
    »Cassie …«
    Cassie kannte diesen Ton und sagte schnell: »Du kannst jetzt nicht einfach aufhören, Mama. Es wird mich zum Wahnsinn treiben, wenn ich nicht auch den Rest erfahre.«
    Catherine warf ihr einen wütenden Blick zu. »Diese Sturheit hast du von deinem Vater.«
    »Ich würde eher sagen, ich habe sie von dir.«
    Catherine seufzte wieder. »Na schön, aber zuerst mußt du wissen, wie sehr ich mir Kinder gewünscht habe. Nachdem dein Vater und ich geheiratet hatten, habe ich mir jeden Monat die Augen aus dem Kopf geweint, wenn – wenn ich wußte, daß ich wieder einmal nicht schwanger war. Als es dann endlich passierte, war ich die glücklichste Frau auf der Welt. Ich glaube, ich bin in diesen ganzen neun Monaten mit einem Lächeln auf dem Gesicht herumgelaufen.«
    Auch das konnte Cassie kaum glauben, da sie ihre Mutter nur sehr selten hatte lächern sehen. »Was hat das mit deiner Angst zu tun?«
    »Die kam erst später. Weißt du, ich hatte keine Ahnung, wie es sein würde, die Geburt. Meine Mutter ist gestorben, als ich noch sehr jung war, daher konnte sie es mir niemals erzählen. Dein Vater und ich waren gerade erst nach Wyoming gezogen, daher hatte ich auch keine Freundinnen, die mich hätten warnen können. Und ich war selbst noch nie bei einer Geburt dabeigewesen. Ich war so unwissend, daß ich dachte, ich würde dich verlieren, als meine Fruchtblase platzte. Aber dann begannen die Schmerzen.
    Man sieht es dir nicht an, aber der Arzt hat mir hinterher erzählt, daß du eines der größten Babys warst, die er je auf die Welt geholt hat. Es hat fast zwei Tage gedauert. Während dieser Zeit habe ich mindestens ein dutzendmal geglaubt, ich müsse sterben. Um genau zu sein, ich wollte auch sterben. Selbst der Arzt hat mich einmal aufgegeben, weil ich so schwach war. Aber irgendwie bist du dann doch geboren worden. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern. Zu diesem Zeitpunkt war ich besinnungslos vor Schmerzen.
    Und auch hinterher gab es noch Komplikationen. Ich war ziemlich übel dran. Die Blutungen hörten einfach nicht auf … Nun mach nicht so ein Gesicht.« Cassie war ganz blaß geworden. »Es war nicht deine Schuld. Wenn du die Wahrheit wissen willst – wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich aufgegeben, statt zu versuchen, wieder auf die Beine zu kommen.«
    »Aber, Mama …«
    »Da gibt es überhaupt kein Aber«, unterbrach sie Catherine heftig. »Verstehst du jetzt, warum ich dir nichts davon erzählen wollte? Aber es war ganz gewiß nicht deine Schuld, und du mußt mir glauben, Baby, ich habe das auch keine einzige Sekunde lang gedacht. Deinem Vater allerdings habe ich sehr wohl die Schuld daran gegeben. Ich weiß, daß das falsch war. Solche Dinge passieren einfach. Und niemand trägt die Schuld daran. Aber so habe ich damals einfach nicht gedacht.«
    Catherine lachte plötzlich, obwohl dieses Lachen ausgesprochen bitter klang. »Bis zum heutigen Tag frage ich mich, ob die Dinge nicht anders verlaufen wären, wenn ich ein wenig eher erfahren hätte, was ich später wußte. Du lieber Himmel, wie schnell Unwissenheit doch enden kann, ob man es nun will oder nicht.
    Es ist wirklich erstaunlich. Eine andere Frau sieht dich mit einem Baby, und selbst wenn sie dich überhaupt nicht kennt, fängt sie an, dir alles über eigene Erfahrungen bei den Geburten ihrer Kinder zu erzählen. All die Dinge, vor denen man mich vorher hätte warnen sollen, alles, was mich ein wenig besser auf die Geburt vorbereitet hätte, habe ich hinterher erfahren – daß es beim ersten Baby immer am schlimmsten ist, daß die Schmerzen bald vergessen sind, daß Frauen mit schmalen Hüften, wie ich sie habe, es für gewöhnlich noch schwerer haben als andere – solche Dinge und natürlich die einmütige Feststellung, daß es die Sache wert

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