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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Charlotte. Sie ist ja so schön.« Leila sprach so leise, dass Adorna sich hinunterbeugen musste. »Glaubst du, sie ist noch nett zu mir, wenn sie erst mit Papa verheiratet ist?
    Es zerriss Adorna fast das Herz. Wie konnte ein Kind, das in
ihrem
Hause lebte, so verunsichert sein? Ihre eigene Enkeltochter? Sie nahm Leila in den Arm. »Natürlich wird sie noch nett zu dir sein, Liebling. Sie liebt dich. Genau wie ich.«

Kapitel 26
    Die Hochzeit war ein Triumph.
    Wynter hatte Charlottes geflüstertem Gelübde aufmerksam zugehört. Dann hatte er ihr, mit fester Stimme, die den ganzen Kirchenraum erfüllte, seine Treue und Ergebenheit geschworen. Das war seine Art, ihr zu zeigen, dass er den Treueschwur nicht nur verstanden hatte, sondern ihn zu halten beabsichtigte. Er würde nicht unachtsam, grausam oder unaufrichtig gegen sie sein. Wynter wusste, wie sehr Charlotte derartige Feinfühligkeit schätze.
    Der Empfang in Ballsaal und Salon von Austinpark Manor war nicht ganz so triumphal. Wynter wusste, dass Charlotte in diesem Punkt genauso dachte wie er, denn ihr Lächeln, das er stets so bewunderte, war gekünstelt und gequält. Sie mussten, zusammen mit Adorna und Porterbridge, das Defilee abnehmen und Leuten, die er zur Hölle wünschte, freundliche Nichtigkeiten zumurmeln. Howard und seinem Geier von einer Frau. Lady Smithwick und ihrer zutiefst enttäuschten Tochter. Hodges und Shilbottle. Drakely und Read. Stewart.
    Stewart.
    »Cousin.« Stewart schüttelte kräftig Wynters Hand. »Ich gratuliere dir zu dieser liebreizenden, kultivierten Engländerin. jetzt wirst du wohl sesshaft und kommst Jeden Tag ins Büro?«
    Das Problem mit Stewart war, dass er so völlig aufrichtig schien. Seine Komplimente für Charlotte klangen bar jeden Spotts und er schien sich ehrlich zu wünschen, Wynter jeden Tag im Büro zu sehen. Für einen Betrüger war der Mann ein begnadeter Schauspieler. »Danke, Cousin«, antwortete Wynter mit Grabesstimme. »Aber erst müssen wir in die Flitterwochen, damit ich meine Frau in die Kunst der Liebe einführen kann.«
    An Wynters Seite rang Charlotte um Luft. Weiter hinten in der Reihe der Gäste fiel Mrs. Morant in Ohnmacht, was Adorna zum Lachen brachte.
    Wynter beugte sich zu Charlotte. »War dein Stöhnen eben ein persönlicher Kommentar?«
    »Man spricht in gemischter Gesellschaft nicht über Flitterwochen.« Ihre Stimme klang fest, aber sie hielt seinem Blick nicht stand.
    »Dann höre ich damit auf.« Charlotte sollte schließlich nicht den letzten Rest an Farbe einbüßen. Wynter hob die Stimme und wandte sich an die, die noch in der Reihe warteten. »Meine Braut ist erschöpft. Wir unterbrechen das Defilee, damit Charlotte sich setzen und Sie, liebe Gäste, das Festessen und die berauschenden Getränke genießen können. Wir machen später weiter.«
    Man lachte und verteilte sich sofort in den Räumlichkeiten.
    »Das war nicht …« Charlotte seufzte und gab klein bei.
    »Ich weiß.« Wynter nahm sie am Arm. »Aber du bist keine errötende Braut. Du bist blass.«
    »Da sage ich, gut gemacht! Mir tun die Füße weh und ich muss Piper suchen und sehen, ob sie noch wütend auf mich ist.« Porterbridge watschelte davon.
    »Die Jahre in der Wüste haben dir einen Kasernenhofton gegeben.« Adorna lächelte Wynter an und strich Charlotte die Wange. »Du bist wirklich bleich, Charlotte. Etwas zu essen und ein Brandy können da Wunder wirken.«
    Wynter hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Charlottes Geschmack zu kennen. »Sie mag keinen Brandy. Und Kaffee auch nicht. Tee wäre das Beste.«
    »Ein Glas Wein wäre mir lieber«, sagte Charlotte.
    »Nein, keinen Wein.« Charlotte musste ihn für einen Despoten halten, aber er hatte nur ihr Bestes im Sinn. »Heute nicht, Blüte der Wüste. Ich möchte nicht, dass deine Sinne benebelt sind, wenn wir später unsere wahre Vereinigung vollziehen.«
    In Charlottes Gesicht kehrte die Farbe zurück.
    Wynter war hoch zufrieden, dass seine List funktioniert hatte. Er geleitete Charlotte zu einem Polstersessel, vertrieb den dort Sitzenden und bugsierte sie hinein. »Bleib sitzen. Ich habe ein Geschenk für meine Braut.«
    »Wynter.« Endlich nannte sie ihn beim Vornamen. Das gefiel ihm.
    »Es wird später keine Vereinigung geben.«
    Sie forderte ihn immer noch heraus. Das gefiel ihm gar nicht. Er kniete sich vor sie hin und hielt ihr ihre eigene Hand vor Augen, mit dem goldenen Ehering, den er ihr ein paar Stunden zuvor angesteckt hatte. »Ich habe dir meine Treue

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