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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Handtaschen und Rosengärten hatte Charlotte früher immer zum Kichern gebracht. Nun wurde ihr vor Sehnsucht die Kehle eng und sie konnte nur noch nicken.
    Als Mr. und Mrs. Burton fortgingen, hielt Charlotte wieder nach Leila Ausschau und fand sie immer noch allein, wie sie ihrem Bruder und seinem neuen Freund beim Spielen zuschaute. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen, Mylord. Ich muss Leila holen.«
    Leila richtete sich auf, als Charlotte sich näherte, und der hoffnungsvolle Blick in ihren Augen brach Charlotte das Herz. Leila fühlte sich verlassen und Charlotte verstand das gut. Sie ging neben ihr in die Knie.
    »Gehen wir bald heim?«, fragte Leila.
    »Aber ja. Und heute Abend lesen wir vielleicht noch eine Geschichte aus
Tausendundeine Nacht.«
    Leila rückte näher an Charlotte heran. »ja, bitte, ich möchte etwas von zu Hause vorgelesen kriegen.«
    Ach du liebe Zeit!
»Das ist nicht dein Zuhause, mein Schatz. Dein Zuhause ist hier.«
    »Nein.« Leila legte den Kopf an Charlottes Schulter, als wäre sie müde. »Mein Zuhause ist, wo es Magie gibt.«
    Zuhause. Magie.
    Wann hatte Charlotte das zuletzt gefühlt?
    Aber sie würde dafür sorgen, dass es Leila besser erging. Sie küsste Leilas Stirn und beschloss, sich etwas ganz Besonderes auszudenken, das Leila den Zauber Englands erkennen ließe.
    »Na dann, komm.« Sie stand auf und nahm Leilas Hand. »Gehen wir.«
    Magie. Sie fühlte sie wieder … und sie machte ihr Angst.

Kapitel 17
    Als sie die holprige Straße entlangrumpelten, verflog Charlottes Schrecken. Doch jedes Mal, wenn sie Wynter ansah, der ihr gegenüber saß, kam die heftige, erstickende Angst zurück. Sie verstand es nicht. Er hatte nichts Magisches an sich. Er hatte Leila auf dem Schoß und erklärte den Kindern gerade den anglikanischen Gottesdienst. Die meisten Menschen hätten in ihm den Inbegriff eines aufgeklärten Familienvaters gesehen.
    Ja, er hatte Charlotte geküsst. Er hatte sie verführt. Doch er war höchst zivilisiert, wenn es um häusliche Angelegenheiten ging. Tatsächlich war das einzig Barbarische an ihm sein durchstochenes Ohrläppchen und die bloßen Füße.
    Sie rang vergeblich mit sich selbst. Sie wollte – musste – von ihm loskommen, denn sie spürte, dass er ihr Geheimnis erfahren und sie verzaubern wollte. Als die Kutsche vor der Terrasse von Austinpark Manor vorfuhr, begann Charlotte zu schwatzen. »Die Burtons haben mich daran erinnert, dass ich noch keinen meiner freien halben Tage genommen habe. jetzt, da ich sie getroffen habe, und sie so freundlich waren, sollte ich sie vielleicht gleich besuchen.«
    »Jetzt?«, fragte Robbie. Ein Diener öffnete die Tür und er sprang mit einem langen Satz aus der Kutsche. »Aber Sie haben sie doch gerade erst gesehen«, schrie er, als wäre sie weit von ihm entfernt.
    »Sie haben versprochen, mir vorzulesen«, sagte Leila.
    Charlotte tätschelte Leilas Hand so eilig, dass sie ihre Nervosität verriet. »Das habe ich. Und ich werde es tun, sobald ich wieder zurück bin. Euer Kindermädchen Grania wird auf euch aufpassen. Ihr könnt Abendbrot essen und spazieren gehen, wenn es trocken bleibt.«
    Der Wortschwall hätte alle Einwände im Keim ersticken sollen, aber Wynter hatte noch kein Wort gesagt. Die kastanienbraunen Lederpolster reflektierten sein Schweigen, das wie Eis an den gläsernen Fenstern hinabglitt.
    Wenn Charlotte sich das Schwatzen nur zur Gewohnheit hätte machen können, aber sie hasste schwatzende Weiber. Sie stellte sich dabei so ungeschickt an, dass selbst Leila sie mit großen Augen ansah. Wynter hob seine Tochter hoch und gab sie dem Diener. Er lächelte und kniff sie so lange in die Backe, bis sie zurücklächelte, dann winkte er den Diener fort.
    Und schloss die Tür.
    Charlotte starrte mit Schrecken auf seine Hand an der Tür, und zu ihrem Kummer ebenso mit einem Gefühl der Erregung. Das Innere der Kutsche war luxuriös aber zu eng für eine bibbernde Frau und einen großen Mann, der fordernd und entschlossen wirkte.
    Aber sicherlich missverstand sie sein Tun. Er war wahrscheinlich nur übertrieben beschützerisch: »Mylord, es ist nicht nötig, mit mir zu den Burtons zu fahren. Ich kann den Weg leicht alleine finden.«
    Wynter lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Charlotte vorwurfsvoll an. »Sie schulden mir noch eine Erklärung.«
    »Ich schulde Ihnen überhaupt keine Erklärung.« Sie hörte draußen das leise Stimmengewirr der Domestiken, die rätselten, was

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