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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Schutzbefohlenen in die Hocke. Leila sah sie forschend an, und Charlotte fragte: »Liebes, können wir miteinander reden?«
    »Du bekommst Ärger«, murmelte Robbie.
    Charlotte ignorierte ihn, sie wollte es Leila leichter machen. »Setzen wir uns auf die Bank, wollen wir?«
    Leila setzte sich einfach auf den harten Boden hin.
    Offenbar war sie immer noch von Charlotte eingeschüchtert.
    »Hier ist es auch gut.« Charlotte ließ sich neben Leila nieder. Sie ignorierte die Unbequemlichkeit, die ihr Korsett verursachte und legte den Arm um Leilas Schultern. »Ich möchte gerne mit dir ausreiten.«
    Leila sah Charlotte argwöhnisch an.
    »Wieso?«
    »Du sagtest, du reitest gerne, und ich möchte dich unterrichten.«
    Leila betrachtete nachdenklich ihr Holzpferd, dann ihre ernste Gouvernante. »Ich brauche keinen Unterricht; ich kann schon reiten.«
    Robbie drehte sich um und stellte sich vor sie. »Sie will dir beibringen, wie ein englisches Fräulein reitet, Dummkopf.«
    »Sie ist kein Dummkopf«, tadelte ihn Charlotte. Als ihr bewusst wurde, dass sie zu streng war, knuffte sie Robbies Arm. »Sie ist so klug, dass sie offensichtlich nur deine Schwester sein kann.«
    Robbie verzog das Gesicht als er versuchte zu entscheiden, ob er beleidigt oder gelobt worden war.
    Zufrieden, dass sie ihn für einen Moment zum Schweigen gebracht hatte, versuchte Charlotte weiter Leila zu überzeugen. »Wenn du im Damensattel reiten lernst, Leila, können wir zusammen ausreiten.«
    Leila zuckte die Schultern.
    Charlottes Munterkeit wankte vor so viel Desinteresse. Sie hatte bei dem Kind wirklich versagt, wenn Leila keinen Wert darauf legte, mit ihr reiten zu gehen. »Jeden Morgen.«
    Leila kniff die Augen zusammen.
    »Wenn dein Vater zu Hause ist, könntest du mit ihm ausreiten.«
    »Papa reitet nicht im Damensattel«, erwiderte Leila.
    »Könnte er aber, wenn er wollte«, sagte Robbie.
    Dankbar für diese Antwort, die ihr selbst nie eingefallen wäre, antwortete Charlotte: »Ich weiß nicht, ob er es kann oder nicht. jungen reiten auf die einfache Art.«
    Leila zog die Knie an und legte die Arme um sie. »Kann ich drauf stehen?«
    »Jetzt?« Charlotte sah sie verwirrt an.
    »Nein, auf dem Pferd!«
    Charlotte erblasste. »Warum solltest du das tun?«
    »Das machen wir immer«, sagte Robbie begeistert. »Wir stehen auf und hängen an der Seite herunter und wir haben geübt, zwischen den Beinen des Pferdes hindurch zu schießen.« Er stolzierte und einen Augenblick lang sah er seinem Vater so täuschend ähnlich, dass Charlotte blinzeln musste, um ihn wieder als Robbie zu erkennen. »Ich bin richtig gut im Zielschießen.«
    »Das bin ich auch«, rief Leila.
    »Die Stimme einer Lady ist immer leise…«, dämpfte Charlotte sie. Wie sollte man einem Kind, das schon eine Wüstenschlacht geprobt hatte, beibringen, seine Stimme nicht zu erheben.
    »Pistolen? Du hast Pistolen abgefeuert?«
    Mit einem breiten Grinsen zeigte Robbie, dass er Charlottes Bestürzung begriff, und beabsichtigte, sie voll auszukosten. »Papa kann auch mit Pfeil und Bogen schießen, aber das hat er mir nicht gezeigt.«
    Charlotte konnte – nein sie wollte – es einfach nicht glauben. »Dein Vater ließ dich Pistolen abfeuern, während du seit über von einem Pferd hingst?«
    Leila sah Robbie an, und Charlotte sah das stillschweigende Einvernehmen zwischen den beiden.
    »Papa ließ uns erst mit dem Gewehr üben, bevor er uns damit reiten ließ.« Leila schob eine Kunstpause ein. »Er hatte Angst, wir verletzen das Pferd.«
    Charlotte stand auf und schritt durch das Zimmer. »Das ist schlimmer als ich dachte.«
    Die Kinder brachen in Kichern aus.
    Sie fixierte sie mit einem strengen Blick: »Kinder, wollt ihr mich ärgern?«
    »Nein, Lady Miss Charlotte«, sagten sie wie aus einem Munde.
    »Ich werde mit eurem Vater sprechen müssen.« Sie hatte die ganze Zeit über gewusst, dass noch ein Gespräch mit ihm fällig war. Sie musste ihn über ihr Versagen bei der Beaufsichtigung Leilas unterrichten und die Flucht des Kindes in den Stall. Aber jetzt … jetzt musste sie überlegen, wie sie ihm auf taktvolle Art die Hände um die Gurgel legen und Auskunft darüber erhalten könnte, wie um alles in der Welt er dazu kam, Kindern in diesem zarten Alter das Reiten und Schießen nach Art der Zigeuner beizubringen.
    Sie hatte gehofft, ihm nach der Szene in der Kutsche nicht so bald wieder zu begegnen, aber das hier war wichtiger als ihre eigenen Befindlichkeiten.
    »Wann gehen Sie

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