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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Gesetze machten, würden nur mit den Schultern zucken, wenn sie sich beschwerte und ihr Schicksal beklagte. Und die vielen tausend anderen Frauen, die es mit ihren Männern schlechter getroffen hatten als Charlotte, würden von ihr erwarten, dass sie sich fügte. Ihr blieb keine Wahl. Er würde sie bekommen.
    Falls sie ihre Forderung zurückzog, würde er sie vielleicht bis zu jener unglückseligen Hochzeitsnacht in Ruhe lassen.
    Aber das konnte sie nicht. Sie konnte ihm nicht einfach so ihren Körper überlassen. Wie sinnlos es auch sein mochte, sie musste gegen ihn ankämpfen, sonst gab sie ein wichtiges Stück ihrer Persönlichkeit auf.
    Er würde es zwar nicht verstehen, aber es musste gesagt werden: »Wenn wir einander wirklich lieben würden, dann würden wir uns einander auch hingeben. Aber wir lieben einander nicht. Sie haben es mir selbst gesagt. Also werden Sie auch nichts von mir bekommen. Absolut gar nichts.«
    Er nahm sie fest in die Arme und sie konnte seine Frustration fast körperlich spüren. »Wie können Sie es wagen, mich abzuweisen? Ich könnte Sie mit bloßen Händen zerquetschen, aber Sie recken nur keck Ihr Kinn und sagen Nein.«
    »Würde ich glauben, Sie wollten mich zerquetschen, würde ich vor lauter Angst kapitulieren. Aber für das, was Sie mit mir vorhaben, wollen Sie mich ohnehin intakt und schön.«
    Er lächelte halbherzig. »Da mögen Sie Recht haben, meine Morgenröte, mein Engel der Begierde.« Er zog sie so schnell und elegant in die dunkle Kammer, als tanzten sie Walzer. Er schlug die Tür mit dem Fuß zu. Drinnen war es kühl und still und die Dunkelheit erschien ihr wie ein Wesen eigener Art.
    Sie hatte im Dunkeln keine Angst. Nur Dummköpfe und Schwächlinge fürchteten die Nacht. Aber sie wusste nicht, wo sie sich befand. Sie konnte ohne Wynter keinen einzigen Schritt tun. Sie war völlig auf ihn angewiesen und sie wusste, dass er genau das bezweckt hatte. Der Krieger jagte sie taktisch so klug, wie er einst seine Feldzüge in der arabischen Wüste geplant hatte.
    Er hatte anscheinend auch keine Mühe mit dem Sehen, denn nun lehnte er sich an … irgendwas … und klemmte sie zwischen seine Beine.
    Charlotte protestierte der Form halber, helfen würde es ohnehin nicht. »Die Abgeschiedenheit hier gefällt mir überhaupt nicht, Mylord.«
    Er legte ihr die Hände um die Hüften. »Es ist doch nicht die Abgeschiedenheit, die Ihnen Sorge bereitet, meine Prinzessin, mein süßer Karamell.« Er kam noch näher. »Sie wollen nur nicht auf mich angewiesen sein.«
    Sie hätte ihm sagen können, dass es mehr als nur das war. Sie sorgte sich, weil ihr der geschlossene Raum mit seinen dunklen Nachtschatten eine Sicherheit vermittelte, als hätten sie einen Ort füreinander gefunden, weit entfernt vom Alltag, wo alles, was geschah, nur sie beide anging.
    Nach all den Jahren war Charlotte es leid, ständig unter Beobachtung zu stehen. Die einsame Kammer nahm eine Last von ihr, die ihr bis dahin nicht bewusst gewesen war.
    Sie trug, wie üblich, ihr praktisches blaues Gouvernantenkleid mit dem weißen Kragen, den eine Brosche verschloss. Er zog sie in seine Armbeuge und sie fühlte im Nacken seinen Atem. Fast hätte die Wärme des Lufthauchs sie frösteln lassen.
    Sie wehrte sich nicht, aber sie widersetzte sich ihm, indem sie sich widerspenstig gerade hielt. »Was für ein Zimmer ist das hier?«
    »Ein Gästezimmer.« Er ließ die Hand auf ihre Brust wandern und umkreiste sie wie ein Falke, der jeden Moment seine Beute schlägt. »Die Dienstmädchen haben es für unsere Hochzeitsgäste hergerichtet.«
    Sie konnte Seife und Bienenwachs riechen. Und Wynters Geruch von herber Männlichkeit und Schurkerei.
    »Falls wir es wollen, wartet dort drüben ein frisch gelüftetes Bett mit sauberen Leintüchern auf uns«, setzte er hinzu.
    Die Angst ließ sie jeden Muskel anspannen. »Sie sagten, ich hätte noch Zeit bis zur Hochzeitsnacht.«
    Er lachte und ein tiefer Atemzug wärmte ihr die Wange. »Das habe ich. Aber ich würde Ihre Bitte natürlich schon jetzt erfüllen.«
    Sie nahm all ihre Verachtung zusammen. »Als ob ich das täte.«
    »Sie werden«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Er schloss seine Hand um ihre Brust und streichelte sanft ihre Brustwarze.
    Charlotte stellte sich auf die Zehenspitzen.
    Sie suchte die Dunkelheit nach etwas ab, auf das sie sich konzentrieren konnte. Etwas, das sie von der rhythmischen Bewegung seiner Finger ablenken würde. Aber es war so dunkel hier drin! Und er war

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