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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ihrer Bewegungen. Er lag auf der Lauer und würde jeden zur Beute machen, der es wagte, ihn in den Schwanz zu zwicken.
    Wie Wynter. Charlotte war ein gefundenes Fressen für die Großkatze.
    Erst jetzt erkannte sie, was sie angerichtet hatte. Es war zu spät, ihre Worte ungeschehen zu machen.
    Miss Priss hatte die Geduld verloren. Sie stieg eine Stufe hinauf, dann noch eine und behielt ihn im Auge.
    Der Verein im Korridor murmelte. Sie beobachteten, wie Charlotte sich vor dem versteinerten Wynter zurückzog.
    Als sie sich außerhalb seiner Reichweite wähnte, drehte sie sich um und nahm die Füße in die Hand. Zum Teufel mit der Würde; sie lief schamlos entsetzt den Korridor hinauf und vor den Zuschauern davon.
    Sie hörte nicht, dass er ihr folgte. Ein Blick vom oberen Treppenabsatz aus bestätigte, dass er immer noch still da stand und ihr nachsah. Sie rannte erst zum Kinderzimmer, wechselte aber die Richtung, und lief zu ihrer Schlafkammer. Sie hörte hinter sich zwar nichts, aber sie wusste, dass er sie irgendwann irgendwie einholen würde und …
    Er packte ihren Arm und wirbelte sie herum, hielt sie mit dem Rücken zur Wand gefangen. Seine Hände klatschten neben ihrem Kopf an die Wand. »Bis zu unserer Hochzeitsnacht werden Sie sich damit abfinden müssen, dass Sie mir gehören.«
    Er machte sie mit seiner verhassten Selbstsicherheit und seiner überwältigenden Körpergröße rasend. Aus demselben Grund machte er ihr Angst. Sie forderte ihn mit ihrer Haltung, ihrem erhobenen Kinn und ihrem zornigen Blick heraus. »Was wollen Sie tun, mich vergewaltigen?«
    »Nein.« Er neigte den Kopf so tief, dass sein Atem ihr Gesicht berührte und er schnurrte beinahe. »Lady Miss Charlotte, ich habe es nicht nötig, Sie zu vergewaltigen. Sie vergessen, dass ich Sie geküsst habe. Unter dem robusten Korsett und der starren Schicklichkeit steckt eine Frau, in deren Adern frisches, rotes, heißes Blut pulsiert. Ihre Lippen haben unter meinen nachgegeben. Sie brannten genauso darauf wie ich. Ich weiß nicht, mit wie vielen Männern Sie Erfahrungen gesammelt haben.«
    Er machte sie so wütend. Sie war wütend, dass er ihr ihre Dummheiten vorhielt, wütend, dass er so über einen Moment sprach, den sie bei sich aufbewahrt hätte wie einen Schatz, wären da nicht die trostlosen Folgen gewesen.
    »Außer Howard habe ich noch keinen Mann geküsst.«
    »Ah.« Er hielt ihre Wange in der Hand. »Noch keine Männergeschichten.«
    Hatte er ihr ein Geständnis entlockt, das sie nicht hätte machen sollen? Bestimmt nicht. Er war doch kein bisschen raffiniert, ein Grobian – oder jedenfalls hatte sie das immer gedacht. Sie riss den Kopf zur Seite und schlüpfte unter seinem Arm hindurch. Der Fluchtversuch endete schlagartig an einem kleinen Tischchen, auf dem eine zarte, blaue Porzellanvase stand.
    Er folgte ihr demonstrativ entspannt und stellte sie zwischen der Wand und dem Tischchen, bevor sie über den Korridor entkommen konnte. »Seien Sie vorsichtig, Lady Miss Charlotte. Sie wollen doch nicht den kostspieligen Kitsch meiner Mutter zerschlagen?« Seine Finger streichelten ihre Kehle. »Das würde nur unsere Gäste auf den Plan rufen. Sie sind ganz wild darauf, uns bei der Balz zuzuschauen. Das wollen Sie doch nicht, oder?«
    Sein Geruch nach Pferden und Leder erinnerte sie an den zärtlichen Kuss auf dem Hügel. Der jetzige Augenblick hätte sich nicht krasser von dem vorherigen unterscheiden können. Sie wandte den Kopf ab. »Nein, das will ich nicht. Aber ich bekomme nur selten, was ich mir wünsche.« Sie hörte ihr bitteres Selbstmitleid und fand, dass es ihr zustand, diesem Gefühl wenigstens ein Mal nachzugeben.
    Er beachtete ihre fruchtlosen Empfindungen natürlich nicht weiter, sondern beugte sich vor, um ihr in die Augen zu schauen. »Es wird mir eine Wonne sein, Ihnen das zu geben, wonach Sie sich sehnen – in der Hochzeitsnacht.«
    Er lächelte sie an, dieser goldene Barbar, dieser gierige Löwe.
    »Wenn wir vor dem Altar gestanden und uns das Jawort gegeben haben, werden Sie vor Sehnsucht nach mir lechzen. Ich werde jeden Winkel Ihres süßen Leibes kosten, Sie glühend und leidenschaftlich küssen und liebkosen, bis Ihre Brüste straff werden und der Saft zwischen Ihren Beinen fließt.«
    Gott verfluche ihn! Wie sollte eine Frau angesichts solcher Vulgarität ihren Gleichmut bewahren? Aber noch schlimmer war, dass ihre Brustwarzen tatsächlich hart wurden und dass sie wirklich feucht zwischen den Beinen wurde. Sie

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