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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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bitte ich ihn um Mithilfe. Manchmal hilft er, manchmal nicht.«
    »Aber Sie wissen, wie er zu erreichen ist?«
    Es dauerte eine Weile, bis Mayerlink mit den Informationen herausrückte: eine Adresse in Sussex, dazu eine Telefonnummer.
    »Ist David Ihr Hauptverdächtiger, Inspector?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Weil ich Ihnen in dem Fall sagen könnte, dass Sie auf dem Holzweg sind.«
    »Auf demselben Weg, den Joseph Lintz' Henker gegangen ist?«
    »Können Sie sich David Levy wirklich als Mörder vorstellen, Inspector?«
    Safarianzug, Spazierstock. »Es gibt solche und solche«, erwiderte Rebus und legte auf.
    Er wählte Levys Nummer. Es klingelte und klingelte. Er ließ ein paar Minuten verstreichen, trank einen Kaffee, probierte es noch einmal. Immer noch keine Antwort. Also rief er stattdessen die British Telecom an, erklärte sein Anliegen, wurde schließlich mit der richtigen Person verbunden.
    »Mein Name ist Justine Graham, Inspector. Was kann ich für Sie tun?«
    Rebus nannte ihr Lintz' Telefon- und Kundennummer. »Er bekam früher immer eine detaillierte Rechnung mit allen Einzelverbindungen, dann war plötzlich Schluss.«
    Er hörte ihre Finger auf einer Tastatur hämmern. »Das ist richtig«, sagte sie dann. »Der Teilnehmer beantragte die Umstellung auf nichtdetaillierte Abrechnung.«
    »Sagte er auch, warum?«
    »Darüber steht hier nichts. Man braucht sich dafür nicht zu rechtfertigen, wissen Sie.«
    »Wann war das?«
    »Vor zwei Monaten. Die monatliche Rechnungstellung hatte der Kunde schon vor ein paar Jahren beantragt.« Monatliche Rechnungstellung: weil er so penibel war, ganz exakt Buch führte. Vor zwei Monaten - im September - war die Lintz/Linzstek-Geschichte in die Schlagzeilen gekommen. Und plötzlich hatte er nicht mehr gewollt, dass seine Anrufe dokumentiert würden.
    »Verfügen Sie über eine Aufstellung seiner Anrufe - ich meine, auch derjenigen, die in den Rechnungen nicht mehr einzeln aufgeführt wurden?«
    »Ja, die Verbindungen müssten vollständig gespeichert sein.«
    »Ich brauchte davon eine Liste. Alles vom ersten nicht einzeln aufgeführten Gespräch bis heute Morgen.«
    »Ist das der Zeitpunkt seines Todes - heute Morgen?«
    »Ja.«
    Sie dachte hörbar nach. »Na ja, ich werde nachsehen müssen.«
    »Bitte, tun Sie das. Aber vergessen Sie nicht, Ms. Graham, das ist eine Morduntersuchung.«
    »Ja, sicher.«
    »Und Ihre Informationen könnten von absolut entscheidender Bedeutung sein.«
    »Es ist mir völlig klar, dass -«
    »Könnte ich also bis spätestens heute Abend damit rechnen?«
    Sie zögerte. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das versprechen kann.«
    »Und noch eine letzte Bitte. Die Rechnung für September ist nicht auffindbar. Ich benötige davon eine Kopie und gebe Ihnen meine Faxnummer, damit's schneller geht.«
    Anschließend belohnte sich Rebus mit einer weiteren Tasse Kaffee und einer Zigarette auf dem Parkplatz. Vielleicht würde sie es nicht bis zum Abend schaffen, aber er war zuversichtlich, dass sie ihr Möglichstes tat.
    Und mehr konnte man von einem Menschen schließlich nicht verlangen.
    Noch ein Anruf: Special Branch in London. Er fragte nach Abernethy.
    »Ich verbinde.«
    Irgendjemand nahm ab: ein Grunzer anstelle eines Namens.
    »Abernethy?«, fragte Rebus. Er hörte eine Flüssigkeit eine Gurgel hinuntergluckern. Die Stimme klang jetzt klarer.
    »Er ist nicht da. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich müsste ihn unbedingt sprechen.«
    »Ich könnte ihn pagen lassen, wenn es dringend ist.«
    »Mein Name ist DI Rebus, Polizei Lothian und Borders.«
    »Ach so. Ist er Ihnen irgendwie abhanden gekommen?«
    Rebus setzte eine verschmitzte Miene auf. Seine Stimme nahm einen gekünstelt humoristischen Ton an. »Sie kennen doch Abernethy.«
    Ein Schnauben. »Das können Sie laut sagen.«
    »Insofern wäre ich für jede Hilfe dankbar.«
    »Ja, klar. Geben Sie mir einfach Ihre Nummer. Ich sorg dafür, dass er Sie zurückruft.«
    Ist er Ihnen irgendwie abhanden gekommen? »Sie wissen also nicht, wo er sich zur Zeit aufhält?«
    »Es ist Ihre Stadt, Mann. Bemühen Sie Ihre Phantasie.«
    Er ist hier oben , dachte Rebus. Er ist hier .
    »Ich wette, ohne ihn ist es im Büro ziemlich erholsam.«
    Lachen am anderen Ende der Leitung, dann das Geräusch einer Zigarette, die angezündet wurde. »Ist der reinste Urlaub. Behalten Sie ihn so lange, wie Sie möchten.«
    »Und, wie lang erfreuen Sie sich schon seiner Abwesenheit?«
    Eine Pause. Als das Schweigen sich in die Länge zog,

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