Red Leights Trinita (German Edition)
länger - und danach werde ich ganz lieb sein - und ganz besonders müde auch. Dann muss ich ins Bett gehen - ganz lieb - ganz besonders lieb und gehors..." Fries befreite sich, hob abwehrend die Hände. "Ist ja gut. Gut, gut, gut! Es reicht.", seine Stimme wurde streng, "Eine Stunde. Nicht länger. Danach verschwindest du ins Bett! Ohne Widerrede und ohne diesen Zirkus!", Red sah zufrieden drein, bis Fries verständnislos anhängte, "Was für eine komische Elitäre bist du eigentlich? Ich meine, ich verstehe inzwischen genau, warum deine Mutter dich mit Kochlöffeln gejagt hat! Obwohl...", Fries überlegte kurz, "...ein riesiges Nudelholz wäre bestimmt effizienter gewesen." Zwar offenbarte Red nun deutlichen Unwillen, doch verbiss sie sich eine Antwort bei diesem Mal. In dem Moment öffnete sich die Tür und drei Gestalten erschienen. "Hab alles in die Wege geleitet. Meine Leute sichern die Treppe." Die kräftige Stimme des Fjuros füllte den Raum. Beide Drefserkörper, die kräftige Menschenfrau Jekaty und eine durchtrainierte, blonde Quosoin mit dunkler Haut begleiteten den Piratenanführer. Während X-Rag die Anwesenheit der Elitären mit verächtlichem Blick registrierte, zog die Quosoenfrau ohne Vorwarnung ein Jagdmesser und stürzte sich auf Red. "Begleichen wir die Rechnung, du dreckige Koalitionsnutte!", brüllte sie hasserfüllt.
'Äh? Die greift an! Scheiße!'
Red reagierte schnell, aber nicht überstürzt. Gezielt trat sie die Beine der Angreiferin weg, packte dabei die Messerhand. Als die Blonde mit dem Gesicht auf dem Boden aufschlug, verdrehte sich ihr durchgestreckter Arm schmerzhaft nach hinten. Keuchend ließ sie das Messer fallen. Ohne Mühe hielt Red den Arm in der unnatürlichen Position, während ihr Fuß auf der Schulter stand. Trotzdem versuchte die Blonde an den Strahler in ihrem Halfter zu gelangen, weshalb Red den Druck auf das Gelenk verstärkte, gleichzeitig den Arm weiter in die Höhe zog. Die Quosoin schrie auf und bewegte sich nicht mehr. Den Griff lockerte der Leutnant nicht, obwohl ihre Aufmerksamkeit zum Fjuro gewandert war.
'Was - verdammt noch mal - war das? Ich dachte, wir sind verbündet?'
Obwohl Red kein Wort gesagt hatte, schien der Anführer zu verstehen. Ungerührt erklärte er: "Du hast meine Männer getötet. Neunzehn Männer. Einer war der Vater ihrer Kinder und Blutrache ist in unseren Kreisen durchaus üblich." Red überlegte angespannt.
'Neunzehn Männer? Wann hab ich das gemacht?'
Bekannte Gedanken schallten durch ihren Kopf.
'In der Schlucht. Ein Wagen ist in die Luft geflogen. Ein Quosoe wurde aufgeschlitzt. Der gehörte zur Blonden.'
Ohne sich Galia zuzuwenden, nickte die Elitäre leicht und fragte X-Rag: "Und nun? Soll ich sie töten? Wäre die Sache damit erledigt?"
"Wage es nicht, du Schlampe! Brachib hat genau die Richtige erwischt, du dreckige Gesgag!", platzte Jekaty böse heraus, "Totreiten würden sie dich auf Km'Prik! Aber dabei hättest du wahrscheinlich Spaß, du elitäre Scheißhure!"
'Spaß, hm? Ich zeig dir gerne, was mir Spaß macht!'
Ein kaltes Lächeln breitete sich aus. "Das hat meine Frage leider nicht beantwortet.", Red sah zur Blonden und fragte interessiert, "Soll ich Gnade zeigen und dich zu deinem Mann schicken, meine Gute?" Mittlerweile drückte der Fuß den Hals der Quosoenfrau unbarmherzig gegen den Boden. Wimmernd und röchelnd zuckte der Körper, versuchte panisch Luft zu bekommen. Jekaty riss ihren Strahler hoch, doch X-Rag reagierte schneller. Seine Hand drückte die Waffe weg. Gezischte Worte bremsten Jekaty aus. Zeitgleich waren mehrere Erwählte aufgesprungen. "Setz dich sofort hin, Leutnant Leight!", befahl Naro donnernd. Red schaute auf, musterte den Quosoen einen Augenblick lang.
'Ja. Besser. Mir recht.'
Nach einem stummen Nicken ließ Red das Opfer los und setzte sich, ohne der Szene weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Derweil eilte Jekaty zu der am Boden liegenden Frau. "Dass deine Männer getötet wurden, tut uns leid.", sagte Naro diplomatisch, "Aber in der damaligen Situation hatte der Leutnant keine andere Möglichkeit. Zu diesem Zeitpunkt war nicht erkennbar, dass ihr auf unserer Seite steht."
"Ja, ein Missverständnis. Das kann vorkommen.", antwortete X-Rag verständig. Weniger kompromissbereit warf Galia ein: "Du wusstest genau, dass deine Quosoenfrau angreifen wollte! Du hast Leutnant Leights Tod gebilligt!" Unverhohlene Feindseligkeit schwappte über X-Rags Züge, aber schnell hatte er sich wieder im
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