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Red Leights Trinita (German Edition)

Red Leights Trinita (German Edition)

Titel: Red Leights Trinita (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Zinski
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die Äußerung reichlich überheblich, allerdings wusste sie im selben Augenblick, dass die Dschjua recht hatte. "Das ist der richtige Tunnel. Hier habt ihr auf mich gewartet. Der Gang müsste jetzt niedriger und schmaler werden, stattdessen endet er - einfach so." Sie schaute zu Greg, der immer noch fassungslos die Wand anstarrte. "Natürlich gewachsen ist die in der Zeit jedenfalls nicht.", meinte er und fügte sachlich an, "Ich tippe auf Materieprojektion. So schicke Schild- und Holospielereien verlangen allerdings einige Vorbereitung."
    "Dann hat offenbar jemand geplant, dass wir nicht auf diesem Weg zurückgelangen.", schlussfolgerte Swon verärgert und Greg ergänzte missmutig: "Und wir müssen uns wohl oder übel auf das Spiel einlassen, denn da kommen wir nicht durch." Red schwieg mit verschränkten Armen. Sie wußte genau, was ihre Gefährten vermuteten.
    'War das Comander Lead? Warum? Das ergibt keinen Sinn. Aber wer sonst? Ich versteh das nicht.'
    Grübelnd bemerkte Red nicht gleich, dass die Anderen bereits losgelaufen waren. Swons Stimme weckte sie. "Hey Kleine, komm schon!" Red warf ihr einen bösen Blick hinterher.
    'Wieder dieses Wort! Ich bin kein Kind, Miststück! Pass bloß auf! Meine Geduld hat Grenzen.'
    Der Leutnant war verwirrt und sauer. Ein wenig Frustabbau wäre an der Stelle eigentlich durchaus gelegen gekommen, doch ihre Vernunft gewann. Wenn seltsame Probleme auftauchten, war es nicht gescheit, sich verprügeln zu lassen. Daher beließ Red es vorerst bei lautlosen Flüchen und Verwünschungen.

Falsche Entscheidung
    Zurück an der Gabelung versuchten sich die Drei für einen Weg zu entscheiden. Red erwartete eine schnelle Wahl, hatte allerdings nicht mit der Sturheit ihrer Gefährten gerechnet. Greg und Swon verfingen sich in einer schier endlosen Diskussion, bei der keiner auch nur einen Grad von der eigenen Meinung abweichen wollte.
    Durch das Streitgespräch erfuhr Red einige Fakten und erkannte, dass sie sich wegen ihrer Unaufmerksamkeit völlig umsonst den Kopf zerbrochen hatte. Im Grunde wussten die Zwei nur unwesentlich mehr. Die Station ging in das natürliche Tunnelsystem des angrenzenden Berges über. Nach Leads Beschreibung und Plänen sollte es in einiger Entfernung einen modernen, unterirdischen Trainingskomplex geben. Der Weg dorthin wurde derzeit nicht mit Energie versorgt, weshalb jede Gruppe eine Leuchte erhielt.
    Nach hundert Zeiteinheiten Streitgespräch beharrte Greg Toms weiterhin auf dem mittleren und Swon Dschrib auf dem linken Weg. Jeder Versuch, den Red unternahm, eine Entscheidung herbeizuführen, versackte in einer Flut von Argumenten. Langsam befürchtete der Leutnant, dass sie den Rest ihres Lebens an dieser Stelle verbringen würde.
    'Ojeee, wo bin ich hier gelandet? Am besten taste ich mich allein durch irgendeinen Tunnel oder -ja- klaue Greg das Licht!'
    Den letzten Gedanken verwarf sie und begann stattdessen, die ersten Meter des linken Tunnels zu untersuchen. Dieser von Swon bevorzugte Weg war breit und hoch, der Fels feucht und rau. Im Gegensatz zu dem Gang, aus dem sie gekommen waren, bot dieser genügend Platz für drei, nebeneinander laufende Erwachsene. Der mittlere Pfad, den Greg favorisierte, war wesentlich schmaler und führte in eine andere Richtung. Außerdem bekam Red den eigenartigen Eindruck, dass der Gang dunkler war.
    'Es ist seltsam, aber igendwie ist's hier düsterer - so ein undurchdringliches Schwarz. Gibt's sowas? Dunklere Dunkelheit? Quatsch! Bilde ich mir ein - wahrscheinlich wegen der Enge.'
    Red begab sich Schritt für Schritt tiefer in den Tunnel, tastete sich die Wand entlang. Greg und Swon bemerkten ihr Entfernen nicht. Zu vertieft diskutierten sie.
    'Feucht, kalt. Wie vorhin.'
    Ein Blick zurück zeigte, dass sie sich bereits gut hundert Meter von dem Licht und ihrer Gruppe entfernt hatte.
    'Irgendwas ist anders - viel feuchter, matschig...'
    Ihre Hände erkundeten vorsichtig den Fels neben ihr, dann den Boden.
    'Oh, das ist viel Wasser.'
    Während sich die Elitäre vorwärtsbewegte, spürte sie weitere Veränderungen.
    'Geht ziemlich steil nach unten und es wird richtig, richtig nass hier.'
    Bei jedem Schritt hörte Red patschende Geräusche. Eine Idee schoss durch ihren Kopf.
    'Ein See! Das muss ein unterirdischer See sein. Schlechter Weg, Greg - aber, juhu, ein Ende der blöden Diskussion! Jiipiejeee!'
    Wieder tastet sie den Boden ab und spürte eine Handbreit kühles Naß, welches sich allerdings nicht wie Wasser anfühlte.

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