Red Leights Trinita (German Edition)
sie fort: "Ich weiß nicht, was ich hier mache und weiß auch nicht, warum ihr hier seid. Comander Lead war mein Ausbilder. Mehr nicht. Ich habe ihn gefragt, aber keine hilfreiche Antwort erhalten. Verstanden?"
Swon Dschrib war überrascht, auch wenn das für niemanden erkennbar war. An dem Misstrauen änderte das allerdings nichts. Die Dschjua kam Red bedrohlich nah. "Warum sollte ich Dir glauben?" Obwohl der Drang zurückzuweichen wuchs, rührte sich Red nicht und erwiderte kühl: "Diese Frage musst du dir selbst beantworten. Ich wollte nur Gerüchten vorbeugen, aber glauben darfst du natürlich, was du magst!" In dem Moment hatte Greg genug davon und drängte sich zwischen die Frauen. "Schluss damit! Wir müssen erstmal entscheiden, wohin wir gehen!", warf er energisch ein. Erleichtert trat Red einen Schritt zurück und lehnte sich gegen die feuchte Wand.
'Gut, dass er eingeschritten ist. Sich mit einer Clankriegerin zu prügeln, ist bestimmt nicht empfehlenswert. Unsere Dschjus konnte ich nie schlagen - nicht mal Goreg Di. Die sind einfach zu schnell - und die Technik ist so - anders.'
Dankbar betrachtete sie Greg, der mit dem Rücken zu ihr stand. Er trug einen bequemen, blauen Overall. Ein Lächeln erhellte Reds Miene.
'Oohh, netter Hintern! Trotz der komischen Technikerklamotten eine hübsche Ansicht. Ob er ein bisschen trainiert oder kommt das von der Arbeit?'
"Wir gehen zurück und stellen diesem Comander ein paar Fragen!", bestimmte Swon in dem Augenblick. Red war sich nicht sicher, wie sie auf die Worte reagieren sollte. Loyalität und Gehorsam regten sich. "Gute Idee.", stimmte Greg sofort zu, während er sich umdrehte. Abschätzend betrachtete er die Menschliche.
'Ah, jetzt soll ich antworten. - Naja, Fragen stellen, kann nicht schaden. Von mir aus...'
Die Elitäre nickte stumm und lief in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Nach einigen Metern wurde ihr Tatendrang durch die absolute Dunkelheit gestoppt. Nur Greg besaß eine Lampe und Red hatte sich zu weit entfernt. Also wartete sie auf die Beiden. Zuerst tauchte der Mann auf. Er grinste, aber sagte nichts und Red war froh darüber. Dann folgte Swon - und schritt vorüber, ohne den Leutnant eines Blickes zu würdigen. Auf einen Schlag fühlte Red sich wie ein Schulmädchen unter Erwachsenen und hasste ihren ersten Job aus vollem Herzen.
Während sie schweigend zurückliefen, beobachtete Red den Regier Swon Dschrib genauer. Die dunkelbraune, zweiteilige Uniform der dschjuanischen Befehlshaber war körperbetont, aber sonst eher schlicht. Im Waffengurt steckten eine riesige DEG, die Standardpistole des Dschjumilitärs, ein geschwungener Dolch und das Cajuc, der traditionelle Kampfstock der weiblichen Clankrieger. Swon war ein Stück größer als Red und sehr athletisch, aber besaß gleichzeitig ausgeprägte weibliche Rundungen und lange, rotbraune Locken.
'Rein optisch ist diese Swon eine gelungene Mischung, auch wenn der menschliche Anteil im Aussehen schon kräftig durchschlägt. Ein heißes Weibchen würde Ben sagen. - In der engen Uniform möchte ich aber nicht dauernd rumlaufen. Passt auch nicht zur Koalition. Wir sind zu kopflastig, zu nüchtern. Allerdings finde ich die Frau ein bisschen widersprüchlich - leidenschaftlich und emotionslos. Seltsam, aber trotzdem stimmig - und auf jeden Fall schwierig - und arrogant.'
Gedankenversunken reagierte Red nicht schnell genug, als der kleine Trupp erneut stoppte. Sie stieß gegen Swon, die sich wütend umdrehte und dabei zischte: "Kannst du nicht aufpassen, Kleine?" Die Elitäre war allerdings viel zu verwirrt, um den Kommentar bewusst wahrzunehmen.
'Verdammt, was ist denn jetzt? Braucht der Typ etwa 'ne Pause? Soweit sind wir doch gar nicht gelaufen!'
Verwundert sah Red zuerst zu Swon, die sie zornig anblitzte, und dann zum irritierten Greg. Letztlich wanderte der Blick in die Finsternis vor dem Techniker und ungläubig erkannte der Leutnant das Problem. Sie konnte es nicht fassen. Langsam bewegte sie sich vorwärts. "Wie geht das denn? Wo kommt die bloß her?" Der Gang endete vor einer Felswand, die den Eindruck erweckte, seit ewigen Zeiten in dieser Höhle zu stehen. Greg untersuchte das Hindernis, stellte aber nichts ungewöhnliches fest. Vor ihnen stand solider Fels - sonst nichts. Schließlich gab er auf. "Haben wir den falschen Weg gewählt?", versuchte er, die Unmöglichkeit aufzuklären. Swon schüttelte energisch den Kopf. "Nein, das würde mir niemals passieren." Red erschien
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