Red Leights Trinita (German Edition)
geht einfach alles ein bisschen schneller." Am obersten Absatz angekommen, nahm Greg seine Visiondisk und konzentrierte sich auf den Schirm. Nebenbei bemerkte er: "Und ich bin dein Wasser? Mhh, interessante Vorstellung." Red musterte ihn verdutzt.
'Hä, wie? Mein Wasser? In der Dusche? Wenn ich nackt bin? Das Wasser, das an mir runterläuft? Ohh...'
Ungewollt tauchten reizvolle Bilder in ihrem Kopf auf, weshalb sie verlegen den Blick senkte. Ohne seine Berechnungen aus den Augen zu lassen, wanderte Gregs Arm nun um ihre Hüfte. Er zog sie zu sich. "Da schau. So soll es ablaufen.", die Aufzeichnung zeigte eine Reihe von Explosionen, welche letzlich die Wand durchbrachen, "Denkst du das klappt, Leutnant?" Ein bisschen abgelenkt durch die plötzliche Nähe, betrachtete Red nochmals die echte Wand. Die Antwort kam wohlüberlegt. "Ich denke, du bist zu vorsichtig. Die Großen wären besser, aber - wir werden sehen."
"Werden wir.", sagte er lächelnd und Red ergänzte eilig: "Eine zum Ausprobieren hab ich übrigens dabei." Greg grinste stumm und legte beide Arme um ihre Hüfte. Er lehnte sich vor. "Hey.", hörte Red sein Flüstern. "Hey.", antwortete sie leise und erwiderte seinen Blick neugierig. Dann berührten sich ihre Lippen und von Anfang an war der Kuss kein bisschen zurückhaltend. Seine Zunge glitt in ihren Mund, was Red gefiel. Sie drängte gegen ihn. Ihr Körper liebte, was gerade geschah, doch der Verstand hatte Mühe dem Ganzen zu folgen.
'Oh nein, was mach ich denn?'
"Richtige Temperatur jetzt?", fragte Greg, ohne sich zu lösen. "Nur der falsche Zeitpunkt.", flüsterte sie atemlos zurück. Für einen kurzen Moment zögerten beide, bis Red sich erneut vorlehnte.
'Oh Scheiße, ich kann nicht aufhören!'
Seine Hände wanderten unter ihr Shirt, während die Zungenspitzen miteinander spielten.
'Es geht los, Leutnant! Brachib reagiert. Ich muss deine Abschirmung fallen lassen.'
Die fremden Gedanken rissen Red aus dem Taumel. Schnell drehte sie den Kopf weg. "Bez." Sie lehnte sich gegen Greg und lauschte.
'Brachib will die Station in die Luft jagen. Das Gebäude einstürzen lassen. Galia soll ihn unter Druck setzen. Ich muss die Priesterin decken. Verstehst du?'
Red nickte und erinnerte sich.
'Ähm - ja, ja, verstanden.'
Einen Augenblick später war die Abschirmung weg - und schlagartig brach eine Flut fremder Gefühle und Gedanken über Red herein. Die unerwartete Heftigkeit ließ sie aufstöhnen. Mit geschlossenen Augen klammerte sie sich an Greg, der nichts verstand. "Was passiert da, Red? Sprich mit mir!" Mehrmals atmete die Menschliche durch. Um aus der Verwirrung zu finden, konzentrierte sie sich auf Greg - seinen Körper, den Geruch, die Wärme und den steten Herzschlag. Seine Nähe gab ihr Sicherheit. Wort für Wort versuchte Red zu erklären: "Bez hat... - die Abschirmung ist weg. Mein Kopf ist so voll - tut weh." Danach berichtete sie stockend von den Entwicklungen.
Sanft drückte Greg ihr Kinn hoch und begutachtete Red besorgt. "Geht's? Wir müssen weitermachen." Besorgnis, Angst, Schmerzen und Tod, Entschlossenheit, Freude, Glück, Erleichterung, Wut, Hass, Anspannung, Panik, Unsicherheit - in ihren Gedanken herrschte das reinste Chaos. Überfordert erwiderte Red den Blick des Technikers. Sie schluckte. "Einen Moment. Bitte." Erneut drückte sie den Kopf fest gegen seine Schulter und erinnerte sich an die Ratschläge der Streslar.
'Lerne, was du bist! Sortiere die Emotionen und schiebe fremde Gefühle in den Hintergrund! Konzentriere dich auf dich!
Red sammelte sich, ordnete Gefühle und Gedankenschnipsel ein. Sie überlegte, was zu ihr gehörte und entschied, was zu ignorieren war.
'Was fühle ich? - Anspannung? Ja! - Besorgnis? Ja! - Hass? Nein! - Erleichterung? Nein! - Glück? Nein. - Erregung? Ja, doch ja, ein bisschen vielleicht - oder gehört das... egal...'
Nach einer Weile glaubte Red, das Chaos im Griff zu haben. Sie dachte an die Realität, an Naro und Sirius, Galia und Swon, an Comander Lead - ihre Situation.
' Wanddurchbruch! Das ist wichtig, denn wir müssen endlich verschwinden! Weg von Brachib! - Gut, gut. Es geht, geht. Bloß das Konzentrieren und Sortieren nicht vergessen! Oh, mein Kopf tut jetzt schon weh!'
"Es geht. es geht...", flüsterte Red. Entschlossen ließ sie Greg los, streckte sich und sagte sicherer: "Ja, es geht. Lass uns weitermachen.", Schüsse und Schreie drangen durch das Treppenhaus, "Schnell!", fügte sie an. Nickend jagte Greg mit seiner Vdisk
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