Red Leights Trinita (German Edition)
Aufmerksamkeit lag auf ihr. Sie spürte amüsierte Neugier. "Geht dich nichts an."
"Ach, komm schon. Er sieht wie Greg aus. Stehst du auf diesen Typ?" Reds Miene verfinsterte sich. "Er war ein Mensch mit braunen Haaren. Damit hört die Ähnlichkeit zu Greg schon auf. Zwischen die Beiden passt ein ganzes Universum." Unbeirrt fuhr Bez fort. "War das was Ernstes? Hat er dir nach einigen heißen Nächten ewige Liebe geschworen und dich nach ein paar langweiligen Tagen sitzen lassen?" Red erhob sich und meinte kühl: "Ja, das war was ernstes, doch langweilige Tage waren nie unser Problem und verlassen hat er mich nach zwei Jahren." Ohne die Anwesenden eines weiteren Blickes zu würdigen, verschwand Red im Schiff. Gedanken hallten nach.
'Mit der Zeit wirst du alles offenbaren. - Alles! Je länger du wartest, desto mehr private Kleinigkeiten werden ausgespült! Ich werde das sehen und fragen, wenn es mich interessiert! Das ist deine Entscheidung, Leutnant! Lerne blocken und du hast Ruhe vor mir!'
"War das notwendig?", fragte Naro vorwurfsvoll in die Stille. Bez nickte. "Ja. Das war der erste Gedanke, mit dem sich was anfangen ließ. Etwas persönliches, etwas das sie berührt." Galia erklärte: "Red kann nicht blocken, aber sie verschleiert ihren Kern hervorragend. Das reinste Wirrwarr eigenartiger Dinge füllt ihren Geist, schirmt persönliches ab." Nickend ergänzte Bez: "Und da ist andauernd Musik, schwirren Melodien, Tonfolgen oder Rhythmen herum. Derartiges ist mir noch nie begegnet." Sirius wirkte deutlich verärgert. "Hört auf damit! Was in Reds Kopf ist, gehört ihr! Wenn du sie knacken musst, um zu helfen - bitteschön, ...", er musterte Bez unfreundlich, "...aber uns geht das nichts an." Fries stimmte zu: "Auch wenn du hinter jede Blockade gehen kannst, behalte die intimen Details bitte für dich."
"Keine Angst. Wir halten uns an den Kodex!", erwiderte Galia angriffslustig, wogegen Bez besonnen reagierte. "Ich durchdringe eure Blockaden nicht.", sie wirkte weder gekränkt noch verärgert, "Diese Technik benötigt viel Konzentration, vor allem wenn die Person davon nichts mitbekommen soll. Das ist anstrengend und nichts für das tägliche Leben. Auch bei Red bin ich nicht tiefgegangen, sondern habe gewartet, bis ein Detail herausgespült wurde. Bei dem Chaos, das in ihrem Kopf herrscht, war es nicht einfach, den richtigen Splitter zu erwischen. Außerdem...", Bez hakte sich bei Galia unter, "...hat die ehrenwerte Priesterin recht. Mit Drei musste ich den Kodex auswendig lernen, mit Fünf konnte ich ihn rückwärts aufsagen.", ein gelöstes Lachen erklang, "Selbst wenn ich wollte, ich könnte ihn gar nicht brechen. Mein Vater, für den der Kodex höchstes Gesetz ist, hat mich löschungsresistent konditioniert - sozusagen." Verwundert fragte Galia: "Dein Vater? Warst du nicht in einer Gruppe?"
"Doch, wegen der sozialen Eingliederung, aber die meisten Dinge hat mir mein Vater beigebracht. Er war mein Lehrer.", die Priesterin schien den Inhalt dieser Worte nur schwer begreifen zu können, weshalb Bez bestätigend fortfuhr, "Ja, Galia, im Gegensatz zu Tekkaruikindern habe ich ein persönliches Verhältnis zu meinem Vaterwesen - zu meinen Eltern. Vater und Mutter. Meiner Mutter war diese Bindung wichtig."
"Eine Sklavin bestimmt über die Erziehung ihres Kindes? Beim ewigen Priester, wie kann so etwas an den Gestaden der reinen Meere passieren?", platzte Galia entgeistert heraus. Ohne jede Freundlichkeit erwiderte Bez: "Meine Mutter war immer frei. Nur von den Gedankenlesern des Bundes wird sie eine Sklavin genannt. In allen anderen Welten ist sie die Frau eines Tekkarui und Vater ist der Mann einer Streslar - und das seit 32 Jahren." Mit gerunzelter Stirn meinte Galia: "Ich habe die Geschichten über deine Familie gehört, hatte allerdings angenommen, dass es sich um dummes Geschwätz handeln würde." Bez, die mittlerweile zu ihrer Gelassenheit zurückgefunden hatte, hob kurz die Schultern. "Nein, kein Geschwätz. Meine Eltern haben sich geliebt - lieben..." Der Satz brach ab. Bez starrte eine Weile ins Leere. "Spielt keine Rolle. Ich sehe die Beiden nicht oft. Das ist gut so." Neugierig betrachtete Galia die Brünette, wurde vor der nächsten Frage jedoch von deutlichen Gedanken gestoppt.
'Hör auf mich zu löchern, Tekkaruifrau! Private Geschichten haben in dieser Runde nichts verloren!'
Galia nickte zwar, aber der forschende Blick verschwand erst nach einer Weile. Mexur nutzte die Pause. "Genug der
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