Red Leights Trinita (German Edition)
sie sich gar nicht zurückhalten.", bemerkte Swon nachdenklich. Schweigend starrte Galia ins Schiffsinnere, als Naro ansetzte: "Sind die zu befürchtenden Schäden derart erheblich? Bisher scheint Red keine Probleme zu haben." Bez nickte. "Leider kommt sie mit ihren Kräften erstaunlich gut klar, hat sich sehr schnell mit der steten Anwesenheit fremder Ströme arrangiert. Allerdings öffnet sich ihr Geist zunehmend. Die Eindrücke werden stärker. Auf Dauer kann Red diesen Eintrag nicht ignorieren. Sollten mehr Wesen auftauchen, wird es ganz vorbei sein." Galia übernahm: "Obwohl Red keine Anzeichen zeigt, sollte sie durch den dauernden, ungefilterten Eintrag schon seit geraumer Zeit Kopfschmerzen haben. Andere Probleme werden folgen."
"Könnt ihr Red nicht abschirmen, bis sie bei ihren Leuten ist?", fragte Mexila aus dem Hintergrund. Galia schüttelte den Kopf. "Nein. Jemand vor den eigenen Psikräften zu schützen, geht nur begrenzt. Zu dem vermehren sich Reds Kräfte rasend.", die hellblauen Augen glitten zu Bez, "Vielleicht wegen ihres Alters oder weil sie ein Mensch ist?" Die Streslar zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, aber ihre Kräfte sind anders. Wirr. Wie ein Strudel." Nachdenklich nickte Galia und meinte bestimmt: "Auf jeden Fall kann ich Red nicht mehr abschirmen. Dafür ist sie bereits zu weit."
"Mildern ginge eine Zeit lang, aber bald wäre es, als ob ich mich gegen eine Flutwelle stelle. Das bringt nichts."
"Außerdem hinterläßt eine Abschirmung ebenfalls Spuren, welche die unfähigen Telepathen der Sicherheit zwar registrieren, jedoch kaum richtig deuten werden. Da kann der Leutnant auch direkt lernen, die Kräfte selbst zu kontrollieren."
"Galia hat recht. Tekkarui lernen die Technik im Krabbelalter. Das würde Red schnell begreifen und unsere Spuren in ihrem Kopf wären viel geringer."
"Erklärt ihr das in Ruhe. So unvernünftig ist sie nicht.", rief Sirius. Bez verschränkte stur die Arme. "Reden hilft nicht. Sie traut uns nicht, besonders nach der Sache mit dieser verfluchten Aufzeichnung.", die Brünette marschierte in die Sonne und setzte sich neben den Leganer, "Irgendwas wird mir einfallen. Wäre doch gelacht, wenn ich diese Menschenfrau nicht knacken kann." Sirius wirkte wenig überzeugt. "Knacken klingt schmerzhaft." Bez zuckte mit den Schultern. "Ich bin nicht hier, um Freundschaften zu schließen, und diese unglückselige Mission interessiert mich ebenfalls nicht."
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'Ob sie die Wahrheit sagen? Die Kopfschmerzen werden schlimmer. Dieses Nichtsdenken und Gedanken sortieren hilft gar nicht mehr. So 'n Scheiß!'
Red lag auf dem Bett. Krachende Musik mit dumpfen Bässen und melancholisch-wütendem Gesang dröhnte durch das Quartier. Ein ausgefranster Strohhut bedeckte die Augen und der M30-7 ruhte in ihrem Arm. Die Gedanken schweiften umher.
'Sabbernd in der Ecke sitzen? Scheiße. Ob das echt passieren kann? - Ach Nein! Bez hat bestimmt übertrieben, um mich kleinzukriegen. - Ja, bestimmt.'
Ab und zu nippte Red an einem blauen, schaumigen Getränk und versank erneut in Grübelei.
'Diese seltsamen Leute! Ich würd so gern mit normalen Wesen reden. Lead wär gut. Laxira oder Mama am besten. Die wissen eher, was richtig ist. Zumindest in so blöden Situationen! - Wenn mein verdammter Schädel nicht so dröhnen würde!'
Red stand auf. Sie stellte das leere Glas in den Nahrungsverteiler, löste es auf und bestellte ein neues. Ein Teller mit Obststücken und kleinen, knusprigen Bällchen folgte. Als ihre Vdisk auf persönlichen Modus wechselte, heerschte im Quartier Ruhe. Sämtliche Ausgaben der Disk nahm jetzt ausschließlich Red wahr.
'Entspannen. Ein bisschen Sonne und eine Runde Spielen hilft vielleicht. Ja, Ablenkung. Hoffentlich lassen mich die Verrückten in Ruhe.'
Red schlüpfte in die Stiefel, ohne sie zu schließen. Ihren Hut auf dem Kopf balancierte sie den gefüllten Teller und das Getränk ins Freie. Die Zwillinge, Bez, Sirius und Fries lagen in der Sonne und unterhielten sich. Grüßend nickte Red und steuerte eine Felsengruppe am Waldrand an. "Das mit dem Urlaub war ernst gemeint?" Die Worte drangen durch die Musik und die Elitäre blickte zurück. Swon und Naro standen hinter ihr. Nach einer stummen Bestätigung setzte Red den Weg fort. "Warte, Leutnant! Für heute Nacht haben wir Wachen eingeteilt. Dich auch. Verstanden?"
"Verstanden, Regier. Mein Vorgänger soll mich wecken, wenn's soweit ist." Damit entfernte sich Red endgültig. An den Felsen
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