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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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italienischen Polizei irgendwelche Aussagen machen kann. Mit dieser
Aufgabe werden wir unsere sozialistischen Partner in Bulgarien betrauen. Sie wählen den Attentäter aus, schaffen ihn an Ort und Stelle und eliminieren ihn.«
    »Wie soll unser bulgarischer Freund unter diesen Umständen entkommen?«, fragte Breschnew. Seine persönliche Erfahrung im Umgang mit Schusswaffen erlaubte es ihm, die technischen Details zu überspringen, stellte Andropow fest.
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich die Menge auf den Attentäter konzentrieren und vom Schuss des Geheimdienstoffiziers gar nichts mitbekommen. Er wird praktisch lautlos sein, und außerdem wird die Menge sehr viel Lärm machen. Er kann sich folglich zurückziehen und unerkannt entkommen«, erklärte Roschdestwenski. »Der Offizier, den wir dafür einsetzen möchten, hat mit derartigen Operationen sehr viel Erfahrung.«
    »Hat er einen Namen?«, fragte Alexandrow.
    »Ja, Genosse, und wenn Sie wollen, kann ich ihn auch nennen, aber aus Sicherheitsgründen…«
    »Richtig, Oberst«, schaltete sich Ustinow ein. »Wir müssen seinen Namen doch eigentlich nicht wissen, oder, Genossen?« Kopfschütteln rund um den Tisch. Für diese Männer war Verschwiegenheit so etwas Natürliches wie Wasserlassen.
    »Keinen Gewehrschützen?«, fragte der Innenminister.
    »Damit würden wir seine Entdeckung riskieren. Die Gebäude rings um den Platz werden von den eigenen Sicherheitskräften des Vatikan kontrolliert, von der Schweizergarde und …«
    »Wie gut ausgebildet ist die Schweizergarde?«, unterbrach eine andere Stimme.
    »Wie gut muss sie ausgebildet sein, um einen Mann mit einem Gewehr zu sehen und Alarm zu schlagen?«, entgegnete Roschdestwenski berechtigterweise. »Genossen, wenn man eine Operation wie diese plant, versucht man, die Variablen möglichst straff im Griff zu behalten. Komplexität ist der ärgste Feind solcher Vorhaben. So, wie wir es geplant haben, müssen wir lediglich zwei Männer in eine Tausende von Menschen umfassende Menge einschleusen und nahe genug an das Ziel heranbringen. Dann kommt es nur noch darauf an, den Schuss abzufeuern. Eine Pistole lässt sich unter weiter Kleidung mühelos verbergen. Die Menschen werden auf dem Platz weder beobachtet noch durchsucht. Nein, Genossen,
dieser Plan ist der beste, den wir entwerfen können – es sei denn, Sie wollen, dass wir einen Trupp Spetsnaz-Soldaten in den Vatikan entsenden. Das würde selbstverständlich zum gewünschten Ergebnis führen, aber die Urheber einer solchen Operation ließen sich unmöglich verheimlichen. Dagegen wäre der Erfolg dieser Mission nur von zwei Personen abhängig. Und nur eine von den beiden wird überleben und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit entkommen können.«
    »Wie zuverlässig sind die Beteiligten?«, fragte der Vorsitzende der Parteikontrollkommission.
    »Der bulgarische Offizier hat persönlich bereits acht Menschen getötet und verfügt über gute Beziehungen zu türkischen Unterweltkreisen, aus denen er unseren Attentäter rekrutieren wird.«
    »Einen Türken?«.
    »Ja, einen Moslem«, bestätigte Andropow. »Wenn die Operation einem türkischen Anhänger Mohammeds angelastet werden kann – umso besser. Oder etwa nicht?«
    »Es wäre jedenfalls kein Schaden für uns«, pflichtete ihm der Außenminister bei. »Darüber hinaus könnte es durchaus dazu führen, dass der Islam dem Westen noch barbarischer erscheint. Das würde Amerika veranlassen, Israel noch stärker zu unterstützen, was wiederum die moslemischen Länder, von denen die Amerikaner ihr Öl kaufen, gegen sie aufbringen würde. Dem Plan haftet eine Raffinesse an, die mich anspricht, Juri.«
    »Die Komplexität der Operation bleibt also gänzlich auf ihre Konsequenzen beschränkt«, bemerkte Marschall Ustinow, »und erstreckt sich nicht auf die Ausführung als solche.«
    »Ganz recht, Dimitri«, bestätigte Andropow.
    »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Operation mit uns in Verbindung gebracht wird?«, fragte der ukrainische Parteisekretär.
    »Wenn alles, was wir hinterlassen, ein toter Türke ist, werden sich sehr schwer Verbindungen herstellen lassen«, antwortete der KGB-Chef. »Diese Operation hat keinen Namen. Die Zahl der daran beteiligten Personen liegt unter zwanzig, und die meisten von ihnen befinden sich hier, in diesem Raum. Es wird keine schriftlichen Aufzeichnungen geben. Genossen, die Sicherheit dieser Operation ist vollkommen. Deshalb muss ich auch darauf

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