Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
KGB-Hauptquartier befördern und wieder rausholen, ohne dass es jemand mitbekam. Denn Rabbit hatte in der Zentrale gearbeitet und verfügte über Unmengen brandheißer Informationen. Das käme einem perfekten Coup ungeheuer nahe. Ach was, dachte Foley, es wäre ganz unvergleichlich perfekt. Er schwelgte kurz in dem Gedanken, wie glücklich er sich doch schätzen konnte, eine Frau zu haben, die in ihrer Arbeit genauso einfallsreich war wie im Bett.
    Mary Pat sah in das Gesicht ihres Mannes, und sie wusste, was in ihm vorging. Er war von Natur aus sehr vorsichtig, aber sie hatte ihn an einer zugänglichen Stelle getroffen, und er war intelligent genug, die Vorteile zu sehen. Ihre Idee machte die Sache natürlich komplizierter… aber nicht allzu sehr. Das Paket aus Moskau rauszuschaffen bedeutete selbst unter den günstigsten Umständen keine Kleinigkeit. Über die finnische Grenze zu kommen war das größte Problem. Es gab Möglichkeiten, so etwas durchzuziehen, und meistens wurden dafür Spezialautos mit versteckter Fahrgastunterbringung verwendet. Gegen diese Taktik konnten die Russen wenig tun, denn wenn der Fahrer einen Diplomatenpass besaß, waren ihre Kontrollmöglichkeiten durch das Völkerrecht beschränkt. Jeder Diplomat, der auf die Schnelle
Geld machen wollte, konnte das tun, indem er Drogen schmuggelte  – was wohl etliche auch taten, und nur wenige wurden dabei erwischt. Unter der Zusicherung von Straffreiheit vermochte man einiges anzustellen. Aber selbst die war keine absolute Freifahrkarte. Wenn die Sowjets erfuhren, dass der Mann vermisst wurde, würden sie unter Umständen ausnahmsweise mal gegen die Regeln verstoßen, weil die im Kopf dieses Mannes gespeicherten Daten so wertvoll waren. Außerdem würde der Protest gegen einen solchen Verstoß gegen die Regeln der Diplomatie nicht besonders vehement ausfallen, wenn die Öffentlichkeit erfuhr, dass ein akkreditierter ausländischer Diplomat spioniert hatte. Und wenn bei dieser Gelegenheit einige ihrer eigenen Diplomaten aufgemischt würden – nun ja, die Sowjets waren bekannt dafür, für politische Zwecke umfangreiche Truppenkontingente zu opfern und diese Verluste lediglich unter laufenden Geschäftskosten zu verbuchen. Um die Informationen geheim zu halten, über die Rabbit verfügte, würden sie, ohne mit der Wimper zu zucken, Blut vergießen – darunter auch einiges von ihrem eigenen. Mary Pat fragte sich, inwieweit sich dieser Mann darüber im Klaren war, in welcher Gefahr er schwebte und welche Furcht erregenden Kräfte gegen ihn Aufstellung nehmen würden. Letztlich lief es darauf hinaus, ob die Sowjets wussten, dass etwas im Gange war, oder nicht. Falls nicht, waren ihre Routineüberwachungsmaßnahmen, so gründlich sie auch sein mochten, vorhersehbar. Wenn sie allerdings Lunte gerochen hatten, waren sie imstande, ganz Moskau dicht zu machen.
    Doch alles, was der Geheimdienst der CIA anstellte, wurde gründlich erledigt, und es gab für den Fall, dass etwas schief ging, nicht nur Hilfsmaßnahmen, sondern auch andere Schritte, mitunter sogar ziemlich drastische, die sich in der Vergangenheit manchmal schon als durchaus wirksam erwiesen hatten. Allerdings ließ man es darauf nicht gern ankommen.
    »Ich mache jetzt gleich den Staubsauger aus«, warnte Mary Pat ihren Mann.
    »Okay, du hast mir auf jeden Fall etwas zum Nachdenken gegeben.« Und tatsächlich machte er sich in seinem aufgewühlten Kopf sogleich daran, die Idee seiner Frau auf ihre Machbarkeit zu prüfen. Manchmal musste man bei ihm ein bisschen nachhelfen, dachte
Mary Pat, aber sobald er in Gang kam, hängte er sich rein wie George Patton. Sie fragte sich, wie viel Stunden Ed diese Nacht schlafen würde. Na ja, sie würde es ja mitbekommen.
     
    »Basil ist richtig begeistert von dir«, sagte Murray. Die Frauen waren in der Küche. Jack und Dan hielten sich draußen im Garten auf und taten so, als bewunderten sie die Rosen.
    »Tatsächlich?«
    »Ja, sehr sogar.«
    »Den Grund dafür könnte ich dir allerdings beim besten Willen nicht nennen«, sagte Ryan. »Viel Brauchbares habe ich bisher wirklich noch nicht vorzuweisen.«
    »Dein Bürogenosse erstattet ihm jeden Tag Bericht über dich. Und Simon Harding ist hoch angesehen, falls dir das noch niemand erzählt hat. Deshalb hat ihn Basil auch in die Downing Street mitgenommen.«
    »Ich dachte, du bist beim FBI, Dan, nicht bei der CIA«, bemerkte Ryan, der sich fragte, wie weit sich der Zuständigkeitsbereich des

Weitere Kostenlose Bücher