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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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beim Staat angestellten Ärzte, mit denen sie zusammenarbeitete. Ryan fragte sich, ob sie diese »schlechte« Angewohnheit wohl beibehalten würde, wenn sie wieder nach Hause – nach Peregrine Cliff – zurückkehrten. Aber das war nur wenig wahrscheinlich, denn Bernie Katz legte Wert auf leere Schreibtische und abgehakte Wartelisten.
    Er fragte sich, ob er wohl lange von zu Hause weg sein würde. An so etwas war er nicht gewohnt. Ein Vorteil seines Jobs als Analyst bestand darin, dass er seine gesamte Arbeit im Büro erledigen und anschließend heimfahren konnte. Seit sie verheiratet waren, hatte er so gut wie immer zu Hause geschlafen – eine Gewohnheit, die ihnen fast heilig war. Er liebte es, sich umzudrehen und sie zu küssen, wenn er morgens um drei wach wurde und sie selig schlief. Die Ehe mit Cathy gab seinem Leben Halt, sie war der Mittelpunkt seines Universums. Aber nun führte ihn die Arbeit mehrere Tage weg von ihr, und darüber war er alles andere als glücklich. Auch nicht darüber, dass er wieder in so einem verdammten Flugzeug sitzen und, mit falschen Ausweispapieren ausgestattet, in ein kommunistisches Land fliegen sollte, um dort eine so genannte Schwarze Operation zu überwachen, eine, die nie in irgendwelchen Akten auftauchen würde. Er wusste nicht sehr viel über solche Operationen, nur das, was er in gelegentlichen Gesprächen mit einem Einsatzagenten in Langley aufgeschnappt hatte … na ja, und auch ein bisschen aus seiner Zeit hier in London. Und dann war da natürlich noch dieses unglückselige Erlebnis zu Hause in Chesapeake, als Sean Miller und seine Terroristen mit ihren Waffen sein Haus gestürmt hatten. Aber dieses Ereignis bemühte er sich nach Kräften zu vergessen. Wäre er bei den Marines geblieben, hätte er vielleicht anders gedacht. Vielleicht hätte er sich in ihrem Respekt sonnen, sich stolz seiner Heldentaten – zur richtigen Zeit das Richtige getan zu haben – brüsten können. Er hätte interessierten Zuhörern seine Taten schildern und im Offiziersclub bei einem Bier die taktischen Lektionen weitergeben können, die er im Kampfeinsatz auf die harte Tour gelernt hatte, oder er hätte sogar über etwas schmunzeln können, worüber man normalerweise nicht schmunzelte. Aber er hatte das US Marine Corps mit einem kaputten Rücken verlassen und seinen Kampf als vor Angst schlotternder Zivilist austragen müssen. Mut zu haben
hieß, wie ihm mal jemand erklärt hatte, dass man der Einzige war, der wusste, wie sehr man sich fürchtete. Ja, Mut hatte er durchaus bewiesen, als es nötig gewesen war. Seine Aufgabe in Ungarn bestand dagegen lediglich darin, die Augen offen zu halten und, das war der wichtige Teil, dabei zu sein, wenn Sir Basils Jungs den Überläufer in einem sicheren Haus in London oder wo auch immer verhörten, bevor die Air Force sie, vermutlich mit einer ihrer für Sondermissionen reservierten KC-135, vom RAF-Stützpunkt Bentwaters nach Washington flog. Gutes Essen und viel Alkohol würden dafür sorgen, dass sich Ryans Flugangst in Grenzen hielt.
    Er stieg aus dem Zug, ging die Treppen hoch und nahm ein Taxi nach Grizedale Close. Cathy hatte Miss Margaret schon nach Hause geschickt und kochte, wobei ihr Sally half.
    »Hallo, Schatz.« Ryan gab seiner Frau einen Kuss und hob dann Sally hoch, um sie wie üblich zu umarmen. Die Umarmungen kleiner Mädchen waren die besten der Welt.
    »Und, worum ging es nun in dieser wichtigen Nachricht?«, fragte Cathy.
    »Um nichts Besonderes. Eigentlich war sie sogar etwas enttäuschend.«
    Cathy drehte sich um und sah ihrem Mann in die Augen. Jack hatte noch nie lügen können. Und das war eines der Dinge, die sie an ihm liebte. »Soso.«
    »Ehrlich, Schatz«, beteuerte Ryan, der diesen Blick kannte, machte dann aber mit dem nächsten Satz alles noch schlimmer. »Man hat mich nicht gefeuert oder so was.«
    Mit einem »Okay« ließ sie die Sache vorerst auf sich beruhen. Aber ihr Tonfall verhieß: Darüber reden wir später.
    Schon wieder vermasselt, Jack, dachte er. »Und, was machen deine Brillen?«
    »Ich hatte heute nur sechs Patienten, obwohl ich Zeit für acht oder neun gehabt hätte. Aber mehr standen nicht auf meiner Liste.«
    »Hast du Bernie schon von deinen hiesigen Arbeitsbedingungen erzählt?«
    »Ich habe ihn heute angerufen, gleich nachdem ich wieder zu Hause war. Er hat herzlich gelacht und mir geraten, meinen Urlaub zu genießen.«

    »Und was hat er zu den Typen gesagt, die während der

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