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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sich selbst –, wenn er bei seiner Mission versagte.
    Als Oleg und Swetlana sich nach links wandten, um ihr Wohnhaus zu betreten, wurde ihm ein letztes Mal in aller Deutlichkeit bewusst, dass sein weiterer Weg von nun an feststand. Daran konnte er nichts mehr ändern. Und doch fragte er sich immer wieder, wo seine Tochter aufwachsen würde …

     
    Es passierte zuerst in York, der größten Stadt Nordenglands. Brandschutz-Experten erzählen jedem, der es hören will, dass die Brandursache an sich eigentlich unerheblich sei, da ein Feuer immer durch einen Funken ausgelöst werde. Aber in diesem Fall war die Brandursache jene, die Feuerwehrleute am meisten hassen. Der Zimmermann Owen Williams hatte einen netten Abend in seinem Lieblingspub, The Brown Lion , verbracht und dort sechs Halbe getrunken. Deshalb und weil ein langer und ermüdender Arbeitstag hinter ihm lag, war er ziemlich erschöpft, als er in seine im zweiten Stock gelegene Wohnung zurückkehrte. Es hielt ihn jedoch nicht davon ab, in seinem Schlafzimmer den Fernseher einzuschalten und sich noch eine letzte Zigarette vor dem Schlafengehen anzuzünden. Er ließ seinen Kopf auf das Federkissen sinken und zog noch ein paar Mal an seiner Zigarette, bevor er einschlief, beschwipst und müde, wie er war. Seine Hand sank hinab, und die Zigarette fiel auf die Bettdecke. Dort glomm sie etwa zehn Minuten lang weiter, bis sie ein Loch in das weiße Baumwolllaken gebrannt hatte. Da Williams unverheiratet war – seine Frau hatte sich vor einem Jahr von ihm scheiden lassen –, gab es niemanden in der Nähe, der den beißenden, ekelhaften Geruch bemerkt hätte. Der Rauch breitete sich allmählich im Zimmer aus, während sich das schwelende Feuer durch die Bettdecken und die Matratze fraß.
    Nur wenige Menschen sterben durch das Feuer selbst, und Owen Williams erging es nicht anders: Er atmete den tödlichen Rauch ein. Rauch – Experten sprechen auch von »Rauchgas« – besteht im Wesentlichen aus heißer Luft, Kohlenmonoxid und Rußpartikeln, also das, was vom Brennstoff übrig bleibt. Davon ist das Kohlenmonoxid meist die eigentlich tödliche Komponente, da es durch seine stärkere Bindung an das Hämoglobin den Sauerstoff verdrängt, wodurch es zu einer schlechteren Sauerstoffabgabe an das Körpergewebe kommt. Die Gesamtwirkung auf den menschlichen Organismus ähnelt der des Alkohols. Erst stellt sich Euphorie ein, als wäre man angenehm berauscht, dann folgt Bewusstlosigkeit und, je mehr Rauch eingeatmet wird, schließlich der Tod, da das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Während das Feuer also um ihn herum brannte, wachte Owen Williams nicht auf, sondern fiel in einen immer tieferen Schlaf, der ihn schließlich im
Alter von zweiunddreißig Jahren friedlich in die Ewigkeit hinübertrug.
    Erst eine ganze Weile später kam ein Schichtarbeiter, der im gleichen Stock wohnte, von seiner Arbeit nach Hause und nahm im Flur des zweiten Stocks einen Geruch wahr, der ihn alarmierte. Er hämmerte an die Tür, und rannte dann, als er keine Antwort erhielt, in seine Wohnung und wählte 999.
    Die nächste Feuerwache befand sich nur sechs Blocks entfernt. Dort sprangen die Feuerwehrleute, wie in jeder anderen Feuerwache auf der Welt, von ihren harten Pritschen, zogen ihre Stiefel und feuerfesten Anzüge an, glitten an den Messingstangen in die Fahrzeughalle hinab, drückten den Knopf, auf dass sich die Rolltüren öffneten, und rasten mit ihrem Löschfahrzeug, gefolgt von einem Wagen mit Drehleiter, hinaus auf die Straße. Die Fahrer kannten sich in den Straßen ebenso gut aus wie die Taxifahrer, und sie erreichten das Wohnhaus, kaum zehn Minuten nachdem der Alarm sie geweckt hatte. Der Löschwagen hielt an, und zwei Männer vom Löschtrupp zogen routiniert die Schläuche zu einem Hydranten an der nächsten Ecke. Der Leiter des Rettungstrupps sprang vom Drehleiterwagen und rannte in das Gebäude, wo er den besorgten Bewohner vorfand, der die Feuerwehr gerufen hatte. Dieser hatte bereits an sämtliche Türen im zweiten Stock geklopft, um seine Nachbarn zu wecken und dafür zu sorgen, dass sie ihre Wohnungen verließen. Er zeigte dem Feuerwehrhauptmann die richtige Tür, woraufhin der stämmige Mann sie mit zwei mächtigen Axtschlägen zertrümmerte. Er wurde von einer dichten Wolke schwarzen Rauchs begrüßt, dessen Geruch sogar seine Atemschutzmaske durchdrang und seinen erfahrenen Sinnen sofort »Matratze« signalisierte. Daran schloss sich ein schnelles

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