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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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seine Bücher an ihren Platz gestellt hatte, warf er den Abfall in den Papierkorb und suchte die Männertoilette auf. Dort ging er in eine Kabine, nahm die braune Krawatte ab und ersetzte sie durch die gestreifte. Dann sah er auf die Uhr. Er war etwas zu früh dran. Also ließ er sich auf dem Weg nach draußen Zeit, rauchte zwei Zigaretten statt einer, blieb für einen Moment stehen, um den sonnigen Nachmittag zu genießen, kaufte unterwegs eine Zeitung und, um sich etwas Besonderes zu gönnen, noch sechs Schachteln Krasnopresnensky , die Nobel-Zigarettenmarke zu zwei Rubel vierzig, die auch Leonid Breschnew rauchte. So hatte er etwas Gutes, das er im Zug rauchen konnte. Ich kann meine Rubel ruhig jetzt ausgeben,
dachte er, denn wo er hinging, waren sie wertlos. Dann schlenderte er zur Metro-Station und sah auf die Uhr. Die Bahn kam, wie immer, pünktlich.
     
    Foley war zur selben Zeit am selben Ort und verhielt sich wie immer. Seine Gedanken überschlugen sich förmlich, als die Bahn langsamer wurde und in die Station einfuhr. Er spürte die Vibrationen, die die einsteigenden Passagiere verursachten, und hörte das Knurren der Leute, wenn sie im Gedränge angerempelt wurden. Er richtete sich auf, um die Zeitungsseite umzublättern. Dann fuhr die Bahn mit einem Ruck wieder an. Die Zugführer drückten den Fahrschalter immer bis zum Anschlag durch. Einen Augenblick später merkte Foley, dass jemand zu seiner Linken stand. Er sah zwar nicht hin, konnte den anderen aber spüren. Zwei Minuten später bremste die Bahn kurz vor der nächsten Haltestelle ab und kam mit einem Ruck zum Stehen. Jemand prallte mit ihm zusammen. Foley drehte sich leicht zur Seite, um zu sehen, wer es war.
    »Entschuldigen Sie, Genosse«, sagte der Mann. Er trug eine blaue Krawatte mit roten Streifen.
    »Kein Problem«, erwiderte Foley beschwichtigend, während ihm das Herz bis zum Hals schlug.
    Okay, also heute in zwei Tagen, Kiew-Bahnhof. Der Zug nach Budapest. Rabbit trat ein paar Schritte zurück und das war’s. Er hatte das Startzeichen gegeben.
    Foley faltete seine Zeitung zusammen und bahnte sich einen Weg durch die Menge zu den Schiebetüren. Dann ging er den gleichen Weg wie immer zu seiner Wohnung. Mary Pat machte gerade das Abendessen.
    »Gefällt dir meine Krawatte? Heute morgen hast du gar nichts dazu gesagt.«
    Mary Pats Augen leuchteten auf. Also übermorgen. Sie mussten diese Information noch weiterleiten, aber das war lediglich eine Formalität. Sie hoffte, dass Langley bereit war. BEATRIX ging schneller voran als gedacht, aber warum sollte man herumtrödeln?
    »Und was gibt’s zu essen?«
    »Na ja, eigentlich wollte ich Steaks kaufen, aber ich fürchte, du musst dich heute mit Brathähnchen begnügen.«
    »Das ist schon okay, Schatz.«

    »Soll ich dann für übermorgen Steaks kaufen?«, fragte sie.
    »Klingt gut. Sag mal, wo ist eigentlich Eddie?«
    »Wie immer vor seinen Transformers -Videos.« Mary Pat deutete zum Wohnzimmer hinüber.
    »Ganz mein Junge«, sagte Ed und grinste. »Er weiß, was wirklich wichtig ist.« Foley küsste seine Frau zärtlich.
    »Später, Tiger«, flüsterte Mary Pat. Aber eine erfolgreiche Operation verdiente schließlich eine kleine Feier. Nicht dass diese schon erfolgreich abgeschlossen war, aber sie waren immerhin auf dem besten Weg dahin, und es war ihre erste in Moskau. »Hast du die Bilder?«, flüsterte sie.
    Ed zog sie aus seiner Jackentasche. Sie besaßen zwar nicht Profi-Qualität, doch Vater und Töchterchen Rabbit waren deutlich zu erkennen. Noch wussten sie nicht, wie Mrs Rabbit aussah, aber das musste fürs Erste reichen. Die Fotos würden sie auch Nigel und Penny geben. Einer von ihnen sollte den Bahnhof überwachen, um sicherzugehen, dass die Rabbit-Familie auch pünktlich abreiste.
    »Ed, mit der Dusche stimmt was nicht«, sagte Mary Pat. »Oben am Duschkopf.«
    »Ich werde Nigel mal fragen, ob er das richtige Werkzeug dafür hat.« Foley öffnete die Wohnungstür und ging den Flur hinunter. Schon nach wenigen Minuten kehrte er mit Nigel zurück, der seinen Werkzeugkoffer trug.
    »Hallo, Mary.« Nigel winkte ihr auf dem Weg ins Bad zu. Dort machte er sich umständlich an seinem Werkzeugkoffer zu schaffen und drehte dann den Wasserhahn auf. Jegliche Wanze, die der KGB hier angebracht haben mochte, war damit außer Gefecht gesetzt.
    »Okay, Ed, was ist los?«
    Ed gab ihm die Fotos. »Rabbit und sein Häschen. Von Mrs Rabbit haben wir noch keines. Sie fahren übermorgen um ein Uhr

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