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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hasste.
    »Nun, du hast ja noch ein Valium-Rezept. Willst du auch einen Betablocker?«
    »Nein danke, Schatz, diesmal nicht.«
    »Wenn dir im Flieger wirklich schlecht würde, könnte ich es ja noch nachvollziehen.« Und leichter behandeln – das brauchte sie nicht hinzuzufügen.
    »Schatz, du warst dabei, als mein Rücken wieder gestreikt hat, schon vergessen? Ich habe eben mit dem Fliegen einige schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn wir nach Hause fahren, könnten wir eigentlich ein Schiff nehmen«, fügte er mit hoffnungsvoller Stimme hinzu. Aber nein, so ließ sich das Problem nicht umgehen. Zumindest in der Realität nicht.
    »Fliegen macht Spaß«, protestierte Sally. Das hatte sie definitiv von ihrer Mutter.
     
    Reisen macht immer müde, und Familie Zaitzew war angenehm überrascht, als sie bei der Rückkehr in ihre Abteile entdeckte, dass die Betten bereits gemacht waren. Irina zog ihrer Tochter das kleine gelbe Nachthemd mit den Blumen auf dem Oberteil an, dann gab die Kleine ihren Eltern wie üblich einen Gutenachtkuss, kletterte
ganz allein in ihr Bett – worauf sie bestanden hatte – und schlüpfte unter die Decke. Doch anstatt zu schlafen, schob sie sich das Kissen unter den Kopf und beobachtete durch das Fenster, wie die dunkle Landschaft vorbeihuschte. Zu sehen war nicht viel, nur hin und wieder einige Lichter in den Gebäuden einer Kolchose, doch für ein kleines Mädchen war es trotzdem faszinierend.
    Für den Fall, dass sie schlecht träumte oder plötzlich das dringende Bedürfnis verspürte, noch einmal fest gedrückt zu werden, ließen ihre Mutter und ihr Vater die Tür zu ihrem Abteil halb offen. Bevor sie ins Bett kletterte, hatte Swetlana noch nachgesehen, ob sich darunter auch nur ja kein großer, schwarzer Bär versteckt hatte, und zufrieden festgestellt, dass dem nicht so war. Oleg und Irina lasen noch ein wenig, dösten aber, von dem schwankenden Zug in den Schlaf gewiegt, bald ein.
     
    »BEATRIX ist angelaufen«, teilte Moore Admiral Greer mit. »Das Rabbit und seine Familie sitzen im Zug und fahren im Augenblick wahrscheinlich durch die Ukraine.«
    »Ich hasse es, warten zu müssen, so wie jetzt«, bemerkte der DDI. Das zuzugeben war für ihn einfacher als für die anderen. Er war nie als Einsatzagent in geheimer Mission unterwegs gewesen, sondern hatte immer an einem Schreibtisch gesessen und Nachrichten mit brisanten Informationen gelesen. Nur Zeiten wie diese erinnerten ihn daran, wie es zum Beispiel war, auf einem Kriegsschiff – in seinem Fall hauptsächlich in U-Booten – Wache zu stehen, wo man auf Wind und Wellen hinaussah und die Meeresbrise auf dem Gesicht spürte. Wo man mit wenigen Worten den Kurs und die Geschwindigkeit eines Schiffs ändern lassen konnte, statt einfach abzuwarten, was das Meer oder der ferne Feind für einen bereithielt. Dort hatte er sich der Illusion hingeben können, Herr seines Schicksals zu sein.
    »Geduld ist die schwierigste aller Tugenden, James, und je weiter oben man sitzt, desto dringender hat man sie nötig. Für mich ist das, wie auf dem Richterstuhl zu sitzen und darauf zu warten, dass die Anwälte endlich zur Sache kommen. Das kann ewig dauern, vor allem, wenn man schon weiß, was die Trottel sagen werden«, gab Moore zu. Auch in seinem jetzigen Job musste man häufig warten.
    »Haben Sie dem Präsidenten schon davon erzählt?«

    Moore schüttelte den Kopf. »Hat keinen Sinn, ihm allzu große Hoffnungen zu machen. Sonst verlässt er sich darauf, dass dieser Kerl über wichtige Informationen verfügt, und wenn er die dann doch nicht hat … Warum, zum Teufel, sollen wir ihn enttäuschen? Das tun wir schon oft genug, oder?«
    Mike Bostock betrat den Raum. »In ein paar Tagen wird BEATRIX in die Geschichtsbücher eingehen«, verkündete er lächelnd.
    »Um Himmels willen, Mike, seit wann glauben Sie denn an den Weihnachtsmann?«, fragte der DCI.
    »Judge, es sieht folgendermaßen aus: Wir haben einen Überläufer, der in eben diesem Moment dabei ist überzulaufen. Wir haben ein gutes Team, das ihn aus Russland herausholt. Sie können Ihrem Einsatzteam ruhig zutrauen, dass es den Job, zu dem Sie es rausgeschickt haben, auch richtig erledigt.«
    »Aber es sind nicht nur unsere Leute«, merkte Greer an.
    »Basil führt einen guten Laden, Admiral. Das wissen Sie.«
    »Das stimmt«, musste Greer zugeben.
    »Also sitzen Sie einfach seelenruhig da und warten, was der Weihnachtsmann Ihnen bringt?«, fragte Moore.
    »Ich habe ihm einen

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