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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Queens«, sagte Greer. »Wie ist das Hotel?«
    »Es eignet sich gut für unsere Zwecke«, informierte sie der DDO. »Basil sagt, bisher läuft alles glatt. Es wurden auch keine Beschatter unserer Zielpersonen gesichtet. Alles sieht nach reiner Routine aus. Ich schätze, unsere englischen Kollegen haben in Budapest einen kompetenten COS. Die drei Leichen sind heute dort eingetroffen. Scheint alles perfekt organisiert zu sein.«
    »Wie stehen die Chancen, dass es klappt?«, fragte der DDI.

    »Oh, ich würde sagen, es sieht nicht schlecht aus, Admiral«, schätzte Bostock.
    »Und Ryan?«
    »Bislang noch keine Beschwerden aus London über ihn. Scheint sich ganz gut zu halten.«
    »Er ist ein guter Junge. Sicher schafft er das.«
    »Ich frage mich, ob er wohl sehr unglücklich ist«, sagte Judge Moore nachdenklich.
    Die beiden anderen lächelten und schüttelten den Kopf. Bostock ergriff als Erster wieder das Wort. Wie alle Mitarbeiter in der Operationsabteilung hatte auch er seine Zweifel an den Fähigkeiten der weitaus zahlreicheren Mitglieder der nachrichtendienstlichen Abteilung.
    »Wahrscheinlich fühlt er sich nicht ganz so wohl wie in seinem bequemen Drehstuhl am Schreibtisch.«
    »Er wird sich wacker schlagen«, versicherte Greer ihnen und hoffte, dass er Recht behielt.
    »Ich frage mich, was er uns wohl mitbringt…«, sagte Moore seufzend.
    »In einer Woche wissen wir’s«, sagte Bostock zuversichtlich. Er war immer optimistisch. Zumindest wenn die Chancen, wie jetzt, so gut standen – und er sich nicht selbst in der Schusslinie befand.
    Judge Moore warf einen Blick auf seine Schreibtischuhr und addierte sechs Stunden hinzu. In Budapest schliefen jetzt sicher schon alle, und in London würde man bald zu Bett gehen. Er dachte an seine eigenen Einsätze als Außenagent, die hauptsächlich darin bestanden hatten, auf Leute zu warten, mit denen er sich treffen wollte, oder Berichte für die Bürohengste zu Hause abzufassen, die immer noch die Geschäfte der CIA führten. Man konnte nicht die Augen vor der Tatsache verschließen, dass die Agency der Regierung unterstellt war und somit bedauerlicherweise ebenso sämtlichen Restriktionen und Unzulänglichkeiten unterworfen war wie andere Behörden. Aber jetzt, bei Operation BEATRIX, wurde wenigstens einmal schnell gehandelt… aber auch nur, weil dieser Überläufer behauptet hatte, die Nachrichtenübermittlung der Regierung sei nicht mehr sicher. Nicht etwa, weil er gesagt hatte, er habe Informationen darüber, dass das Leben eines Unschuldigen in Gefahr war. Die Regierung setzte ihre eigenen Prioritäten, und
diese standen nicht immer im Einklang mit dem, was jeder normale Mensch tun würde. Er, Moore, war der Direktor der CIA und trug daher – aber auch, weil er gesetzlich dazu ermächtigt war – die Verantwortung für sämtliche Operationen zur Nachrichtenbeschaffung und Informationsanalyse. Aber die Verwaltung dazu zu bringen, effizient zu arbeiten, war genauso aussichtslos wie der Versuch, einem Wal das Fliegen beizubringen. Man konnte schreien, so viel man wollte, aber die Schwerkraft ließ sich dadurch auch nicht überwinden. Eine Regierung war etwas von Menschen Geschaffenes, und insofern musste es theoretisch auch möglich sein, dass Menschen sie änderten, aber in der Praxis sah es anders aus. Ihre Chancen standen also drei zu vier, dass sie den Russen rausbekamen und ihn in einem gemütlichen, sicheren Haus in den Hügeln von Virginia ausquetschen und vielleicht einige wichtige und nützliche Dinge in Erfahrung bringen konnten. Aber das Spiel selbst würde sich dadurch nicht ändern, und ebenso wenig vermutlich die CIA.
    »Gibt es etwas, das wir Basil noch mitteilen müssten?«
    »Mir fällt nichts ein, Sir«, erwiderte Bostock. »Wir können nur dasitzen, Däumchen drehen und darauf warten, dass seine Leute diese Operation erfolgreich zum Abschluss bringen.«
    »Richtig«, stimmte Judge Moore ihm zu.
     
    Trotz der drei Krüge dunklen britischen Biers, die er getrunken hatte, lag Ryan im Bett und konnte nicht schlafen. Dass er zu dieser Tatenlosigkeit verdammt war, machte ihm zu schaffen. Hudson und seine Mannschaft schienen sehr kompetent zu sein, und die Familie Rabbit hatte heute Morgen auf der Straße völlig durchschnittlich ausgesehen – wie drei ganz normale Menschen, von denen einer der UdSSR tatsächlich den Rücken kehren wollte, was Ryan voll und ganz verstehen konnte … auch wenn Russen in der Regel glühende Patrioten waren. Doch

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