Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
anlegt, das Oberhaupt meiner Kirche herauszufordern. Wir kennen seinen Namen. Nick hat sogar ein Fotoalbum von dem Hurensohn, erinnern Sie sich?« Ryan holte tief Luft, ehe er fortfuhr: »Ich werde jedenfalls nicht hier rumsitzen und die Hände in den Schoß legen«, schloss er und hatte Rabbits Anwesenheit für einen Augenblick vollkommen vergessen.
    »Sie tun nichts? Ich riskiere mein Leben, und Sie tun nichts?«, fragte Zaitzew, der dem Schnellfeuer des Englischen, das in seine Gehörgänge drang, durchaus folgen konnte. Seine Miene sprach sowohl von Zorn als auch von Verwirrung.
    Al Kingshot übernahm es, auf die Frage des Russen zu antworten. »Das entscheiden nicht wir. Wir dürfen unsere Quelle keinerlei Risiko aussetzen. Unsere Quelle sind Sie , Oleg. Wir müssen auch Sie schützen.«
    »Scheiße!« Ryan stand auf und verließ den Raum. Was zum Teufel kann ich nur tun? fragte er sich. Dann machte er sich auf die Suche nach dem abhörsicheren Telefon und wählte aus dem Gedächtnis eine Nummer.
    »Murray«, meldete sich schließlich eine Stimme.
    »Dan, ich bin’s, Jack.«
    »Wo warst du? Vorgestern habe ich versucht, dich zu erreichen, aber Cathy sagte, dass du in einer NATO-Angelegenheit unterwegs bist. Ich wollte …«
    Ryan fiel ihm ins Wort. »Egal, Dan. Ich war woanders, hab was erledigt. Hör zu! Ich brauche eine Information und zwar ganz schnell«, sagte er.
    »Schieß los«, ermunterte Murray ihn.
    »Ich brauche Informationen über den Terminplan des Papstes für die nächste Woche, vielleicht auch noch für die Zeit danach.« Es war Freitag. Ryan hoffte, dass der Geistliche über das Wochenende nicht unterwegs sein würde.
    »Was?« Die Stimme des FBI-Beamten verriet, wie erwartet, Erstaunen.
    »Du hast mich verstanden.«
    »Wozu denn?«

    »Kann ich dir nicht sagen… ach, Mist«, fluchte Ryan und fuhr fort: »Dan, wir haben Grund zu der Annahme, dass etwas gegen den Papst im Gange ist.«
    »Wer ist beteiligt?«, fragte Murray.
    »Jedenfalls nicht die Ritter des Kolumbus.« Zu mehr konnte Ryan sich nicht durchringen.
    »Scheiße, Jack, ist das dein Ernst?«
    »Glaubst du, ich mache Witze?«
    »Okay, okay. Ich muss mit ein paar Leuten telefonieren. Was soll ich denen sagen?«
    Diese Frage erwischte Ryan kalt. Denk nach, Junge, denk nach! »Gut, also… du bist ein Privatmann, und einer deiner Freunde fährt nach Rom und möchte Seine Heiligkeit mal aus der Nähe betrachten. Du willst wissen, wie man das am besten bewerkstelligt. Reicht das?«
    »Was wird Langley dazu sagen?«
    »Dan, im Ernst, das interessiert mich einen Scheißdreck, verstehst du? Bitte, besorg mir die Information. Ich rufe dich in einer Stunde wieder an, einverstanden?«
    »Roger, Jack. In einer Stunde.« Murray legte auf.
    Ryan wusste, dass er Dan vertrauen konnte. Murray war ebenfalls ein Zögling der Jesuiten, wie viele andere FBI-Agenten auch. Wie Ryan hatte auch er ein College in Boston besucht, sodass er, unabhängig von anderen Verpflichtungen und Loyalitäten, die sich entwickeln mochten, immer mit Ryan solidarisch sein würde. Mit ruhigerem Atem kehrte Ryan in die Bibliothek zurück.
    »Wen haben Sie denn angerufen?«, fragte Kingshot.
    »Dan Murray in der Botschaft, den Vertreter des FBI dort. Sie kennen ihn wahrscheinlich.«
    »Den Rechtsattaché, ja, den kenne ich. Was wollten Sie von ihm?«
    »Den Terminplan des Papstes für die kommende Woche.«
    »Aber wir wissen doch noch nichts Genaues«, wandte Kingshot ein.
    »Fühlen Sie sich denn tatenlos besser?«, fragte Jack vorsichtig.
    »Aber Sie haben doch nicht etwa unsere Quelle ver …?«
    »Unsere Quelle verraten? Halten Sie mich etwa für blöd?«

    Der britische Agent gab sich geschlagen. »Schon gut. Wird schon keinen Schaden anrichten, nehme ich an.«
    Die folgende Stunde der ersten Befragung war Routineangelegenheiten gewidmet. Zaitzew berichtete den Briten, was er über MINISTER wusste. Es kam genügend Material zusammen, um bei der Identifizierung des Burschen ein gutes Stück weiterzukommen. Welcher Güte die Informationen waren, die der KGB von MINISTER erhielt, wusste Zaitzew nicht zu sagen, aber es handelte sich definitiv um einen Mann, wahrscheinlich um einen zivilen Angestellten in Whitehall, und seine Aufenthaltserlaubnis sollte demnächst von der Regierung Ihrer Majestät für unbestimmte Zeit verlängert werden – »zur Freude der Königin« war die offizielle Formulierung.
    Doch Jack drückte der Schuh an anderer Stelle. Um 14:20 Uhr machte er

Weitere Kostenlose Bücher