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- Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond

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Titel: - Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Blakley-Cartwright , David Leslie Johnson
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benahmen sich sogar wie Gentlemen und gaben sich alle Mühe, nicht auf Roses Bluse zu starren, die vor Nässe noch tiefer gerutscht war und ihre Figur voll zur Geltung brachte. Sie tat nichts, um daran etwas zu ändern.
    Als alle sich am Feuer trockneten, begann Lucie, mit ihren geschickten, vom Wasser schrumpeligen Fingern aus Gras und Klee Kränze zu flechten. »Hier gibt es keine Blumen«, klagte sie leise, ohne sich an jemanden Bestimmten zu wenden.
»Das muss genügen.« Ihre Miene hellte sich auf, als ihr Werk Gestalt annahm.
    Bald zog einer der Erntearbeiter, der Auserkorene von Rose oder Prudence, je nachdem, welche der beiden man fragte, eine Geige hervor. Er spielte nicht gut, aber das machte nichts. Während die Mädchen zuhörten, knisterte das Feuer und schleuderte feine Ascheteilchen in die Luft, die ihnen in die Augen flogen.
    Rose, deren dunkles Haar in der Wärme des Feuers langsam trocknete, tanzte barfuß neben ihm, ließ ihren Rock schwingen und versuchte, die anderen Mädchen zum Mitmachen zu bewegen. Prudence und Roxanne hielten einander bei den Händen und tanzten gehemmt im Kreis. Es wäre ihnen leichter gefallen, dachte Rose, wenn sie wie sie mehr von dem Bier getrunken hätten. Lucie trat zu ihnen und setzte jeder einen Kranz aus Klee auf den Kopf. Sie selbst kehrte mit ihrem Kranz auf ihren Platz zurück, unzufrieden damit, wie sie die beiden Ende verflochten hatte.
    »Wart ihr das mit dem blinkenden Licht?«, fragte Rose den Geiger mit leiser Stimme, die ihm zu verstehen geben sollte, dass er ihr vertrauen konnte.
    Doch er wusste nicht, wovon sie sprach. »Ein blinkendes Licht? Wo denn?« Er schaute sich um, als wollte er nichts verpassen.
    Rose zog eine Schnute. Wohl nicht.
    Alle Mädchen und Jungen waren so beschäftigt, dass sie nicht bemerkten, wie sich Valerie aus dem Schein des Feuers davonstahl und in der Dunkelheit verschwand.

    Sie tastete sich langsam durch die dunkle Wiese und strich dabei mit den Händen über die Grashalme, die an den Spitzen trocken und kratzig waren. Wenn sie in der richtigen Richtung, von unten nach oben, über ein Blatt strich, fühlte es sich glatt an, doch wenn ihre Finger versehentlich in die andere Richtung glitten, rächte es sich, wie mit tausend kleinen Messern.
    Sie blieb stehen, suchte das leere Dunkel nach Peter ab, sah aber nichts, hörte nichts. Das Alleinsein hatte ihr nie etwas ausgemacht – oft zog sie es vor, suchte es sogar –, doch wenn sie allein auf einen anderen Menschen warten musste, kam sie sich immer lächerlich vor. Auf einmal hasste sie sich, hasste sie Peter. Sie schwor sich, sich nie wieder in eine solch peinliche Lage zu bringen, und wollte gerade zum Lagerfeuer zurückkehren, da sah sie im Wald den flackernden Schein einer Kerze. Sie sog scharf die Luft ein, und ihre Entschlossenheit war dahin, noch bevor ihr Herz ein weiteres Mal geschlagen hatte.
    Sie trat in das dunkle Dickicht des Waldes und er erwachte zum Leben. Einige Vögel und Insekten stimmten in unterschiedlichen Tonlagen ihre Gesänge an, die einander überlagerten und seltsame Wohlklänge und Missklänge erzeugten. Sie roch den leicht süßlichen Duft des nächtlichen Waldes, hörte das Rascheln trockenen Laubs unter ihren Füßen.
    Doch die Kerze war verschwunden.
    »Peter?«, rief Valerie im Flüsterton.
    Sie setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen und fragte sich, ob sie sich das Licht nur eingebildet hatte und ob sie nicht doch so lächerlich war, wie sie sich vor Augenblicken noch gefühlt hatte.

    Und dann spürte sie, wie sie etwas Schweres und Nasses in den Rücken stupste. Einen schwachen Lufthauch. Ihr Atem stockte.
    »Steig auf«, hörte sie und drehte sich um.
    Die feuchten, samtigen Nüstern eines Pferdes. Über ihr zeichnete sich Peter schemenhaft gegen den Nachthimmel ab, lose die Zügel haltend.
    Eine Hand streckte sich ihr entgegen und sie ergriff sie. Sie war rau und schwielig und warm. Die Hand packte fest zu, und ehe sie sich’s versah, wurde sie in die Höhe gehoben und glitt auf das Pferd. Ihr Körper schmiegte sich an Peters. Sie schlang ihm die Arme um die Taille, zuerst zaghaft, dann fester, als sich das Pferd in Bewegung setzte. Es schritt langsam und vorsichtig über eine Lichtung. Valerie neigte sich jedes Mal mit Peter nach vorn, wenn er sich duckte, um einem tief hängenden Ast auszuweichen. Sie sprachen nicht. Valerie beschloss, dass sie nicht zu wissen brauchte, wer dieser neue Peter war. Es fühlte sich richtig an. Und

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