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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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Er würde eine solche Frage sofort melden, und nach seiner Rückkehr nach Nam’po würde er dann verhaftet werden. Nein, seine Aufgabe war die Führung der Red Shark und die Auslieferung ihrer Fracht, und dumme Fragen gehörten nicht dazu.
    »Genosse Erster Offizier«, krächzte es aus dem Brückenlautsprecher. »Hier spricht der Navigationsoffizier. Bitte informieren Sie den Kapitän, dass wir die Linie südlich von Shidao überschritten haben.«
    »Genosse Kapitän –«
    »Das Boot tauchen«, befahl Park.
    Der Zug glitt lautlos aus dem alten Backsteingebäude des Tokioter Bahnhofs in der Nähe des Kaiserpalasts, nahm schnell Fahrt auf und raste innerhalb von Sekunden pfeilschnell an hässlichen Beton-Wohnblocks, verstopften Schnellstraßen und endlos langen Fabrikhallen vorbei. Eine halbe Stunde später machte Tokios freudlose Industrielandschaft den weniger klaustrophobischen Vorstädten Platz.
    Fumiko war noch immer angespannt und unruhig, als sie von der Toilette am Ende des Waggons zurückkam. »Mir ist ein Mann aufgefallen, der mich angesehen hat, als würde er mich kennen. Er sitzt fünf Reihen hinter uns auf der gegenüberliegenden Seite.«
    Scott wollte sich umdrehen, aber Fumiko hinderte ihn daran. »Nein, nicht!«
    »Den sehe ich mir an.« Bevor sie ihn aufhalten konnte, war Scott aufgestanden und gegangen.
    Der Mann war ein alltäglich aussehender, zierlich gebauter Japaner mit dem Kurzhaarschnitt, wie er für die Sararimen typisch war. Er hatte einen zusammengelegten schwarzen Regenmantel auf dem Schoß und las eine Zeitschrift. Sein gelangweilter Gesichtsausdruck änderte sich nicht, als Scott auf dem Mittelgang an seinem Platz vorbeikam.
    Bei seiner Rückkehr einige Minuten später war der Mann eingenickt. Nach Scotts Einschätzung war es mehr als unwahrscheinlich, dass er sich für Fumiko interessierte, aber auf der anderen Seite wusste er, dass in Japan manches nicht so war, wie es aussah. Er beschloss, den Mann im Auge zu behalten.
    Von dem Bahnhof in dem Dorf westlich von Tokio führte Fumiko Scott in eine Nebenstraße, an der auf beiden Seiten kleine, etwas heruntergekommene Häuser standen. Holzkohlenrauch und der deutliche Geruch nach Essen stand in der Luft. Am Ende der Straße blieb sie vor einem Haus stehen, wo sie eine schwarz-weiße Katze von ihrem Platz auf einem Bambuszaun aus misstrauisch musterte. Fumiko läutete eine kleine Messingglocke, schob eine Tür auf und bat ihren Gast herein.
    Fumikos Vater begrüßte sie mit einer tiefen Verbeugung. »Zenjiro Kida, zu Ihren Diensten. Ich bin zutiefst geehrt, Sie kennen zu lernen, Mr. Scott«, begrüßte er ihn in ausgezeichnetem Englisch.
    Dr. Kida war klein, sah etwas unordentlich aus und trug eine Goldrandbrille und eine Strickjacke. Akademiker sehen überall auf der Welt gleich aus, überlegte Scott, aber dieser hier machte nicht den Eindruck, als wäre er schon sechzig Jahre alt. Mrs. Kida, eine zierliche Frau in einem grauen Kimono, weißem Ta b i und in Zoris , verbeugte sich ebenfalls tief und kniete sich dann hin, um ihre Gastgeberpflicht zu erfüllen und die Schuhe ihrer Besucher ordnungsgemäß in einer Reihe mit den Spitzen zur Straße aufzustellen. Noch immer auf Knien schob sie einen Shoji auf und winkte Fumiko und Scott in das Tatami-Zimmer, in dem in einem Kotatsu ein Holzkohlenfeuer glimmte. Scott sah um einen Schirm herum eine alte Frau in das Zimmer blicken.
    »Meine Großmutter«, erklärte Fumiko.
    Mrs. Kida servierte ihnen ein Essen. Nachdem Fumiko ihrem Vater und Scott höflich eine angemessene Zeit gelassen hatte, um sich kennen zu lernen, sagte sie: »Vater, bitte vergib mir mein unhöfliches Benehmen, aber wie ich dir bei meinem Anruf schon erklärt habe, haben wir nicht viel Zeit und brauchen deine Hilfe.«
    »Mr. Scott, meine Tochter sagte mir, Sie würden Informationen über jemanden brauchen«, entgegnete Dr. Kida. »Und zwar über Iseda Tokugawa, wenn ich mich nicht irre.«
    »Ich weiß, dass Sie Politikprofessor an der Universität Tokio sind«, antwortete Scott. »Fumiko sagte mir, Sie seien außerdem an Kampagnen gegen die Weitergabe von Kernwaffen beteiligt, und dass sie Informationen über Tokugawa haben könnten, die für uns vielleicht nützlich sind.«
    » Nützlich? «, fragte Kida zurückhaltend. »In welcher Hinsicht nützlich?«
    »Wir würden uns dafür interessieren, was Sie über seine eventuelle Beteiligung an einem Plan wissen, Kernwaffen für Japan zu bauen.«
    Kida ging sofort in die

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