Red Shark: Thriller (German Edition)
Wänden und schleuderte Mobiliar umher wie Spielzeug.
Jefferson hielt die heruntergelassene Schlinge auf und half Fumiko, sie sich über den Kopf und unter beide Arme zu ziehen. Ein Mann mit einem Fliegerhelm auf dem Kopf stand zehn Meter über ihr in der offenen Tür des Hubschraubers und machte sich bereit, sie hochzuziehen.
»Wo ist Jake?«, rief sie. »Ich sehe ihn nicht!«
»Der kommt schon!« Jefferson versuchte weiter, sie in die Schlinge zu zwängen, aber sie riss sich von ihm los und lief zur Villa zurück. Jefferson rannte ihr nach, und im gleichen Augenblick prallte etwas mit einem hellen Ping an den Hubschrauber. Vor der Gartenmauer setzte Feuer aus automatischen Waffen ein. Noch mehr Kugeln prallten von den Rotoren und der Panzerung des Helikopters ab.
In der Villa fand Fumiko Scott, der neben Tokugawa kniete. Ein tiefroter Fleck hatte sich auf dem Kimono ausgebreitet, wo Ojimas blind abgegebener Schuss ihn direkt über dem Herzen getroffen hatte. Schaumiges Blut stand ihm vor dem Mund. Scott versuchte, ihn aufrecht hinzusetzen, aber der alte Mann wehrte sich und machte einen schwachen Versuch, Scott seinen Zeremoniendolch an die Kehle zu drücken.
Fumiko senkte sich neben Scott auf ein Knie. »Scott, ist er …?«
Der Lärm und der Wind in der Villa machten es fast unmöglich, zu verstehen, was Tokugawa sagte. Irgendetwas über die Pflicht des Kriegers, einen ehrenvollen Tod zu sterben. Dem alten Mann fehlte aber inzwischen die Kraft, sich in dem rituellen Seppuku den Bauch aufzuschneiden.
»Großer Gott, seid ihr denn beide verrückt?«, fragte Jefferson, der über ihnen stand. »Vergesst ihn! Los, gehen wir!«
Scott wischte den Dolch beiseite und lehnte sich nahe an den sterbenden Tokugawa. Irgendetwas hatte sich verändert, das sah er: Noch wenige Augenblicke zuvor hatten die Augen des Mannes mit einer kalten, gnadenlosen Entschlossenheit geglänzt, aber jetzt stand nur noch eine klägliche, offensichtliche Unsicherheit in ihnen. Der Mann, der Amerika so sehr gehasst hatte, obwohl er dem Land seinen Profit verdankte, blickte Scott mit einem Ausdruck an, den man inzwischen fast Trauer nennen konnte.
Ein dünnes Lächeln trat auf seine Lippen. »Wie unglücklich für Amerika, dass Sie nicht mehr die Gelegenheit bekommen werden, Ihre Fähigkeiten gegen den Shark, den Hai, zu prüfen.«
»Den ›Shark‹? Den Hai? Was für einen Hai? Wovon reden Sie?« Scott spürte, wie kostbare Sekunden verstrichen. Die Sicherheitsverbände waren eingetroffen. Der Hubschrauber konnte nicht ewig bleiben. Er spürte, wie ihm die Kontrolle über seinen Zorn entglitt. »Wo sind die Bomben? Sag es mir, verdammt noch mal! «
Tokugawa nahm eine blutverschmierte Hand von seinem Kimono. Dunkelrote Tropfen rannen an seinem Handgelenk herab und verschwanden unter dem umgeschlagenen Ärmelaufschlag. » Chi .«
»Blut«, übersetzte Fumiko. »Er sagte ›Blut‹.« Sie lehnte sich näher an ihn, um zu verstehen, was er sagte. »Er sagt, er will nicht in Schande sterben, indem er verblutet. Es ist der Bushido -Code, er will wie ein Krieger sterben.« Sie sah auf. »Jake, er möchte, dass du ihn tötest.«
»Dann machen Sie es doch, damit wir endlich von hier verschwinden können«, sagte Jefferson. Er blickte über seine Schulter in den Garten hinaus, der von dem schwebenden Hubschrauber allmählich völlig zerstört wurde.
»Sag ihm Folgendes«, forderte Scott sie auf. »Sag ihm, ich mache es, wenn er mir verrät, wo die Waffen versteckt sind.«
Tokugawa antwortete in Japanisch. »Er sagt, Kapitulation kommt für ihn nicht in Frage«, übersetzte ihm Fumiko.
»Dann mache ich es nicht.«
»Scheiße noch mal, ich tu es«, sagte Jefferson und hob seine Pistole.
»Halten Sie sich zurück, McCoy!«
Jefferson warf Scott einen finsteren Blick zu. »Jake, unsere Zeit ist um!«
Scott stand auf und blickte auf Tokugawa herab, der noch immer den Dolch schwach in einer Hand hielt. »Dann ist das hier das Ende«, sagte er.
Tokugawa, den nun die Kräfte verließen, rief etwas auf Japanisch.
» Blut-Hai «, sagte Fumiko. »Er sagte ›Blut-Hai‹.«
Scott kniete sich wieder neben ihn. »Was ist der Blut-Hai?«
Tokugawa nahm seine letzte Kraft zusammen und sagte: » Sang-O – Red Shark . Die Waffen sind an Bord der Red Shark. Ein U-Boot.«
Scott war wie vom Blitz getroffen. »Sie lügen.«
Tokugawa schüttelte mühsam den Kopf.
»Wo ist es?«
»Im Gelben Meer.«
»Wie viele Waffen sind an Bord?«
»Töte mich
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