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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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herauszulösen.
    »Master Eins fährt auf Kurs null-eins-null, Captain«, meldete der Sonar-Bootsmann.
    »Ich übernehme die Brücke«, sagte Scott, als er in die Kommandozentrale kam. »Rus, Bereitschaft für Rohre eins und zwei. Nicht – ich wiederhole –, nicht die Außenluken öffnen.«
    Kramer bestätigte und gab Scotts Befehl an den Torpedoraum weiter.
    »Versuchen wir, um diesen Kerl herumzufahren. Wollen doch mal sehen, ob wir ihm nicht entkommen können.«
    Kramer und die anderen Offiziere tauschten erstaunte Blicke. »Um ihn herumfahren?«, fragte Kramer nach.
    »Wenn wir können. Er ist nicht unser Primärziel, sondern die Red Shark .«
    »Sir, bei allem Respekt, aber er hat versucht, uns abzuschießen.«
    »Und eine weitere Chance wird er nicht mehr bekommen. Steuermann, gehen Sie auf Kurs zwei-drei-null. Geschwindigkeit acht Knoten. Wir verziehen uns in die Küstengewässer vor Lianyungang und benutzen sie als Deckung.«
    »Das sind chinesische Hoheitsgewässer«, bemerkte Kramer.
    Scott beachtete den Einwurf nicht. Er verfolgte die Anzeigen, bis er sich davon überzeugt hatte, dass die Reno sich still und leise von der Kilo absetzte.
    »Sonar, hier Brücke. Irgendein Anzeichen dafür, dass er uns gehört hat?«
    »Brücke, hier Sonar. Bisher nichts, Sir.«
    Eine Minute verstrich, dann fünf. Scott war regungslos an der Wachstation stehen geblieben. Schließlich nickte er Kramer zu und sagte: »Willkommen in China.«
    Zemin stürmte in die Kommandozentrale. »Beide Maschinen volle Kraft voraus! Alle Rohre bereitmachen!«
    Genau in dem Augenblick, in dem Zemin aus der Kursrekonstruktion der 688I durch den Ersten Offizier zu dem Schluss gekommen war, dass sie in der auf der Seekarte markierten Abfangzone sein müsste, hatte der Matrose am Sonar eine sehr schwache Geräuschsignatur aufgenommen, die nun auf der Anzeige des Sonars in der Kommandozentrale abgebildet war.
    »Abschussvorbereitung für Waffen eins bis sechs!«, bellte Zemin. »Programmieren Sie auf gestaffelte Detonation und interne Zündverzögerung!«
    »Zielerfassung bestätigt, Genosse Kapitän«, sagte der Erste Offizier.
    Zemin fuhr herum und brüllte. »Bereit für Abschuss auf mein Kommando!«
    »Er hat uns gehört! Er schwenkt nach Backbord ab und kommt schnell näher«, bestätigte Kramer.
    »Tricksereien haben jetzt keinen Sinn mehr«, sagte Scott. »Gleich erwischt es ihn.« Darauf folgte eine Reihe von Befehlen an den Steuermann.
    Scott stellte sich mitten in die Kommandozentrale. Von dort aus hatte er die Konsolen und Instrumentenanzeigen voll im Blick, die er für den Angriff auf die Kilo brauchte. Er wartete ab, bis die Reno herumgeschwenkt war und befahl dann: »Feuervorbereitungen für Master Eins, Rohre eins und zwei. Außenluken öffnen.«
    Kramer bestätigte die Zielerfassungsdaten und bereitete dann die Ausführung von Scotts nächstem Befehl vor, indem er die Torpedoauslöser auf ihre Bereitschaftsposition drehte.
    »Abgleich Sonarpeilung, und Rohr eins, Feuer! «, befahl Scott.
    Kramer, der an der Feuerleitstelle saß, wiederholte Scotts Befehl und drehte zugleich den Auslöser im Uhrzeigersinn auf die Feuerposition.
    Die Mannschaft hörte und spürte den Ruck, als die Torpedoauswurf-Luftdruckpumpe den Torpedo auswarf, und dann setzte das unverwechselbare kreissägenartige Heulen des Mk-48 ein, als er aus seinem Rohr sprang.
    »Rohr eins elektrisch abgefeuert«, bestätigte Kramer mit völlig ruhiger Stimme.
    »Wollen wir doch mal sehen, wie viel Glück wir mit dem haben … Bootsmann?«
    »Brücke, hier Sonar – er hört ihn, Captain. Er wendet um einhundertachtzig Grad und fährt volle Kraft voraus.«
    »Torpedo läuft aktiv, gerader Kurs, alles normal«, meldete Kramer und stoppte zugleich die Zeit. Eine Minute verging. »Torpedo erfasst Ziel. Zeit bis zum Aufschlag, zwei Minuten.«
    Scott nickte Kramer zu.
    Der Bootsmann meldete sich. »Brücke, hier Sonar, er hat Täuschkörper abgeschossen.«
    »Zu spät«, sagte Scott. »Viel zu spät.«
    Der Erste Offizier konnte das Wasser nicht mehr halten. Zugleich fürchtete er, dass er auch die Kontrolle über seinen Schließmuskel verlieren würde. Beschämt über den großen Fleck, der sich über seinen Overall ausbreitete, drehte er sich mit dem Rücken zur Kommandozentrale, um dieses Zeichen von Feigheit vor dem Kapitän und der Mannschaft zu verbergen. Er schlug die Hände vor das Gesicht und versuchte, das durchdringende Geheul des näher kommenden Mark-48

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