Red Shark: Thriller (German Edition)
Freund sich zu einem Treffen mit mir bereiterklärt hat.«
Kim reagierte wie ein Muskel auf einen Stromschlag. Er sah Jin durchdringend an.
Der Marschall richtete sich auf. »Wir haben gemeinsame Interessen. Außerdem besitzt er die Technologie, die ich brauche, und die Mittel, aus Rohstoffen verwendbare Werkzeuge zu machen.«
Jin drehte sich um, um hinauszugehen. »Warte!«, rief Kim. »Du sprichst in Rätseln. Was soll das heißen?«
Jin blieb mit einer Hand an der Zellentür stehen. »Folgendes: Sehr bald werden die Vereinigten Staaten keine Bedrohung mehr für unsere Existenz oder für den Rest der Welt darstellen. Mit der Hilfe deines Freundes werden wir die Mittel bekommen, die USA fertigzumachen.«
»Das wird er niemals durchziehen! Er belügt euch.«
»Wenn du das glaubst, kennst du ihn nicht wirklich. Glaub mir, er wird es tun, weil er sich nach seiner Rache ebenso sehnt wie ich.«
»Dann seid ihr beide wahnsinnig. Ihr werdet die ganze Welt gegen uns aufbringen.«
Die Zellentür knallte zu. Jins blank geputzte Stiefel knallten draußen den Steinfußboden entlang. Ihr Echo verklang, und Kim drückte sich beide Hände an die Ohren, um den letzten verzweifelten Hilferuf eines Gefangenen tief im Labyrinth des Gefängnisses nicht hören zu müssen.
5
C RYSTAL C ITY , V IRGINIA
»Guten Abend, Karl, Admiral Ellsworth, ich hoffe, Sie haben gute Nachrichten.«
Der Präsident der Vereinigten Staaten erschien auf dem Monitor der abgeschirmten Video-Konferenz in Radfords Büro im SRO-Hauptquartier. Es war spät, und der Präsident, ein gut aussehender Farbiger, dem man an seiner Sprache sein Jura-Studium in Harvard anhörte, sah sehr müde aus.
»Guten Abend, Mr. President«, antworteten beide.
Der Präsident befand sich in der Privatwohnung im Weißen Haus, wo die Videokonferenz vorbereitet worden war. Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrats hatten früher am Tag in einer Konferenz mit Radford und Ellsworth die groben Zielsetzungen diskutiert, und jetzt waren die beiden Männer so weit, den Präsidenten über die Einzelheiten zu informieren.
»Haben wir begonnen?«, fragte der Präsident.
Radford spürte die tiefe Besorgnis hinter dem freundlichen Tonfall. Radford war vom Weißen Haus ständig stark unter Druck gesetzt worden, die Erkundungsoperation nach Matsu Shan endlich zu beginnen, und dieser Druck würde in den nächsten Tagen noch stärker werden, das wusste er.
»Ja, Sir. Admiral Ellsworth ist hier, um Sie darüber zu informieren.«
»Bitte tun Sie das, Admiral, aber verschonen Sie mich mit Ihren Fachausdrücken und berichten Sie mir in verständlichem Englisch.«
Ellsworth räusperte sich. »Mr. President, Commander Scott hat seinen Marschbefehl nach Pearl Harbor. Er wird sich dort Colonel Jefferson und der Sondereinsatzgruppe anschließen, die mit einem unserer ASDS-Boote nach Matsu Shan gebracht wird. Ich, äh, meine damit ein Mini-U-Boot, das dafür konstruiert ist, SEALs an Land abzusetzen und sie wieder abzuholen.«
Ellsworth berichtete dem Präsidenten von dem Treffen in dem konspirativen Haus und erläuterte dann die technischen Einzelheiten der Mission und die Schwierigkeiten, die Scott dabei zu überwinden hatte.
Als er damit fertig war, sagte der Präsident zu Radford: »Scott hat dort in der Ostsee eine ganz tolle Leistung für uns vollbracht. Wir können jemanden wie ihn jetzt dringend brauchen, aber muss er wirklich unbedingt auf Matsu Shan persönlich seinen Hals riskieren?«
»Ich denke schon«, antwortete Radford. »Colonel Jefferson kennt sich mit Spezialaufträgen aus, und er gehört zu dem Planungsteam, das wir sofort nach den Anschlägen der Nordkoreaner in New York City zusammengestellt haben. Jefferson kann den taktischen Teil der Operation übernehmen, und mit dem politischen Aspekt ist er auch vertraut, aber den nachrichtendienstlichen Teil kann man nicht auch noch von ihm erwarten. Scott kennt sich mit der Beschaffung von nachrichtendienstlichem Material aus, und ich dachte, dass wir von seiner Erfahrung profitieren würden. Er hat einen scharfen analytischen Verstand, und ihm wird nichts entgehen.«
»Sind Sie der gleichen Meinung, Admiral?«, fragte der Präsident.
»Ja, das bin ich. Scott ist einer unserer besten Offiziere, sowohl als U-Boot-Kapitän wie auch bei nachrichtendienstlichen Operationen.«
»Und jetzt setzen wir ihn auf Matsu Shan ab. Hat er denn etwas in der Art schon einmal gemacht?«
»Ja, Sir, vor einigen Jahren in Dubrovnik. Ein
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