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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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zögerte ein U-Boot-Kommandant niemals, den Abzug durchzuziehen.
    »Feuerbereitschaft für Angriff auf Sierra Zwei herstellen, Rohr eins und zwei bereitmachen.«
    Scott wusste, dass zwei drahtgesteuerte Mark-48er, die direkt hintereinander auf dem gleichen Kurs losgeschickt wurden, einander statt das vorgesehene Ziel suchen und vorzeitig detonieren konnten. Scott war aber wie Deacon der Meinung, dass dies eine riskante Taktik war, und dass der Einsatz von zwei Mark-48-ADCAP gegen eine Dschunke mit Holzrumpf vielleicht übertrieben sein mochte, aber auf der anderen Seite war so sichergestellt, dass niemand an Bord den Angriff überleben und davon berichten konnte, und zugleich würde so auf jeden Fall jegliches Spionagematerial vernichtet, das Fat aus der Villa mitgenommen hatte.
    »Rohre fluten, Außenluken öffnen«, befahl Deacon.
    Kramer bestätigte Deacons Befehl und fügte noch hinzu: »Captain, ich habe eine gute Feuerplanung.« Dann rasselte er Kurs, Geschwindigkeit und Entfernung des Ziels herunter.
    »Sehr gut«, sagte Deacon. »Periskop ausfahren.«
    Das Typ 18 fuhr summend aus seinem Schacht. Deacon klappte die Führungsgriffe herunter und brachte das Fadenkreuz auf die White Dragon . Er drückte auf den roten Peilungsknopf am Justierungsgriff zur Scharfeinstellung. »Peilung – festhalten.«
    »Null-vier-zwei.«
    »Letzte Peilung und Feuer – Rohre eins und zwei.«
    Kramer wiederholte und bestätigte den Befehl von der Feuerleitstelle aus und befahl dann: »Rohr eins, Feuer.« Einen Augenblick später befahl er: »Rohr zwei, Feuer.«
    Vom Bug bestätigte ein Zischen von Druckluft und ein Aufheulen wie zwei wild gewordene Kreissägen, dass die Mark-48 ihre Rohre verlassen hatten.
    »Rohr eins und zwei elektrisch abgefeuert«, bestätigte Kramer.
    »Periskop einfahren!«
    Wie in der klassischen Schießbude , dachte Scott, während er schluckte, um den gestiegenen Luftdruck vom Abschuss der beiden Torpedos auszugleichen.
    »Wie lange ist die Laufzeit?«, fragte Deacon.
    »Unter drei Minuten.«
    Die Zeit verstrich quälend langsam. Deacon machte sich nach wie vor Gedanken, die beiden Torpedos könnten auf ihrem gemeinsamen Lauf vorzeitig detonieren, warf Scott einen Blick zu und sagte: »So weit, so gut.«
    Zwei Minuten nach dem Abschuss meldete Kramer: »Beide Torpedos haben Sierra Zwei aufgenommen.«
    »Kappen Sie die Drähte und schließen Sie die Außenluken«, befahl Deacon. Er zeigte Scott seinen hochgestreckten Daumen und gab den Befehl, die Reno von der todgeweihten Dschunke wegzudrehen.
    Wu Chow Fat ließ sich in einen Schreibtischsessel sinken, der speziell für seinen ungeheuren Umfang angefertigt worden war, und setzte sich hinter einen Rosenholzschreibtisch, der in der Hauptkabine der White Dragon mit dem Deck verschraubt war. Die Kabine war so groß wie das Konferenzzimmer einer Firma und mit handgeknüpften Teppichen, antiken Keramiken und Porzellanfiguren, aber auch mit den neuesten elektronischen Geräten und HDTV ausgestattet.
    Fat nahm einen Schluck gekühlten Weißwein und versuchte erfolglos, sich zu beruhigen, während seine beiden Begleiterinnen sich für die baldige Ankunft in Pearl Mountain, dem Privatgut seines Freundes Heung Kim Wong, schönmachten. Der Angriff auf seine Anlage durch eine bisher nicht identifizierte Gruppe hatte ihn schwer mitgenommen. Nicht Piraten oder ein Konkurrent, und ganz sicher keine Chinesen. Amerikaner . Seine Welt lag in Scherben, und er konnte von Glück sagen, dass er mit dem Leben davongekommen war! Fat sah auf den glänzenden Messingkompass, der in einer Kardanaufhängung mit seinem Schreibtisch verschraubt war. Die Nadel, die über der beleuchteten Kompass-Karte schwebte, zeigte ihm, dass die White Dragon auf Kurs zu einer Gruppe von kleinen Inseln vor Festlandchina bei Sensha Wan war, wo Heung Kim Wong ihm Unterschlupf gewähren würde. Fat musste Marschall Jin und Tokugawa warnen, aber nicht hier auf See, wo seine Feinde die Ohren spitzten. Dazu würde er Wongs Verbindungsnetz auf dem Festland benutzen.
    Fat richtete seine Aufmerksamkeit auf das zerschmetterte Mikro-Fluggerät, das neben zwei Festplatten und einem Stapel Mini-Disketten vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Er untersuchte das MAV, drehte es in seinen Händen herum und staunte darüber, dass ein so kleines Gerät wie ein Insekt fliegen und dabei noch Videoaufnahmen machen konnte. Die perfekte Spionagemaschine, dachte er. Und in den USA hergestellt. Seine Freunde in Beijing würden ein

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