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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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ungeniert. Sie trug einen maskulin geschnittenen schwarzen Seidenanzug mit Schlaufenverschlüssen und einem Mandarinkragen. Ihr Haar hatte sie zu einem straffen Knoten gebunden, der ihre makellose Haut, ihr dezentes Make-up und ihre atemberaubende Schönheit betonte. Ihr Großvater war bis zu seinem Tod ein Geschäftspartner Tokugawas gewesen. Tokugawa konnte nur darüber staunen, wie sehr sie ihm ähnelte – intelligent, treu, diskret und immer vorsichtig.
    Ein Pergamentschirm wurde aufgeschoben, und ein älterer Mann mit einem Tablett mit kleinen abgedeckten Tellern und glasierten Keramikschalen mit heißem Sake kam herein. Er arrangierte das Essen und die Getränke präzise auf die traditionelle Art und Weise auf dem Tisch und zog sich dann wieder zurück.
    »Und die Kampagne der Verbindung der Japanischen Pazifikkriegs-Veteranen, wie kommt die voran?«, erkundigte sich Kana nach einem Schluck Reiswein aus einer papierdünnen Porzellanschale.
    »Ah, wir werden schon bald eine Kampagne in den Medien beginnen, um die Aufmerksamkeit Japans und der Welt auf die vergessenen Taten und Opfer unserer Kriegshelden zu lenken, Männer wie mein Vater und Ihr Großvater. Wir werden ihnen zu Ehren am Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensvertrags zu dem Pazifikkrieg gegen die USA eine Versammlung beim Yasuki-Schrein abhalten.«
    Kana neigte den Kopf und lächelte leicht. »Ihre Loyalität meiner Familie gegenüber ist uns ein geschätzter Besitz. Ich achte ihn höher als alles andere.«
    Nach einer kurzen Pause räusperte sich Tokugawa und sagte mit blitzenden Augen: »Ihr Großvater hat einst unsere Helden mit den Kirschblüten im Frühling verglichen. Er pflegte zu sagen: ›Besser nach einem kurzen Augenblick der Pracht zur Erde fallen als zu blühen und allmählich zu verwelken.‹ Unsere Soldaten sind nicht vergeblich gestorben. Sie starben für einen Kaiser, der bereit war, seine Nation und sein Leben für eine Sache aufs Spiel zu setzen, an die er glaubte.«
    Kana nickte nachdenklich. »Sie haben mich gebeten, Tokugawa– san , bestimmte finanzielle Transaktionen durchzuführen. Ich wage es nicht, vorzugeben, ich würde den Grund dafür verstehen, warum ich diese Dinge für Sie durchführen soll, denn ich bin nur das Instrument, durch das diese Transaktionen durchgeführt werden. Ich halte es aber für notwendig, Sie auf die enormen Risiken aufmerksam zu machen, die Sie mit diesen geplanten Maßnahmen auf den Finanz- und Immobilienmärkten auf sich nehmen.«
    Das wischte Tokugawa mit einer Handbewegung beiseite. »Ich bin mir über die Risiken völlig im Klaren. Haben Sie die Portfolios mitgebracht?«
    »Ja, für Ihre Prüfung und Genehmigung. Sie werden feststellen, dass ich das Immobilien-Portfolio in marktfertige Blöcke aufgeteilt habe. Wenn Sie Ihre Mittel zurückgezogen haben, bevor der US-Markt auf null abstürzt, können Sie mit einem bis zu zwanzig Prozent aufgewerteten Yen wieder einsteigen und neu kaufen. Ihre Anteile an US-Firmen und US-Schatzbriefen sind ebenfalls für den Verkauf vorbereitet. Die Umsetzung von Milliarden von US-Dollar in japanische Regierungsschatzbriefe kann durch einen Computerbefehl durchgeführt werden. Wenn Sie diesen Plan ausführen, werden Sie die Finanzmärkte der Welt über Nacht auf den Kopf stellen.«
    »Dann birgt dieses Unternehmen kein Risiko. Wette ich nicht auf eine, wie die Amerikaner sagen würden, bombensichere Sache?«
    Von der Brückenzentrale an der Spitze des Turms der Reno verfolgten Jake Scott und McCoy Jefferson, wie ein Schlepper der Marine das U-Boot an seinen Liegeplatz in Yokosuka bugsierte. Der dafür abgestellte Mann stand in Verbindung mit dem Kapitän des Schleppers und gab Deacons Manövrierbefehle zwischen den beiden Schiffen weiter. Unter ihnen machten sich Matrosen auf dem runden Rumpf der Reno bereit, die Haltetaue an die am Pier wartenden Männer weiterzugeben. Die Schraube des Schleppers wühlte das Wasser des Hafenbeckens auf; die Reno glitt seitwärts, der Spalt zum Pier wurde immer schmaler.
    »Das ist mir ja mal ein Begrüßungskomitee«, verkündete Deacon grimmig, während er sich vorlehnte, um am Bug und achtern den Schwung des U-Boots zu den dick mit Teer verschmierten Puffern des Piers zu überwachen. Die Männer oben taten ihr Bestes, den als Leichenwagen dienenden Krankenwagen und die drei Matrosen vom Navy-Corps zu übersehen, die unten warteten, um Ramos’ Leiche in Empfang zu nehmen.
    »Scheiße noch mal, wir kriegen noch mehr

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