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Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Titel: Reden ist Silber, Kuessen ist Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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nett, dich kennenzulernen, Erin.« Es war ein Versuch, seiner Unbehaglichkeit Herr zu werden.
    Bei seinen Worten kehrte ihr Lächeln zurück. »Soll ich dir eine Tasse bringen? Ich weiß, wo die stehen.«
    »Gerne, danke.« Er setzte sich auf den Stuhl.
    Sie brachte ihm eine blaue Tasse und stellte sie vor ihm auf den Tisch. Fidela schenkte ihm Kaffee ein.
    »Dann mach ich mich mal an die Pfannkuchen«, sagte sie.
    Erin setzte sich gegenüber von Mitch an den Tisch. »Bist du froh, wieder zu Hause zu sein? Ich wäre wirklich traurig, wenn ich weggehen müsste. Warst du auch traurig? Hattest du da, wo du warst, viele Freunde? Ich habe Freunde, und ich hab auch Pferde. Ich reite nämlich.«
    »Erin reitet beinahe jeden Tag alleine zu uns herüber. Ziemlich beeindruckend für ein kleines Mädchen, oder?«
    Erin lachte. »Fiddle, ich bin nicht klein. Ich wachse wie eine Bohnenstange.« Sie lächelte Mitch an. »Das sagt Mom immer. Werden dich deine Freunde besuchen kommen? Bist du in einem großen Flugzeug nach Hause geflogen? Ich war auch schon mal in einem Flugzeug. Und ich habe überhaupt keine Angst gehabt. Mom sagt, dass ich unerschrocken bin. Ich bin mir nicht ganz sicher, was das heißt, aber es ist was Gutes, oder?«
    Sie plapperte weiter vor sich hin, augenscheinlich zufrieden damit, dass er sich an dem Gespräch nicht beteiligte. Er bewunderte ihre Energie. Dieser Tage war es für ihn schon anstrengend genug, einfach auf seinen beiden Beinen zu stehen. Solange er nicht an Skye dachte, konnte er gut damit umgehen, Erin gegenüber sitzen zu haben und von ihr angeschaut zu werden, als wäre er das Beste, was ihr je im Leben passiert war.
    »Fiddle sagt, dass du noch mehr Orden bekommst. Sie sagt, du hättest unser Land gerettet.«
    Er warf der älteren Frau einen Blick zu. »Ich hatte Hilfe«, erwiderte er trocken.
    »Aber du bist mutig. Du bist ein Held.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich bin kein Held.«
    Erins Augen weiteten sich. »Bist du doch. Das weiß doch jeder!«
    Er wollte schon widersprechen, doch dann zuckte er nur mit den Schultern. Sollte das Kind doch denken, was es wollte. Sie würde die schwere Seite des Lebens noch früh genug kennenlernen.
    Fidela stellte jedem der beiden einen Teller mit Pfannkuchen hin.
    Erin nahm ihre Gabel. »Ich habe Mom gesagt, dass es hier heute Pfannkuchen gibt, aber sie wollte nicht aufstehen. Sie hat gesagt, sie ist müde.«
    Er überlegte, ob Skye wohl schlecht geschlafen hatte. Hatte sie die Erinnerung genauso verfolgt wie ihn? Hatte sie ihre gemeinsame Zeit noch einmal in Gedanken durchlebt? Hatten seine harten Worte sie verletzt?
    Er ignorierte den Anflug von Schuld und sagte sich, dass sie es nicht besser verdient hatte.
    Die Pfannkuchen waren noch besser, als er sie in Erinnerung hatte. Er hatte gerade seinen dritten gegessen, als Erin fragte: »Kannst du mit deinem Bein noch reiten? Das wäre so toll, denn dann kannten wir zusammen ausreiten. Tut es weh? Du hast jetzt ein neues Bein, oder? Das hat Fiddle mir erzählt. Kann ich es mal sehen?«
    Mitch erstarrte für einen Moment, nicht sicher, wie er reagieren sollte. Bisher war niemand außerhalb des Krankenhauses und der Reha so offen mit der Amputation umgegangen. Er war sich nicht sicher, ob er Erins Offenheit bewundern sollte oder ob es ihm lieber wäre, wenn sie endlich den Mund hielte.
    Fidela kam an den Tisch und berührte Erin an der Schulter. »Vielleicht stellst du am ersten Tag ein paar weniger Fragen, hm?«
    Erin seufzte. »Ich rede zu viel. Das sagt mir jeder. Über manche Sachen will ich aber auch nicht reden.«
    »Wir können uns später darüber unterhalten«, sagte Mitch und überraschte sich damit selber.
    Sofort strahlte Erin wieder über das ganze Gesicht. »Okay. Und bald habe ich auch Geburtstag und mache eine große Party. Du kannst ja auch kommen. Du musst auch kein Geschenk mitbringen. Es gibt einen Kuchen. Du magst Kuchen, oder?«
    Ein Kindergeburtstag? »Ich, äh ...«
    »Wir machen das drüben bei mir zu Hause. Das ist gleich nebenan, ganz leicht zu finden.« Sie sah ihn hoffnungsvoll an.
    Er wollte ihre Gefühle nicht verletzen, aber auf keinen Fall würde er ihrer Einladung folgen. »Erin, ich ...«
    »Ich werde acht, und das ist echt eine große Sache. Sagt Mom zumindest immer. Acht heißt, dass ich groß werde und so.«
    Sie hatte vielleicht weitergesprochen, aber er war sich nicht sicher. Die Worte wurden zu einem lauten Rauschen in seinem Kopf.
    Acht? Erin wurde acht?
    Die Rechnung

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