Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Titel: Reden ist Silber, Kuessen ist Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
einzig sichere Nahrungsquelle, die sie haben.«
    »Wenn ihre Eltern nicht für sie sorgen können, dann sollten sie halt keinen Nachwuchs zeugen«, erwiderte Jed mit der für ihn typischen Gleichgültigkeit. »Außerdem kenne ich diese Leier, Skye, ich habe deine Broschüren gelesen. Du tust so, als würdest du etwas verändern wollen. Wenn du so sein willst wie jeder andere auch, dann geh und such dir einen Job.« Er warf einen Blick auf die Listen an der Wand und deutete dann auf die Weinliste, die sie in der Hand hielt. »Und zwar einen echten. Du kannst über Garth sagen, was du willst, er hat etwas aus sich gemacht. Und das kann ich respektieren.«
    Im Gegensatz zu deinen Töchtern, dachte Skye bitter. Nach seiner Definition hatten sie gar nichts geschafft.
    Jed verließ das Büro. Skye stand in der Mitte des Zimmers und versuchte, das Gefühl der Niederlage zu bekämpfen, das sie schon seit Tagen verfolgte. Zweifel kamen in ihr auf. Was, wenn sie es nicht schaffen würde? Wenn sie die Stiftung nicht beschützen könnte? Was, wenn Garth gewinnen würde?
    »Das werde ich nicht zulassen«, sagte sie laut. Sie konnte nicht tatenlos zusehen, dafür stand einfach zu viel auf dem Spiel.
    Nichts von dem, was Jed gesagt hatte, war neu gewesen. Er hatte nie verstanden, wieso sie mit dem Geld ihrer Mutter eine Stiftung gründen wollte. Er hielt es für reine Zeitverschwendung. Er machte seine eigenen Regeln und erwartete, dass jeder nach ihnen lebte. Und wenn Menschen nicht mit ihm übereinstimmten, ließ er sie einfach fallen.
    Das ist auch mit meiner Mutter passiert, dachte Skye traurig. Er hatte sie geheiratet und ihr alles gegeben, was sie wollte ... außer seinem Herzen. Und das hatte Pru den Rest gegeben.
    Skye dachte über etwas nach, das Izzy vor einer Weile gesagt hatte. Dass Jed keine Kinder mehr zeugen konnte. War das der Grund für das Scheitern seiner Ehe mit Pru gewesen? Dass sie ihm keine Kinder geschenkt hatte? Jed hätte sich sicherlich keine Gedanken darüber gemacht, dass es an ihm liegen könnte - er hätte immer einen Weg gefunden, ihr die Schuld dafür zu geben. Oder lag es daran, dass sie ihm keinen Sohn geboren hatte?
    Sich mit diesen Gedanken zu beschäftigen war wesentlich einfacher, als sich mit der Wahrheit auseinanderzusetzen, was Jed wirklich von ihr dachte. Vielleicht war es dumm von ihr, hierzubleiben, auf Glory‘s Gate. Sie liebte das Haus und betrachtete es als ihr wahres Zuhause, aber welchen Preis zahlte sie dafür, seine Hausherrin zu sein? Wie viel Stolz und Selbstrespekt konnte sie verlieren, bevor sie sich selbst verlor?
    Das Geräusch von trappelnden Schritten zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie legte die Weinliste zur Seite und wappnete sich.
    Und da kam auch schon Erin in Höchstgeschwindigkeit um die Ecke gesaust und warf sich in ihre Arme.
    »Hi, Mommy«, sagte sie und drückte Skye ganz fest. »Ich wollte dich noch mal sehen, bevor die Party anfängt.« Erin schaute zu ihr auf und grinste. »Das Essen riecht wirklich, wirklich lecker.«
    Skye küsste ihre Tochter auf den Scheitel. »In ungefähr fünfzehn Minuten wird ein Tablett ins Fernsehzimmer geliefert«, versprach sie.
    »Reicht es auch für Amber?«
    »Wann habe ich Amber schon jemals hungern lassen?«
    »Nie. Noch kein einziges Mal.«
    Amber war Erins Kindergärtnerin gewesen. Ihr Verlobter war beim Militär, und sie wollte so verzweifelt ein Hochzeitskleid von Vera Wang, dass sie Skye jederzeit als Babysitter zur Verfügung stand.
    »Okay, dann also los.«
    Erin umarmte sie noch einmal. »Ich hab dich lieb, Mommy.«
    »Ich dich auch, Süßkartoffel.«
    Erin kicherte. »Kommst du nach der Party noch mal zu mir rauf?«
    »Natürlich.«
    »Okay.« Erin warf ihr noch ein Lächeln zu und hüpfte dann aus dem Zimmer.
    Ihre Tochter hatte ihren Vater vor zwei Jahren verloren. Würde sie jetzt wegen Skyes Stolz auch noch ihr Zuhause verlieren? Erin liebte Glory‘s Gate über alles.
    Auf der anderen Seite wurde es vielleicht langsam Zeit, dass sie beide auf eigenen Füßen standen.
    »Nicht der richtige Augenblick, um Entscheidungen zu treffen«, rief Skye sich zur Ordnung. Aber bald würde sie nicht mehr darum herum kommen. Ihr dämmerte, dass sie nicht für immer hierbleiben konnte.
    Doch jetzt musste sie sich erst mal um eine Party kümmern.
    Skye hörte, dass die Musik begann, und schaute auf die Uhr. Jede Minute würden die ersten Gäste eintreffen. Sie ging noch einmal in die Küche, aber wie immer hatten die

Weitere Kostenlose Bücher