Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
wollten sie nichts davon wissen. Wieso sollte ein Mann wie er so etwas tun?« Skye war mehr als frustriert. »Zumindest ist das ihr Argument. Ja, klar, sie werden eine Untersuchung einleiten, aber sie gehen davon aus, dass das Kind von irgendjemandem einen dummen Streich gespielt hat. Vielleicht so eine Art Mutprobe. Garth ist zu schlau, um sich erwischen zu lassen. Ich bin mir sicher, dass er seine Spuren sorgfältig verwischt hat. Und Jed ist wie immer keine Hilfe. Er ist beim ersten Anzeichen von Ärger verschwunden.«
»Kann ich dich damit trösten, dass du es noch nie wirklich geliebt hast, Partys für Jed zu geben? Vielleicht ist das jetzt ja für immer vorbei?«
»Ein sehr kleiner Trost.« Skye wusste, dass Jed sie für alles verantwortlich machen würde - und es war ihr im Moment vollkommen egal.
»Ich werde mich mal umhören. Vielleicht finde ich ja etwas heraus. Garth ist ein schwer beschäftigter Mann. Möglicherweise unterläuft ihm ein Fehler, und dann sind wir da, um ihn uns zu schnappen.«
»Ich hoffe es. Ich will gar nicht daran denken, was er als Nächstes tut oder wer womöglich verletzt wird.«
Obwohl er wusste, dass es für sein Bein gar nicht gut war, konnte Mitch nicht aufhören, hin und her zu laufen. Er war wütend, was nichts Neues war, aber zum ersten Mal nicht auf die Welt im Allgemeinen. Dieses Mal hatte sein Zorn ein spezielles Ziel: Garth Duncan.
Der gestrige Abend war für Skye ein Desaster gewesen. Beinahe jedem auf der Party war ganz fürchterlich übel geworden. Und auch wenn der Anfall so schnell verschwand, wie er gekommen war, war es doch für alle Beteiligten ein sehr unschönes Erlebnis gewesen. Die Leute würden noch Monate darüber reden.
Mitch war gar nicht auf die Idee gekommen, dass Garth hinter dem Unwohlsein stecken könnte, bis Skye ihn heute Morgen angerufen hatte. Nun war er kurz davor, Garth zur Rede zu stellen und ihm Einhalt zu gebieten.
Er hörte ein Auto vorfahren und trat aus seinem Büro. Garth stieg aus seinem Mercedes.
»Haben wir ein Problem?«, fragte er.
Ohne nachzudenken holte Mitch aus und versetzte ihm einen Schlag. Garth stolperte einige Schritte rückwärts, bevor er das Gleichgewicht wiederfand.
»Ich nehme an, dir ist gestern Abend schlecht geworden«, sagte Garth und rieb sich den Unterkiefer. »Sorry, ich hätte dich warnen sollen.«
»Ich habe nichts gegessen, du Bastard.«
»Den Namen habe ich in letzter Zeit schon öfter gehört«
»Scheint, dass die Nachrichten sich schnell verbreiten. Was zum Teufel ist mit dir los? Warum tust du so etwas?«, verlangte Mitch zu wissen.
»Ich hab‘s dir doch gesagt: Ich werde Jed und seine Töchter zerstören. Das letzte Mal hat dir die Idee doch noch ganz gut gefallen. Du wolltest mir sogar helfen.« Er berührte noch einmal seinen Kiefer. »Ich nehme an, das hier bedeutet, dass du nicht mehr für mich arbeitest?« Er zuckte die Schultern. »Mach dir keine Gedanken. Ich bin auch so ganz gut aufgestellt.«
Mitch ballte die Fäuste. »Ich habe nie für dich gearbeitet.«
»Ich habe dich nicht bezahlt«, korrigierte ihn Garth. »Was nicht bedeutet, dass du nicht für mich spioniert hast.«
»Wie auch immer«, murmelte Mitch, nicht sicher, wieso Garth diesen Punkt so hervorhob. »Was du da vorhast, ist nicht richtig. Bring meinetwegen Jed zu Fall, wenn du willst, aber seine Töchter haben damit nichts zu tun.«
»Für mich schon. Außerdem interessierst du dich doch nur für Skye. Unglücklicherweise ist es dafür jetzt ein bisschen zu spät.«
Erst wusste Mitch nicht, was er meinte. Dann hörte er ein Geräusch, und es dämmerte ihm.
Verdammt sollen sie alle sein, dachte er, als er sich umdrehte und Skye vor sich stehen sah. Sie sah entsetzt und mehr als verletzt aus.
Mitch hätte sein anderes Bein dafür gegeben, die letzten fünf Minuten zurückzuspulen.
»Skye, nein.«
Doch sie ignorierte ihn und rannte. Rannte schnell und schneller, vermutlich in dem Wissen, dass er ihr niemals würde folgen können.
11. KAPITEL
»Mir geht es gut«, beharrte Skye, als Dana an der Espressomaschine Milch aufschäumte, während Lexi und Izzy neben ihr saßen. »Macht euch um mich keine Sorgen.«
Sie musste gar nicht erst hingucken, um zu wissen, dass Dana und ihre Schwestern ungläubige Blicke austauschten. Es ist alleine mein Fehler, dachte sie grimmig. Alles. Sich mit Mitch einzulassen. Ihm zu glauben, ihm zu trauen. Er hatte ihr sein wahres Ich bei ihrer ersten Begegnung gezeigt. Deutlicher hätte
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