Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Titel: Reden ist Silber, Kuessen ist Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
sie.
    »Es tut mir so leid. So ist er nicht.«
    »Offensichtlich doch.«
    Arturo seufzte. »Ich werde Erin später nach Hause bringen. Sie will sicher Fidela noch Guten Tag sagen, also wird sie wohl noch ein paar Stunden hier sein.«
    »Das wäre toll. Danke schön.«
    »Kein Problem.«
    Er richtete sich auf und schloss die Tür. Dann wandte auch er sich dem Stall zu. Skye legte den Gang ein und fuhr zurück nach Hause. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr, aber sie drehte sich nicht um und schaute auch nicht zurück. Hier gab es nichts mehr, worum sie sich kümmern musste. Und je eher sie das begriff, desto besser für alle Beteiligten.
    Mitch wusste, dass ihm schwere Zeiten bevorstanden, als er zur Mittagszeit die Küche betrat und eine Dose Thunfisch auf dem Tresen vorfand. Fidela war nirgendwo zu sehen, und ihre Nachricht war eindeutig: Mach dir dein Essen selber.
    Er konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals nicht für ihn gekocht hätte, egal, was er angestellt hatte.
    Sie hatte gesehen, dass er am Vormittag mit Garth gesprochen hatte, wie Skye dazugekommen und dann weggerannt war. Natürlich hatte sie ihm Fragen dazu gestellt. Nachdem er ihr alles erzählt hatte, hatte sie ihn angeschaut, als würde sie ihn nicht mehr kennen. Dann war sie schweigend ins Haus zurückgegangen. Offensichtlich war sie immer noch böse.
    Er wollte sie finden und ihr sagen, dass alles nicht so schlimm war, wie sie dachte. Garth hatte keinerlei Informationen von ihm erhalten, und er war höchstens ein sehr halbherziger Komplize gewesen. Aber würde das zählen? Oder zählte nur seine ursprüngliche Absicht?
    Ich bin so wütend gewesen, dachte er, als er im Kühlschrank nach etwas Essbarem suchte. Wütend, weil er gezwungen worden war, zurückzukehren. Wütend über den Verlust seines Beines. Und wütend auf Skye wegen einer ganzen Liste von Verfehlungen, von denen sie einige gar nicht begangen hatte. Herauszufinden, dass Erin nicht seine Tochter war, hatte ihm dann den Rest gegeben.
    Eine Erklärung, dachte er, aber keine Entschuldigung.
    Er gab seine Suche nach einem Mittagessen auf und ging nach draußen. Dem Geräusch von klappernden Hufen und fröhlichem Lachen folgend, stand er bald am Zaun des Reitplatzes, wo Arturo mit Erin arbeitete.
    Das Mädchen nahm die Übungshindernisse mit Leichtigkeit und bettelte darum, sie höher zu legen. Arturo war sehr geduldig mit ihr, wies sie darauf hin, was sie anders machen sollte, und lobte sie, wenn sie etwas gut machte. Mitch war sicher, dass die beiden ihn gesehen hatten, aber keiner nahm Notiz von seiner Anwesenheit.
    Bei Arturo konnte er es verstehen. Fidela hatte ihm sicher von Garth erzählt. Aber Erin? Worüber konnte sie wütend sein? Hatte Skye ihr irgendetwas über ihn erzählt? Das wollte er nicht glauben, aber was konnte es sonst sein?
    Mitch wandte sich von den beiden ab und ging in sein Büro. Okay, er hatte es also vermasselt. Es tat ihm leid. Zählte das denn gar nicht?
    Die nächste halbe Stunde verbrachte er damit, sich selber leidzutun. Dann betrat Erin sein Büro.
    Wie ein eins zwanzig großer achtjähriger Racheengel stapfte sie auf seinen Schreibtisch zu.
    »Du hast meine Mom zum Weinen gebracht«, sagte sie, offensichtlich außer sich. »Ich hätte es nicht hören sollen, aber ich hab‘s nun mal gehört, und sie hat deinetwegen geweint. Helden sollten nicht gemein sein. Du solltest dich um uns kümmern und uns nicht zum Weinen bringen.«
    Es war, als ob ihre Kraft nach diesem Ausbruch erschöpft wäre, und sie sackte ein wenig in sich zusammen. Tränen füllten ihre Augen und rannen über ihre Wangen. »Du hast sie zum Weinen gebracht«, flüsterte sie.
    Sie so zu sehen war das Schlimmste, was ihm je passiert war. Eine Mischung aus Schuld und Hilflosigkeit brachte ihn auf die Füße. Er kam um den Tisch herum und versuchte, sie in die Arme zu ziehen, aber sie wich zurück.
    »Lass mich«, rief sie und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich wollte deiner Mom nicht wehtun.«
    »Hast du aber.« Sie klang beinahe schockiert, als ob sie nicht erwartet hätte, dass er zu so etwas fähig war. »Du bist ein schlechter Mensch.«
    »Nein, bin ich nicht. Ich habe eine schlechte Wahl getroffen, aber das ist nicht das Gleiche.«
    »Für mich schon.«
    Er wusste, dass sie sich von jemandem betrogen fühlte, von dem sie nicht gewusst hatte, dass er sie betrügen könnte. Aber er wusste nicht, wie er es besser machen

Weitere Kostenlose Bücher