Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
riechen, Mitchs dunkle Augen sehen, seinen intensiven Blick. Sie hatte den Atem angehalten, und alles, was sie hörte, war das Klopfen ihres Herzens.
»Er sagte mir, dass er mich liebt und den Rest seines Lebens mit mir verbringen wolle. Ich wäre das Beste, das ihm je passiert sei. Und dann hat er mich gefragt, ob ich ihn heiraten will.«
Tränen rannen ihre Wangen hinunter, als sie sich daran erinnerte, wie sehr sie ihn geliebt hatte. Wie sie gewusst hatte, dass sie für immer zusammenbleiben würden.
»Als ich ihm sagte, dass ich ihn nicht heiraten könne, habe ich ihm den Ring zurückgegeben«, fuhr sie mit zittriger Stimme fort. »Er nahm ihn und warf ihn in den Dreck. Ich war entsetzt. Wir haben gestritten, und dann ist er einfach davongegangen. Ich habe so sehr geweint, dass ich kaum etwas sehen konnte, aber ich war entschlossen, den Ring zu finden. Ich habe so lange im Dreck herumgestochert, bis ich ihn endlich entdeckt habe.« Sie berührte ihn mit einer Fingerspitze. »Ich dachte, er würde etwas bedeuten.«
Dana hockte sich neben sie. »Willst du, dass ich ihn für dich verprügele? Ich könnte es locker mit ihm aufnehmen.«
Trotz allem musste Skye lachen. »Das ist sehr süß von dir, aber ich will nicht, dass du ihm wehtust.« Sie wischte sich die Wangen trocken. »Ist das blöd oder was? Nach all der Zeit und allem, was passiert ist, will ich nicht, dass ihm wehgetan wird. Ich dumme, dumme Kuh.«
»Du wusstest es nicht. Und hättest es auch nicht wissen können«, sagte Lexi.
»Er hat mich betrogen.«
»Er ist immer noch nicht über dich hinweg«, bemerkte Izzy. »Kann er gar nicht. Das alles sieht nicht nach einem Mann aus, dem du egal bist. Er ist echt vergrätzt.«
»Er gibt mir die Schuld daran, dass er ein Bein verloren hat. Wenn ich ihn nicht verlassen hätte, wäre er nicht zur Navy gegangen und so weiter. Es ist alles mein Fehler.«
Gestern hätte sie noch gesagt, dass da noch etwas zwischen ihnen war. Eine kleine Chance, vielleicht. Aber jetzt? Heute? Da gab es nur noch Wut und Verrat.
»Und wenn es ihm leidtut?«, fragte Izzy.
»Und was, wenn nicht?«, erwiderte Dana und fluchte dann. »Warum muss es ausgerechnet Mitch sein? Mit jedem anderen könnte ich umgehen, aber nicht mit ihm. Nicht so.«
Skye stand auf und trocknete die letzten Tränen. »Wir werden das nicht wieder ins Lot bringen. Es ist passiert, und wir müssen damit leben. Mitch ist keiner der Guten mehr. Punktum.«
Ich klinge so stark, dachte sie, zufrieden, dass sie so gut schauspielern konnte. Sie verließ die Küche und fand Erin auf den Treppenstufen sitzen. Ihre Tochter hatte die Knie an die Brust gezogen und sah traurig und verängstigt aus.
»Was ist los?«, wollte Skye wissen, als sie sich neben sie setzte und ihr übers Haar strich.
»Du bist böse auf Mitch.«
Innerlich stöhnte Skye auf. »Du hast uns gehört.«
Erin sah sie an. »Nicht absichtlich. Ich habe nur ein bisschen was gehört, und dann bin ich gegangen.« Sie lehnte ihren Kopf gegen den ihrer Mutter. »Du hast geweint, Mommy.«
»Damit bin ich jetzt durch. Ich fühle mich nicht gut.«
Es sind die Tränen, dachte Skye. Sie erinnern sie an die Zeit, als Ray gestorben war. Skye hatte wochenlang geweint.
»Hast du Bauchschmerzen?«, fragte sie ihre Tochter. Erin nickte.
»Das wird wieder besser. Willst du ausreiten? Wir könnten einen langen Ausritt machen, das hilft bestimmt.«
»Ich soll eigentlich mit Arturo meine Sprünge üben.«
Was sie zur Cassidy-Ranch bringen würde. Skye wusste nicht, was sie sagen sollte. Auch wenn sie nicht wollte, dass Erin in nächster Zeit Kontakt zu Mitch hatte, wollte sie ihr doch den Umgang mit Arturo und Fidela nicht verbieten. Die beiden bedeuteten ihr viel, und sie brauchte sie in ihrem Leben.
»Ich fahre dich rüber«, sagte Skye. »Hol mal deine Stiefel.«
Fünfzehn Minuten später fuhr sie vor dem Stall vor. Sie konnte Mitch nirgendwo entdecken, was gut war. Sie fühlte sich noch nicht stark genug, um ihm gegenüberzutreten.
Arturo erwartete sie bereits. Er öffnete Erin die Autotür. »Du musst dein Pferd satteln«, sagte er ihr. »Dann werden wir springen.«
Erin grinste. »Ich bin bereit«, rief sie und rannte zum Stall.
Arturo beugte sich durch die offene Tür und schaute Skye an. »Geht es dir gut?«
Diese einfache Frage sagte ihr, dass er wusste, was vorgefallen war. Vielleicht nicht in allen Einzelheiten, aber genug, um sich Sorgen um sie zu machen.
»Wird schon wieder«, sagte
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