Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
er es doch gar nicht machen können, aber sie hatte nicht zugehört. Sie wollte, dass er mehr war, und er hatte willig mitgespielt. Aber er hatte sich nicht verändert. Er hasste sie immer noch und wollte, dass sie bestraft wurde. Jetzt war er nicht nur sauer über ihre Vergangenheit, sondern auch wegen Erin. Sie hatte sich das alles selbst zuzuschreiben.
Dana füllte die heiße Milch in einen Becher und reichte ihn ihr. »Willst du einen Schuss Whiskey dazu?«, fragte sie.
Skye schaute auf die Uhr. Es war kaum Mittag. »Nein. Ist schon okay. Ich brauche nur eine Minute.«
»Was du brauchst, ist Mitchs Kopf auf einem Silbertablett«, sagte Izzy wütend.
Sie saßen in der großen Küche von Glory‘s Gate. Es war ein wunderbar sonniger Samstag. Sonnenstrahlen spielten auf dem Fußboden. Eine warme Brise wehte. Normalerweise hätte das gereicht, um Skye gute Laune zu bereiten, aber nicht heute.
»Ich kann es nicht glauben.« Lexi nahm die nächste Tasse aus Danas Hand. »Es wirkte so, als wäre er wirklich endlich glücklich, wieder zu Hause zu sein. Er war so ... nett.«
»Wann hast du mit ihm gesprochen?«, wollte Dana wissen. »Gestern Abend auf der Party. Ich hatte das Gefühl, dass ihm immer noch sehr viel an dir liegt, Skye.« Sie schaute ihre Schwester an. »Es tut mir so leid.«
»Er hat uns allen etwas vorgemacht.« Skye versuchte, die Bitterkeit in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Und wir sind alle darauf hereingefallen. Ich mehr als alle anderen. Ich habe mir solche Sorgen um ihn gemacht, ob er wieder gesund werden und zurück in sein Leben finden würde. Und ich habe mich so schlecht gefühlt, als er dachte, Erin wäre von ihm. Es tat mir in der Seele weh, ihm sagen zu müssen, dass dem nicht so ist. Jetzt hingegen denke ich, dass es wohl auch nur eines von Garths Spielchen war. Sehr wahrscheinlich hat Mitch nie auch nur über Erin nachgedacht. Es war nur eine weitere Möglichkeit, es mir heimzuzahlen.«
»Weißt du, wie lange er für Garth gearbeitet hat?«, fragte Izzy.
»Ist das nicht egal?«
»Vielleicht nicht«, erwiderte Lexi. »Wenn es sich um eine kurzfristige Entwicklung handelt, ist es vielleicht nicht so schlimm.«
Skye hob die Augenbrauen.
»Dann hat er wenigstens vorher nicht gelogen«, merkte Dana an. Dann schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid. Ich versuche, euch zu unterstützen, aber dafür bin ich wohl einfach zu zynisch. Mitch hat sich in einen richtigen Mistkerl verwandelt, und das tut mir leid. Er war mal einer der Guten.«
Ja, vorher, dachte Skye wütend. Sie würde darauf wetten, dass Mitch - wenn sie ihn denn jemals darauf ansprechen würde - ihr die Schuld für alles in die Schuhe schieben würde. Seiner Meinung nach hatte sie das alles bestimmt verdient.
Sie konnte akzeptieren, dass er mit ihr geschlafen hatte, um sie auf die falsche Fährte zu locken und danach mit Missachtung zu bestrafen. Sie konnte eine ganze Menge Dinge akzeptieren. Aber sie war zu ihm gegangen und hatte um Hilfe gebeten. Er hatte eingewilligt, obwohl er die ganze Zeit über gewusst hatte, dass er sie hintergehen würde. Er hatte sie hereingelegt.
»Er ist nicht der Mann, für den ich ihn gehalten habe«, flüsterte sie. »Das trifft mich am meisten. Ich habe falsch damit gelegen, wer er im Innern wirklich ist.«
Er ist immer so ehrenhaft gewesen, dachte sie traurig. So ernst.
»Mir gefällt das gar nicht«, grummelte Izzy »Ich war ein bisschen in ihn verknallt, und nun ist er ein Arschloch.«
»Und um dich geht es hier ja auch«, merkte Dana an.
»Na ja, ja.«
Lexi kicherte. Skye versuchte ein Lächeln, aber es misslang. Dann griff sie in ihre Hosentasche und holte den Ring hervor, den sie am Morgen aus ihrer Schmuckschatulle genommen hatte. Sie warf ihn auf den Küchentisch.
Im Licht der Deckenlampe funkelten die Diamanten. Das Gold glänzte immer noch wie neu. Alle vier Frauen starrten den Ring an.
»Er ist wunderschön«, bemerkte Lexi.
»Ja, das war er.« Skye trank von ihrem Kaffee. »Der Ring, den Ray mir gegeben hat, war größer, aber dieser hier war derjenige, der gezählt hat. Mitch und ich waren draußen. Wir hatten einen Ausritt gemacht, und der Himmel bezog sich langsam. Ich sagte, dass es bald regnen würde und wir umkehren sollten. Er zog mich damit auf, dass meine Frisur nicht nass werden dürfe, und während wir noch lachten, zog er den Ring aus der Tasche und fiel vor mir auf die Knie.«
Sie hatte das Bild so klar vor Augen. Sie konnte das frisch gemähte Gras
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