Reden macht Leute
bestimmte Haltung und einen bestimmten Gesichtsausdruck ein, der häufig vom Beruf geprägt ist. So werden Männer wie Frauen, die im Dienstleistungsgewerbe, im Personalbereich oder beratend tätig sind, auch dann noch ein freundliches Gesicht machen, wenn Ihnen nicht unbedingt danach zumute ist – einfach, weil sie sich dieses Verhalten bewusst oder unbewusst anerzogen haben. Andere hingegen, die es nicht nötig haben oder meinen, darauf verzichten zu können – wie der schon erwähnte Staatsanwalt, aber auch Einkäufer, Controller oder auch manche Chefs –, glauben wohl, durch ein abweisendes Verhalten andere eher einschüchtern und gefügig machen zu können.
Da man im Einzelfall nicht weiß, warum jemand so guckt, wie er schaut, gilt für Sie von nun an: Lassen Sie sich von abweisenden Gesichtern nicht irritieren und konzentrieren Sie sich auf die Zuhörer, die Ihnen gern folgen .
Ihre Körperhaltung bestimmt Ihre Ausstrahlung
Wenn Ihnen in Ihrer Jugend gepredigt wurde: „Steh gerade!“, dann gilt das auch weiterhin. Eine aufrechte Körperhaltung ist nicht nur vernünftig, um Haltungsschäden vorzubeugen, sie ist auch notwendig, um durch die Körperhaltung Autorität und Kompetenz auszustrahlen. Denn meist kennen die Zuhörer Sie nicht und so können Sie schneller Vertrauen aufbauen, als wenn Sie unsicher, mit hängenden Schultern oder schief dastehen.
Zur richtigen Körperhaltung gehört auch der Kopf. Ob Sie ihn ruhig und gerade halten, können Sie selbst testen, indem Sie ein Buch auf den Kopf legen und dann freundlich lächelnd ein paar Schritte laufen und auch noch die Hände angemessen einsetzen.
Nicht umsonst verstärken Männer diese Ausstrahlung durch Schulterpolster in den Jacken. Wir Frauen haben uns dies inzwischen zunutze gemacht. Auch unsere Blazer und Kostümjacken, Blusen, Pullover und Kleider sind – je nach Mode – mit Schulterpolstern ausgestattet.
Die richtige Körperhaltung für Autorität und Kompetenz
Den Kopf ruhig und gerade halten.
Vertrauen schaffen durch ruhigen Blickkontakt .
Eine aufrechte Haltung steht für Selbstsicherheit und Aufrichtigkeit.
Beine: Leichte Schrittstellung, jedoch Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilen.
Natürliche Gestik
Männer machen meist wenig Gesten. Da sie auf andere sicher wirken wollen, stecken sie gern eine Hand in die Hosentasche, halten in der anderen Hand ihren Spickzettel oder machen mit ihr auch ab und zu Gesten . Dazu recken sie manchmal noch das Kinn ein wenig in die Höhe. Ein solches Auftreten empfinden viele Zuhörer als arrogant. Außerdem birgt die Hand in der Hosentasche die Gefahr, dass man mit Gegenständen, die man darin verstaut hat – Schlüssel, Taschentuch, Kleingeld –, herumspielt. So etwas kann wirklich peinlich wirken. Wenn Ihnen öfter mal gesagt wurde: „Nimm die Hand aus der Tasche“, dann sollten Sie dies wirklich beherzigen. Von Elly Heuss-Knapp, der Frau unseres ersten Bundespräsidenten, wird sogar berichtet, sie hätte ihrem Mann die Taschen zugenäht, damit er seine Hände nicht hineinstecken konnte.
Da viele Frauen meist lebhaft gestikulieren, wird ihnen gern vorgehalten: „Fuchtel nicht so herum.“ Ob man dies als persönlichen Angriff einschätzen sollte oder als berechtigte Kritik, können Sie selbst oft gar nicht beurteilen. Deshalb ist es für Sie wichtig, dass Sie in so einem Fall auch andere Menschen, denen Sie vertrauen, fragen, ob dieser Eindruck stimmt. Denn normalerweise redet jeder Mensch, egal ob Frau oder Mann, der seinen Standpunkt engagiert und lebendig vorträgt, mit den Händen. Vielmehr ist es ein Zeichen von Unsicherheit , wenn ein Mensch in solch einer Situation seine Hände zusammennimmt, sie in den Taschen oder auf dem Rücken versteckt oder vor der Brust verschränkt.
Das Reden mit einstudierten Gesten ist keine Lösung, denn es wirkt lächerlich und übertrieben. Ein natürliches Auftreten ist gefragt, und dazu gehören begleitende und unterstreichende Handbewegungen. Hier gibt es ein paar Regeln, die Sie kennen und beachten sollten, weil Sie beim Reden vor Publikum immer damit rechnen müssen, dass das Alarmprogramm ausgelöst wird und Sie sich verkrampfen. Deshalb müssen wir uns die natürliche Gestik wieder neu erwerben. Das führt dann zwar nicht gleich zu einer – für Sie – natürlichen Gestik, da sie vom Bewusstsein gesteuert wird, doch kann sie auf unsere Hörer durchaus normal wirken. Im Übrigen ist es eine Frage der Übung, bis Sie Ihre Hände wieder
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