Reden macht Leute
„vergessen“ und trotzdem sicher sein können, dass Sie sie in natürlicher Weise einsetzen.
Die richtigen Gesten – Brücke zum Publikum
Sie nehmen die Hände etwa in Hüfthöhe vor Ihre Körpermitte. Die Gesten gehen dann von der Körpermitte aus auf die Hörer zu. So schlagen Sie eine Brücke zu Ihren Hörern und fördern den Kontakt. Oder bildhaft formuliert: Stellen Sie sich vor, Sie sind die Heilige Elisabeth von Thüringen und speisen die Armen: „Hier ein Brötchen für dich und da ein Brötchen für deine Nachbarin.“ Probieren Sie es ruhig vor dem Spiegel aus. Wenn es auf Sie komisch wirkt, dann liegt es daran, dass wir alles, was wir bewusst machen, meist als unnatürlich empfinden. Fragen Sie deshalb ruhig Freundinnen und Freunde, ob diese Art der Gestik natürlich wirkt. Wird das bestätigt, dann können Sie Ihre Hände sich selbst überlassen und darauf vertrauen, dass sich von nun an Ihre Gestik weiterentwickeln und entfalten wird.
Ich empfehle Ihnen, gleich heute damit anzufangen und bei Rednerinnen und Rednern immer wieder auf die Körpersprache zu achten. Wenn Sie sich darauf konzentrieren, werden Sie allerdings feststellen, dass Sie dann weniger auf den Inhalt achten können. Es ist deshalb nicht notwendig, dies während der ganzen Redezeit zu tun. Es ist völlig ausreichend, ab und zu auf Haltung und Gestik zu schauen.
Auch das Fernsehen bietet Ihnen die Möglichkeit, Menschen in Redesituationen zu beobachten. Interessant sind hier unter anderem die Moderatoren, die die Wetterkarte erläutern, Talkmaster oder Ausschnitte aus politischen Reden. Machen Sie Ihre Studien und entwickeln Sie selbst einen Maßstab für eine angemessene Haltung und Gestik.
Wichtig: Sie müssen sich nur den natürlichen Ausgangspunkt für Gesten merken und den Rest Ihrem Temperament überlassen. Wenn Sie am Anfang Probleme haben, die Hände oben zu halten, können Sie Ihren Spickzettel in eine Hand nehmen.
Doch Vorsicht: Halten Sie sich bitte nicht mit beiden Händen an dem Zettel fest. Das sieht in der Regel zu brav aus. Außerdem können Sie mit Ihren Händen keine Brücke zu den Hörern schlagen, und Ihnen fehlen die Hände als Mittel, Ihre inneren Spannungen schneller abzubauen. Und schließlich haben Sie nicht die Möglichkeit, mit dem Einsatz der Hände das Engagement , mit dem Sie Ihre Sache vertreten, für andere sichtbar zu demonstrieren.
Doch mit welcher Hand sollen Sie Gesten machen? Sicher nicht mit der, in der Sie den Zettel halten. Welche ist Ihre Gestikhand? Hierzu ein kleiner Test: Halten Sie einen Zettel mit beiden Händen fest, so dass Sie das Geschriebene auch lesen können. Jetzt kratzen Sie sich bitte mit einer Hand an der Nasenspitze. Die dafür benutzte Hand ist mit ziemlicher Sicherheit Ihre „Gestikhand“. Legen Sie von nun an Ihren Spickzettel immer in die ruhigere Hand. Sind Sie beidhändig veranlagt, kann es sein, dass Sie immer gerade mit der Hand „wedeln“, in der Sie den Zettel halten. Dann sind für Sie andere Spickzetteltechniken sinnvoll, etwa der verstärkte Einsatz von Overheadfolien .
Was Gesten bewirken
Sie sind Brücke zum Publikum.
Sie wirken als Blitzableiter für Ihre inneren Spannungen.
Ihre Sprechweise/Ihr Tonfall wird durch Gesten lebendiger und abwechslungsreicher.
Bildhafte Gesten verdeutlichen das Gesprochene.
Ihr Outfit
Ihr Outfit als Mann
Ihr Outfit als Frau
Kleider machen Leute. Bei Reden in der Öffentlichkeit hat Ihr Outfit großen Einfluss auf den Erfolg Ihrer Rede, denn Sie sind den Blicken der Hörer während der ganzen Redezeit schonungslos ausgesetzt. Deshalb empfehle ich Ihnen, bei Ihrem Outfit drei Faktoren zu berücksichtigen: Sie sollten sich darin wohlfühlen, es sollte passend zum Inhalt Ihrer Rede sein und den Erwartungen Ihrer Hörer entsprechen.
Ihr Outfit als Mann
Männer haben es auf den ersten Blick leichter, die passende Kleidung zu finden, weil es mehr Regeln gibt, an denen sie sich orientieren können. Dennoch habe ich festgestellt, dass es hier oft auf die Details ankommt. So ist der Anzug bei offiziellen Redeanlässen sicher grundsätzlich das richtige Outfit. Doch wie steht es mit der Regel: Jackett vor Redebeginn zuknöpfen? Auf mich wirkt dies oft befremdlich, wenn ein Redner mit zugeknöpftem Jackett versucht, einen offenen Eindruck zu hinterlassen, vor allem bei einem Zweireiher. Wenn das Jackett zudem etwas eng sitzt, ist der Redner in seinen Möglichkeiten, zu gestikulieren, eingeschränkt. Doch woher stammt diese
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