Reden macht Leute
Glaubwürdigkeit, die Sie ausstrahlen, und nicht durch Perfektion!
Ihr Lächeln kommt zu Ihnen zurück
Eine weitere Möglichkeit, den Kontakt zu Ihren Hörern herzustellen, ist das Lächeln. Ein chinesischer Spruch sagt: „Wer nicht lächeln kann, sollte kein Geschäft eröffnen.“ Und da Sie als Rednerin oder Redner „Verkäufer“ Ihrer Meinung, Ihres Wissens oder Ihrer Ideen und Vorstellungen sind, sollten Sie eine gewisse Freundlichkeit ausstrahlen.
Männern fällt dies erfahrungsgemäß vor allem zu Beginn einer Rede viel schwerer als Frauen. Denn wenn Sie, meine Herren, unter dem Einfluss der Stresshormone stehen, neigen Sie dazu, keine mimischen Reaktionen zu zeigen. Falls das auf Sie zutreffen sollte, kleben Sie sich bitte gut sichtbar auf Ihren Spickzettel oder auf den Ablagetisch einen Smiley, so dass Sie an das Lächeln erinnert werden. Selbst wenn Sie dann gezwungenermaßen ein freundliches Gesicht machen, so wird Ihr Lächeln echt, so bald das erste Lächeln zurückkommt. Denn: „Ein Lächeln kann man nicht verschenken, es kommt immer wieder zurück.“
Frauen lächeln häufig zu viel – aus Verlegenheit und Unsicherheit. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn Reden von Frauen bisweilen nicht ernst genommen werden – auch nicht von anderen Frauen –, weil alles immer so lieb und nett vorgebracht wird. Sie müssen ein Gespür dafür entwickeln, was „angemessen“ ist: Weniger ist oft mehr. Schädlich ist das Lächeln nach Vorbringen eines Arguments. Dadurch wird ihm die Wirkung genommen.
Obwohl „frau“ manchmal des Guten zu viel tut, ist Lächeln trotzdem ein notwendiges und wirksames Kontaktmittel. Warum setzen Frauen dieses Kontaktmittel häufiger ein als Männer? Frauen bemerken bereits als kleine Mädchen, dass sie mit Charme weiterkommen; denn sie werden für dieses Verhalten meist belohnt. Kleinen Mädchen oder jungen Frauen bringt dieses Verhalten Vorteile, um die sie Männer durchaus beneiden. Doch haben sie bisweilen Probleme, ihre Forderungen im beruflichen Alltag mit einem Lächeln auf den Lippen durchzusetzen. Wenn Männer diese Strategie anwenden, wirkt dies meist ganz anders. Ich habe schon bekannte Manager erlebt, die mir mit dem freundlichsten Lächeln der Welt nein sagten, als es zum Beispiel um Frauenförderung im Unternehmen ging. Hier wurde das Lächeln als Taktik und nicht aus Gewohnheit oder aus Verlegenheit eingesetzt.
Rednerpult nur, wenn es notwendig ist
Häufig werden Reden und Vorträge von einem Rednerpult aus gehalten. Das ist meist unnötig. Viele Redner benutzen jedoch gern ein Pult, da es eine gewisse Sicherheit vermittelt. Außerdem braucht man sich keine Gedanken über Gesten zu machen. Notfalls kann man sich immer noch am Pult festhalten. Doch beeinträchtigt ein solches Pult die Nähe zu den Hörern. Es lässt Sie und einen großen Teil Ihrer persönlichen Ausstrahlung verschwinden. Deshalb überlegen Sie sich vor Ihrer Rede, ob Sie das Pult wirklich brauchen; der direkte Kontakt zu Ihren Hörern zählt mehr als Ihr Bedürfnis nach Sicherheit.
Wichtig: Sprechen Sie nur dann von einem Pult aus, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Etwa wenn es sich um einen so großen Saal handelt, dass Sie ohne Mikrofon nicht von allen verstanden werden würden und dieses am Pult befestigt ist. In allen anderen Fällen ist das Reden vom Pult aus nicht zwingend notwendig. Ihren Spickzettel können Sie jederzeit in die Hand nehmen.
Mehr Glaubwürdigkeit durch einen persönlichen Sprachstil
Wenn Sie bei Ihren Hörern etwas bewirken wollen, dann müssen Sie sie auch persönlich öfter ansprechen. Also: „Sie als Autofahrer …“ oder „Die Autofahrer unter Ihnen …“ und nicht: „Die Autofahrer sollten immer …“.
Manchmal ist es auch angebracht, sich als Rednerin oder Redner mit einzubeziehen: „Wir alle wollen doch …“ oder „Geht es Ihnen nicht auch so wie mir, wenn Sie …“.
Auch das Wort „Ich“ ist notwendig, um einen Bezug zwischen sich und dem Thema aufzuzeigen, zum Beispiel: „Zuerst dachte ich, dass das Projekt langweilig ist. Doch nachdem ich mich damit beschäftigt habe, bin ich begeistert und hoffe, dass ich Sie mit meiner Begeisterung anstecken kann.“ Ein solcher Sprachstil verstärkt Ihre Glaubwürdigkeit bei den Hörern. Es ist im Übrigen ein Zeichen von Unsicherheit, wenn die vortragende Person die Hörer nicht direkt anspricht, denn es gehört ein gewisser Mut dazu, dies zu tun. Bei Fachvorträgen und Präsentationen wird dies
Weitere Kostenlose Bücher