Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reden macht Leute

Reden macht Leute

Titel: Reden macht Leute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Fey
Vom Netzwerk:
„Wegweiser“, das heißt Hinweise, damit die Hörer die Struktur Ihres Vortrages besser erkennen können, zum Beispiel: „So weit zum Sachverhalt. Ich komme jetzt zum Punkt drei.“
Sie verwenden keine Visualisierungshilfen zum besseren Verständnis, und um den Erinnerungseffekt zu vergrößern.
Sie verwenden zu viele Folien, so dass man sagen könnte: „Noch ‘ne Folie mehr und es wäre ein Film gewesen.“
Und als schlimmste „Todsünde“: Sie wollen den Hörern in zehn Minuten beibringen, wozu die meisten zehn Semester brauchen.

Zwischenfragen und Attacken souverän begegnen
    Zwischenrufe ignorieren
Schlagfertig reagieren
Souverän statt schlagfertig
Clever Zeit gewinnen
Zwischenrufer mit Namen ansprechen
Zeitnot wegen des Dialogs mit dem Publikum
    Profis lieben Fragen, Anfänger fürchten sie. Deshalb hüten Sie sich davor, sich als Anfänger zu entlarven, indem Sie zu Beginn Ihrer Rede darum bitten, Fragen erst am Ende Ihres Vortrags zu stellen. Versuchen Sie stattdessen lieber, möglichst früh mit Ihren Hörern ins Gespräch zu kommen, indem Sie sie zu Beiträgen ermuntern: „Wenn Sie zu dem Gehörten Fragen haben oder etwas anmerken oder ergänzen möchten, melden Sie sich bitte gleich.“ Wenn Sie Ihren Hörern immer Rederecht einräumen, bedeutet dies nicht, dass diese dann auch immer sofort eine entsprechende Antwort erhalten. Denn wie Sie mit dem, was die Hörer fragen oder sagen, verfahren, das entscheiden Sie allein. In den allermeisten Fällen werden Sie sofort darauf eingehen – es besteht dazu jedoch keine Verpflichtung. Auch die Angst, dann, wenn Hörer von Ihrer Aufforderung Gebrauch machen, sprachlos zu sein oder dumm zu reagieren, ist in der Regel unberechtigt. Sie sind, was Ihr Thema angeht, entsprechend vorbereitet, die Hörer nicht. Dennoch werden Sie im Folgenden Tipps bekommen, wie Sie mit schwierigen Situationen souverän umgehen können.
    Wenn es sich nicht um bösartige Störmanöver handelt, sind Fragen und Beiträge Ihrer Hörer immer positiv. Sie zeigen nämlich, dass Ihr Thema zum Mitdenken anregt und Interesse weckt. Fragen zeigen auch, dass Sie als Autorität anerkannt werden, denn man fragt nur jemanden, von dem man sich auch eine gescheite Antwort erhofft. Deshalb sind Fragen – auch kritische – immer positiv. Sie geben Ihnen nämlich die Möglichkeit, etwas klarzustellen oder ausführlicher zu behandeln als vorgesehen.
    Fragen – auch unfaire (!) – sind daher grundsätzlich positiv:
Fragen zeigen Interesse.
Fragen geben Ihnen die Chance der Klärung.
Fragen zeigen, Sie werden ernst genommen.
Fragen sind eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass Sie mehr wissen, als Sie im Vortrag oder im Gespräch bisher gesagt haben.
    Zwischenrufe ignorieren
    Mit bösartigen Störmanövern müssen Sie im politischen Raum rechnen, in anderen Situationen sind sie eher selten. Hier kommt es darauf an, die Nerven zu behalten. Ich selbst habe die Zeit nach 1968 an der Universität erlebt. Es war damals fast unmöglich, als CDU-Politiker an einer Universität eine Rede zu halten.
    Er wurde gnadenlos ausgebuht, oder die Polizei musste erst für Ruhe und Ordnung sorgen, damit der Politiker seine Rede halten konnte. Gefährlich sind Situationen, wenn der Redner oder die Rednerin durch Zwischenrufe provoziert worden ist und dann zurückschlägt. Denn alles, was der Redner oder die Rednerin sagt, ist meist auf demselben niedrigen Niveau wie das des Störers und wird dank des Mikrofons von allen gehört. Wer Sie jedoch provoziert hat, das ist hinterher meist nicht mehr festzustellen. Deshalb sind das Überhören von unqualifizierten Zwischenrufen und das Nicht-darauf-Eingehen die besten Strategien. Gemäß dem Spruch: „Was juckt es eine Eiche, wenn sich ‘ne wilde Sau dran juckt.“
    Schlagfertig reagieren
    Ich bewundere schlagfertige Menschen. Doch wenn Sie mir gegenüber schlagfertig reagieren und ich dabei den Kürzeren ziehe, ist mir Schlagfertigkeit nicht sonderlich sympathisch. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich. Deshalb überlegen Sie sich, was es Ihnen einbringen würde, wenn Sie auf irgendeinen dummen Zwischenruf schlagfertig reagieren. Bringt es die Sache weiter? In der Regel nicht.
    Beispiel:
    Sie halten einen Vortrag, und ein Hörer ruft etwa: „Dummes Geschwätz.“ Wenn Sie jetzt schlagfertig kontern mit einer Floskel, die fast immer passt: „Herr F., Ihre Zwischenrufe waren auch schon mal geistreicher“, dann haben Sie sicher die Lacher auf Ihrer Seite, doch was nützt es

Weitere Kostenlose Bücher