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Reden und Ansprachen (TaschenGuide)

Reden und Ansprachen (TaschenGuide)

Titel: Reden und Ansprachen (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Mentzel , Frank Rosenbauer
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vermeiden lassen. Das ist vor Fachleuten kein Problem. Wenn jedoch Laien dabei sind, dann muss der Fachbegriff unbedingt erklärt werden. Das gilt auch für Abkürzungen, die nicht allgemein bekannt sind.
    Versetzen Sie sich in die Rolle der Zuhörer und prüfen Sie, ob die verwendeten Begriffe zusätzlich erläutert werden müssen. Denken Sie einmal zurück an Ihren letzten Arztbesuch. Hat der Arzt seine Fachsprache verwendet oder hat er seine Diagnose und Therapie so erläutert, dass Sie alles verstanden haben?
    Viele Zuhörer werden nicht zugeben, dass sie Fremdwörter und Fachbegriffe nicht verstehen. Mancher wird sogar beeindruckt sein, denn das Vorgetragene klingt doch ganz anspruchsvoll. Aber ist ein solcher Redeerfolg nicht zu dürftig? Wir reden doch, um zu überzeugen, zu informieren oder zuwürdigen. Die Voraussetzung, um diese Ziele zu erreichen, ist in allen drei Fällen dieselbe: Wir müssen verstanden werden.
4 Fremdwörter sparsam einsetzen
    Ein Vortrag wird durch eine Anhäufung von Fremdwörtern nicht besser, sondern er ist nur schwerer verständlich. Setzen Sie Fremdwörter sparsam und dem Bildungsstand der Zuhörer angemessen ein. Fremdwörter sind dann erlaubt, wenn sie allgemein verstanden werden und wenn sie treffender sind als das entsprechende deutsche Wort. Außerdem muss sicher sein, dass Redner und Zuhörer unter einem bestimmten Begriff dasselbe verstehen.

5 Modewörter und Schlagwörter vermeiden
    Eine „Mega“-Formulierung, die heute noch „total cool“ und „voll der Hit“ war, ist morgen schon wieder „out“. Modewörter wird es zu jeder Zeit geben. Im Vortrag sollten sie grundsätzlich vermieden werden, denn sie werden vom kritischen Zuhörer als einfallslos empfunden. Wenn Sie Modewörter einsetzen, dann sollten Sie durch Betonung und Körpersprache erkennen lassen, dass Sie diese Worte bewusst (ironisch!) verwendet haben.
    Auch Schlagwörter aus der Politik oder Werbung sollten Sie nur nach reiflicher Überlegung verwenden. Prüfen Sie genau, ob nicht durch eine solche Formulierung eine falsche Richtung in Ihre Aussage kommt.
6 Keinen Konjunktiv verwenden
    „Ich würde sagen“ und „Ich würde meinen“ sind zwei Formulierungen, die wir auch bei profilierten Rednern immer wieder hören. Aber auch eine noch so häufige Verwendung macht diese Aussagen nicht besser.
    Es gibt zwei Erklärungen für diesen überflüssigen Konjunktiv. Zum einen wird er wegen des häufigen Gebrauchs von vielen Rednern gedankenlos übernommen. Zum anderen handelt es sich um Unsicherheit oder eine unbewusste Scheu vor einer uneingeschränkten Aussage. Der Redner möchte doch überzeugen und seine Zuhörer zu einem bestimmten Verhalten veranlassen. Dann muss er auch dazu stehen und das deutlich äußern. Also nicht „Ich würde vorschlagen …“ sondern „Ich schlage vor …“ Oder stellen Sie sich den Politiker aufWahlreise vor, der seine Ausführungen mit der Formulierung beendet: „Ich würde meinen, Sie sollten am Sonntag die XY-Partei wählen.“
7 Füllwörter vermeiden
    Die beiden bekanntesten Füllwörter sind die Wörtchen „äh“ und „nh“. Ein Seminarteilnehmer hat sie einmal als Denkgeräusche bezeichnet. Lassen Sie sich von Freunden oder der Familie überprüfen, ob Sie zu diesen Füllern neigen. Wenn ja, dann sollten Sie sich durch Regieanweisungen auf jedem Stichwortkärtchen daran erinnern. Es ist dann nur eine Zeitfrage, bis Sie ohne diese Störer sprechen können.
    Eine zweite Gruppe von Füllwörtern, sind Wörter wie „also“, „eigentlich“, „sozusagen“, „an und für sich“, „wohl“, „selbstredend“ oder „halt“. Sie sind zumeist überflüssig. Auch hier sollten Sie sich überprüfen lassen und durch Training für Abhilfe sorgen.
8 Vergleiche und Beispiele bringen
    Sprechen Sie anschaulich und bringen Sie Vergleiche und Beispiele! Dadurch werden Ihre Ausführungen abwechslungsreicher und Sie helfen den Zuhörern, das Vorgetragene auf die eigene Situation zu übertragen.
    Natürlich müssen es Beispiele aus dem Problemfeld der Zuhörer sein. Durch die Formulierungen „zum Beispiel“ und „Stellen Sie sich einmal Folgendes vor“ lenken Sie das Denken der Zuhörer in die gewünschte Richtung.
9 Keine zu ausgeprägte Dialektfärbung
    Manche Teilnehmer des Rhetorikseminars hatten Angst, sich wegen ihres Dialekts zu blamieren. Tatsächlich ist dieses Problem kleiner als es viele vermuten. Zunächst hängt die Frage, ob Dialekt oder nicht, vom

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