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Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Zufrieden?«
    »Okay«, sagtest du.
    »Aber bis dahin möchte ich, dass du dir nicht zu viele Sorgen machst«, sagte dein Vater. »Die Ärzte meinten zu uns, dass du vielleicht noch ein paar solcher Episoden erleben wirst. Also ist es völlig normal.«
    »Als ›normal‹ würde ich es nicht bezeichnen«, sagtest du.
    »Normal im Zusammenhang mit deinem Motorradunfall«, sagte dein Vater. »Normal unter den gegebenen Umständen.«
    »Ich mag diese neue Art von Normalität nicht«, sagtest du.
    »Ich kann mir schlimmere Sachen vorstellen«, sagte dein Vater und machte wieder das, was er in den letzten Tagen immer wieder machte. Er sah dich an, als würde er jeden Moment die Fassung verlieren und in Tränen ausbrechen.
    Während du auf die MRT wartest, gehst du ein Drehbuch für eine Episode von Die Abenteuer der Intrepid durch, das man dir geschickt hat. Die gute Neuigkeit ist, dass deine Figur eine Schlüsselrolle in der Handlung spielt. Die schlechte Neuigkeit ist, dass du keinen Text hast und du die gesamte Episode damit verbringst, auf einer Trage zu liegen und so zu tun, als wärst du ohne Bewusstsein.
    »Das ist nicht wahr«, sagte Nick Weinstein, nachdem du ihn auf diese Punkte hingewiesen hattest. Er war persönlich vorbeigekommen, um die Änderungen zu besprechen, was ein Service ist, von dem du vermutest, dass andere Statisten ihn nicht vom Chefautor der Serie erwarten können. »Schau mal«, sagte er und blätterte zu den letzten Seiten des Drehbuchs. »Hier bist du bei Bewusstsein.«
    »›Hester öffnet die Augen, blickt sich um‹«, lasest du die Regieanweisung vor.
    »Das ist Bewusstsein«, sagte Weinstein.
    »Wenn du es sagst«, bemerktest du.
    »Ich weiß, es ist nicht viel«, sagte Weinstein. »Aber ich wollte dir in deiner ersten Episode nach dem Unfall nicht zu viel zumuten.«
    Das ist dir gelungen, denkst du, als du im MRT-Wartezimmer das Drehbuch durchblätterst und noch einmal die Szenen liest, in denen du kaum etwas anderes tust, als dazuliegen. Die Episode ist mit Action vollgepackt – vor allem Lieutenant Kerensky hat viele Szenen, in denen er mit Shuttles herumfliegt und durch explodierende Korridore rennt, während um ihn herum die Redshirts von Trümmerteilen erschlagen werden –, aber sie ist sogar noch unstimmiger als gewöhnliche Intrepid -Folgen, und das will was heißen. Weinsteins Dialoge sind gar nicht schlecht, und die Sache bleibt ständig in Bewegung, aber weder er noch sonst jemand aus seinem Autorenteam scheint sich allzu sehr für die Handlungsentwicklung zu interessieren. Du hast den starken Verdacht, wenn du mehr vom Genre der Science-Fiction-Fernsehserie verstehen würdest, könntest du all die Szenen markieren, die Weinstein und seine Kollegen aus anderen Serien geklaut haben.
    Hey, damit wurde dein College bezahlt, sagt irgendein Teil deines Gehirns. Ganz zu schweigen von dieser MRT.
    Okay, denkst du. Aber es ist nicht völlig abwegig, zu erwarten, dass die Familie ihr Geld mit etwas anderem als einem hirnlosen Unterhaltungsprodukt verdient, das sich praktisch nicht von anderen hirnlosen Unterhaltungsprodukten unterscheidet. Wenn das alles ist, könnte deine Familie genauso gut Kleiderbügel aus Plastik herstellen.
    »Matthew Paulson?«, sagt der MRT-Assistent, worauf du aufblickst. »Wir sind jetzt für Sie bereit.«
    Du betrittst den Raum mit der MRT-Maschine, und der Assistent zeigt dir, wo du deine Sachen ablegen und ein Krankenhaushemd überstreifen kannst. Man soll nichts aus Metall in den Raum mit der Maschine bringen. Du ziehst dich aus, schlüpfst in das Hemd und kehrst dann in den Raum zurück, während der Assistent deine persönlichen Daten durchgeht.
    »Gut, Sie waren schon mal hier, also kennen Sie die Prozedur«, sagt der Assistent.
    »Äh … Ich kann mich nicht mehr erinnern, schon mal hier gewesen zu sein«, sagst du. »Das ist sozusagen der Grund, warum ich hier bin.«
    Der Assistent geht noch einmal die Informationen durch und errötet leicht. »’tschuldigung«, sagt er. »Normalerweise stelle ich mich nicht so dumm an.«
    »Wann war ich das letzte Mal hier?«, fragst du.
    »Vor etwas über einer Woche«, sagt der Assistent und blickt dann stirnrunzelnd auf seinen Bildschirm. »Vielleicht«, sagt er kurz darauf. »Es könnte sein, dass Ihre Informationen mit denen einer anderen Person verwechselt wurden.«
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragst du.
    Der Assistent blickt zu dir auf. »Darauf möchte ich jetzt noch nicht antworten«, sagt er. »Wenn es

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